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Gibt es keine ZAHLEN?!?


07.12.2005 15:53 - Gestartet von Alexda
Hallo? Gibt es keine Zahlen über die Energiedichte, insbesondere im Vergleich zu Li-Ion? Ohne diese ist das doch alles Geschwafel.

Dabei meine ich die Energiedichte bis zum elektrischen Ausgang, also inklusive "Brennkammer" usw.

Klar, wenn der Tank groß genug ist, kommt man auf eine zig- bis hundertfache Energiedichte, das ist aber mehr bei Autos der Fall als bei MP3-Playern...
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[1] Kai Petzke antwortet auf Alexda
07.12.2005 17:30
Benutzer Alexda schrieb:
Hallo? Gibt es keine Zahlen über die Energiedichte, ...
Klar, wenn der Tank groß genug ist, kommt man auf eine zig- bis hundertfache Energiedichte, das ist aber mehr bei Autos der Fall als bei MP3-Playern...

Also, im Artikel steht, dass der "kleine" der beiden MP3-Player von Toshiba kleiner sein soll als eine Kaugummipäckchen. Gut, ich weiß nicht, ob Wrigley auch in Japan der "übliche" Lieferant von Kaugummi ist, aber deren Päckchen haben so typisch 20 cm³ Rauminhalt (grob geschätzt für eine Packung mit 10 Streifen). 3,5 cm³ Methanol entsprichen ca. 60 kJ Energie. Bei einem angenommenen Wirkungsgrad der Zelle von 50% entstehen daraus 30 kJ Strom, was gut 8 Wattstunden entspricht. Zum Vergleich ein typischer Handy-Akku: 5,2x3,3x0,5 cm³ = 8,6 cm³ Rauminhalt und 3 Wattstunden Energieinhalt. Damit hat die Kombination aus MP3-Player, Methanol-Kartusche und Brennstoffzelle eine höhere Energiedichte (nämlich 0,4 Wh/cm³) als der Handy-Akku (ohne MP3-Player!) allein (0,35 Wh/cm³).


Kai
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[1.1] Wahrscheinlich erstmal für Notebook interessant!
Alexda antwortet auf Kai Petzke
07.12.2005 17:51
Ok, also beim MP3-Player ist die Energiedichte also größenordnungsmäßig einen Faktor 2 größer. Das ist natürlich Spielerei.

Aber bei einem Notebook wird das ganze echt interessant. Da könnte die Energiedichte noch größer sein, außerdem kommt der Gewichtsvorteil der Brennstoffzelle voll zum Tragen (im wörtlichen Sinne ;-)
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[1.1.1] Kai Petzke antwortet auf Alexda
07.12.2005 18:02
Benutzer Alexda schrieb:
Aber bei einem Notebook wird das ganze echt interessant. Da könnte die Energiedichte noch größer sein, außerdem kommt der Gewichtsvorteil der Brennstoffzelle voll zum Tragen (im wörtlichen Sinne ;-)

Die Leistungsdichte von Brennstoffzellen ist derzeit noch kleiner als die von guten Akkus. Bei Geräten mit hohem Stromverbrauch wie Laptops gehen bei derzeitigen Leistungsdichten nur duale Lösungen (Li-Ion-Akku wird per Brennstoffzelle nachgeladen), oder mit sehr großen und schweren Brennstoffzellen. Selbst Centrino-Laptops ziehen 50 bis 70 Watt, wenn Prozessor, Platte, CD-ROM, Grafikchip und Display gerade "voll im Einsatz sind". Im Idle-Betrieb sind es dann allerdings nur noch 5 bis 20 Watt. Eventuell ließen sich beim heutigen Stand der Technik Subnotebooks mit ULV-Centrinos, kleinem Display und ohne opt. LW bei insgesamt akzeptablem Gewicht direkt mit Brennstoffzelle versorgen, da braucht man dann "nur" 20 Watt Peak, nicht 70 Watt.

Der "ewige MP3-Player" ist von daher schon eine relativ realistische erste Anwendung, weil hier relativ kleine Ströme konstant fließen. Und angesichts der Preise, die Apple beim iPod trotz herkömmlicher Akku-Technologie am Markt durchgesetzt hat, sollten sich schon Käufer für das Toshiba-Gerät finden lassen. Vorausgesetzt, es hat auch ein cooles Design, und macht tatsächlich keine Flecken ;-)


Kai
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[1.1.1.1] Alexda antwortet auf Kai Petzke
07.12.2005 18:16
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Die Leistungsdichte von Brennstoffzellen ist derzeit noch kleiner als die von guten Akkus. Bei Geräten mit hohem Stromverbrauch wie Laptops gehen bei derzeitigen Leistungsdichten nur duale Lösungen (Li-Ion-Akku wird per Brennstoffzelle nachgeladen), oder mit sehr großen und schweren Brennstoffzellen. Selbst Centrino-Laptops ziehen 50 bis 70 Watt, wenn Prozessor, Platte, CD-ROM, Grafikchip und Display gerade "voll im Einsatz sind". Im Idle-Betrieb sind es dann allerdings nur noch 5 bis 20 Watt.

Achso, wegen der hohen Peak-Leistung bräuchte man einen größeren "Brenner" und hätte weniger Platz für den Tank. Und der Brenner ist wohl auch noch schwerer (höhere Massendichte) als der Tank.

Der "ewige MP3-Player" ist von daher schon eine relativ realistische erste Anwendung, weil hier relativ kleine Ströme konstant fließen. Und angesichts der Preise, die Apple beim iPod trotz herkömmlicher Akku-Technologie am Markt durchgesetzt hat, sollten sich schon Käufer für das Toshiba-Gerät finden lassen. Vorausgesetzt, es hat auch ein cooles Design, und macht tatsächlich keine Flecken ;-)

Ok, für so nen Festplatten-iPod macht es vielleicht wirklich Sinn, der hat ja auch genug Musik drauf. Aber mit der Kaugummischachtel weiß ich nicht so recht...