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Unerfreuliche Erfahrungen


28.09.2005 11:18 - Gestartet von Ubi
Seit einer Woche bin ich nun Besitzer eines Debitel-Lightvertrages. Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Der Kauf war ein Fehler.

Warum?

1. Geködert wurde ich mit dem sog. Reisegutschein, der derzeit beim Abschluss eines Vertrages verschenkt wird. Immerhin hat er einen Wert von 50 Euro. Damit wird das Angebot attraktiver als die der Wettbewerber im Discountmarkt - wenn man diesen Gutschein einsetzen kann. Dies glaubte ich, weil ein kurzer Vorabcheck bei Travelcheck.tv (Debitel-light arbeitet mit denen beim Reisegutschein zusammen) ergab, dass die von mir in Kürze geplante Reise angeboten wird. Aber Pustekuchen, wie immer steckt der Teufel im Detail.

a) Zwar soll der Gutschein per E-Mail kommen, aber wann steht natürlich nirgends. Eine mühselig (s. unten) abgesetzte E-Mail wurde gelangweilt nach Tagen unkonkret beantwortet. Ich habe den Reisegutschein also noch nicht, aber ich wäre wenig überrascht, wenn er schließlich noch ein Ablaufdatum hätte, das vor dem Zusendetag liegt.

b) Da die Reise demnächst losgehen soll, habe ich dann trotzdem gebucht. Nach dem Prinzip, ich reiche den Gutschein nach. Da aber habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht Der Reisegutschein gilt allein für Pauschalreisen, reine Hotelbuchungen gehen nicht. Kann sein, dass ich wegen der Wartezeit nicht einmal mehr mein Hotel bekomme - Danke Debitel!

2. Die Webseite ist furchtbar. Im Design irgendeinem Quarkstandard folgend, den alle Simkartendiscounter gerade meinen nutzen zu müssen. Wo steht eigentlich geschrieben, dass eine Seite so aussehen muss? Wäre aber noch erträglich, wenn sie wenigstens funktionierte. Aber denkste. Vielleicht unter Windows in Verbindung mit dem IE. Am Mac habe ich das Ding jedenfalls mit drei verschiedenen Browsern nicht vernünftig ans Laufen bekommen. Scheint, als hätten die Entwickler nie W3-Standard gelernt, sondern seien allein Microsoft-certified. Aber das Elend geht noch weiter, denn die unnötig überfrachtete Seite (Inhalte sind kaum vorhanden, reines Blendwerk) stellt für Modemuser eine Qual dar. Was hindert eigentlich daran, die Seite klar strukturiert mit schnellen Textlinks und angenehm zurückhaltender Grafik zu versehen, statt mir die Brüste einer Karrikatur von Frau namens SIMone (was sind das nur für spätpubertierende Entwickler! Ich verwette meinen Debitel-Lightvertrag, dass es sich allein um Männer handelte) auf den Bildschirm zu hängen?

3. Wie schon in einem früheren Posting zu lesen, ist der Service schlecht.

a) Es gibt einen "Kontakt"-Button auf der Webseite, aber frage mich niemand, wo der ist. Hätte ich den Link der Unterseite bei einem früheren Ritt über die Seite nicht mal zufällig gefunden, ich hätte ihn nicht wieder gefunden. Gottseidank erinnerte ich mich nach einer halben Stunde erfolgloser Suche, dass irgendwo im Verlauf (History) der Link ja sein müsse. Bingo, so war es. Aber über das Formular war es dann eine weitere halbe Stunde nicht möglich, eine einfache Nachfrage zu versenden, weil das Formular nicht mit Apple harmonierte. Entweder nur der Senden-Button des Javascripts war zu sehen, oder nach einem Reload das E-Mailadressfeld (für die Antwort) und das Textfeld - aber eben kein Button. Unfassbar, was für eine miese Programmierung: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Absenden konnte ich übrigens die Mail dann nach einer weiteren halben Stunde, weil ich dann auf die Idee kam, den Cursor rechts von der E-Mailadresse zu setzen und auf Enter/Return zu drücken...

b) Über den unverschämt hohen Preis der "Hotline-Service"-Nummer hat schon jemand geschrieben. Okay, dafür ist das Angebot eben auch günstig und es ist ein Discounter. Ich würde die Nummer trotz der netten weiblichen Stimme, die mir eine halbe Minute lang ihren Namen und noch mehr aufgesagt hat, ja auch nicht wählen, wenn mit meinem Vertrag alles laufen würde. Das tut es aber nicht, und der Grund ist nicht meine Dämlichkeit, sondern das unausgereifte Angebot. Also gab es ein Telefonat zu einem Preis, bei dem dem Hörensagen nach die Damen am anderen Ende in der Regel ganz andere Dinge von sich geben. Nebenbei war das Telefonat auch noch vergebens, der Reisegutschein kam immer noch nicht.

4. Schließlich der Preis des Angebotes: 19,95 Euro in der Anschaffung und damit identisch mit den Wettebwerbern. Anders als diese, die den Preis eines Anfangsguthabens mitteilen, sagt Debitel-light, Sie haben 52 Minuten Telefonie zu den 19 Cent-Rufnummern frei. Das sind nach Adam Riese 9,88 Euro. Minimal weniger als die Wettbewerber mit meistens 9,95 - aber geschenkt. Wie allerdings bei bislang nur zwei kostenpflichtigen Anrufen à 19 Cent und keiner SMS das Abrechnungsystem im Netz auf einen Guthabenstand von 9,33 Euro kommt, wüsste ich gern. Zum Abrechnen hat schon jemand oben was geschrieben und spätestens dieses Manko ist ein K.O.-Kriterium.

Fazit: Alles mit der heißen Nadel gestrickt, nur um auf dem Markt der Simkartendiscounter mitmischen zu können. Ich würde mich mir meinem jetzigen Erfahrungen definitiv nicht erneut für dieses Angebot entscheiden, da das Drumrum nicht funktioniert und ich mich außerdem gelinkt fühle.

Preislich nehmen sich die derzeitigen Discounterangebote nichts, der geringe Preisvorteil bei Blau.de ist Augenwischerei. Was also zählt ist, dass das Drumrum zuverlässig funktioniert. Das ist meiner Meinung nach das wesentliche Kriterium, mit dem man sich sein Angebot auswählen sollte.