Jo, die GEMA

Naja, im Grunde nichts neues. Jetzt spricht die GEMA halt das aus, was wir ohnehin schon längst alle wussten. Bei der Vorratsdatenspeicherung ging es doch noch nie um Terrorbekämpfung, sondern nur darum, Nachbars Hänschen beim Filesharing dingfest zu machen. Nicht die Leute, die Züge und Flughäfen sprengen, sind die wahren Terroristen, sondern diejenigen, die eine DVD kopieren. Da zeigen MI und FI ihre hässliche Fratze. Allerdings räume ich dieser Sache keine Chance ein. Wer die Rechtsprechung des BVerfG zum Thema Vorratsdatenspeicherung verfolgt, erkennt, dass dieser Vorschlag der GEMA nichts weiter als billiger Populismus ist. Damit kommt sie in Karlsruhe nicht durch. Ich erinnere an eine Entscheidung des BVerfG im Vorfeld der Hauptverhandlung von vor zwei Jahren, als das BVerfG die Vorratsdatenspeicherung zunächst zugelassen hatte, aber mit erheblichen Einschränkungen und Auflagen.
Ehrlich gesagt, mit ihrem gebetsmühlenhaften Gejammer machen sich FI und MI ein unms andere Mal lächerlicher und unglaubwürdiger. Man gewinnt den Eindruck, dass da einige Ewiggestrige in den Chefetagen die Zeichen der Zeit einfach nicht erkannt hat. Eine Industrie, die so konsequent gegen die Internetnutzer vorgeht und überhaupt kein bisschen den Konsens mit ihnen sucht (Kulturflatrate und ähnlich Modelle werden ja pauschal verteufelt....), darf sich nicht wundern, wenn die User ihr den virtuellen Stinkefinger zeigt. Eine Industrie wird nur dann Akzeptanz bei den Usern erhalten, wenn sie auf sie zugeht und ihre Interessen im Blick hat. Dies alles vermisse ich da grundlegend. Mir kommen MI und FI vor, wie zwei träge Dinosaurier, die unfähig sind, sich auf die Evolution einzustellen.