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Datenmigration


14.12.2008 11:15 - Gestartet von mungojerrie
Das gefährliche an der Sache ist die Datenmigration. Vor ein paar Wochen habe ich folgende Story gelesen:

Für die nächste Mondlandung hat die Nasa alte Apollo Daten gesichtet. Dabei wollten sie die Daten des Staubexperimentes nochmal durchgehen.

Ging nicht:

- Niemand hatte die Daten verfügbar.
- In Australien hat man dann beim (zum Glück noch lebenden) Wissenschaftler die Originalmagnetbänder gefunden.
- Keiner hat ein Lesegerät für die Magnetbänder mehr.
- ein Lesegerät wurde aus dem Museum geholt.
- das repariert jetzt jemand.

Ob man dann die Daten auf dem Band wieder interpretieren kann, ist eine andere Frage.

Für ein Buch brauche ich zwei Augen. Wir können selbst uralte Schriften noch entziffern, scheitern aber schon an vor 30 Jahren aufgezeichneten Daten. Wenn ich jetzt Gutenberg 2.0 sehe, sehe ich schwarz. Für Autoren bedeutet dies, dass ihre Werke in 10 - 20 Jahren nicht mehr von einer breiten Öffentlichkeit gelesen werden können, da die passenden Reader nicht verfügbar sind.

Auch gibt es kein langlebiges Backup der Daten. Welcher digitale Datenträger hält seine Daten mehrere Jahrzehnte? Keiner. Entweder gibt der Datenträger den Geist auf, es gibt keine Lesegeräte mehr oder die Daten sind nicht mehr zu interpretieren. Auf Gutenberg 2.0 kann ich, wenn es so laufen wird, sehr gerne verzichten.

Mungojerrie
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[1] spunk_ antwortet auf mungojerrie
14.12.2008 11:34
Benutzer mungojerrie schrieb:

Für ein Buch brauche ich zwei Augen. Wir können selbst uralte Schriften noch entziffern, scheitern aber schon an vor 30 Jahren aufgezeichneten Daten.

die nachweisbar langlebigste sichere Datenaufzeichung sind derzeit Tontafeln.
die Gemälde an urzeitlichen Höhlenwänden sind leider ja sehr unvollständig.

(ich stelle es mir leider schwierig vor ein Video auf Tontafel zu speichern)

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[1.1] mungojerrie antwortet auf spunk_
14.12.2008 11:38
Benutzer spunk_ schrieb:
die nachweisbar langlebigste sichere Datenaufzeichung sind derzeit Tontafeln.
die Gemälde an urzeitlichen Höhlenwänden sind leider ja sehr unvollständig.

(ich stelle es mir leider schwierig vor ein Video auf Tontafel zu speichern)


Das ginge: ein Video besteht aus Bildern und einer Tonspur. Du gravierst also jedes Bild in die Tontafel. Bei Farbbildern bräuchtest du jedes dreimal. Die Tonspurt kann man wie bei einer Schallplatte sichern. Fertig.

Sicherlich ist das wirklich nicht die Lösung. Es braucht da eine permanente Datenmigration. Sonst sind die Urlaubsvideos von Opi in 15 Jahren weg - weil es keine VHS Rekorder mehr zu kaufen gibt.