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UMTS: Es geht weiter...


15.08.2000 16:56 - Gestartet von cvogeley
3 G zeigt keine Schwäche und legt noch einmal nach...
Das ist jetzt wirklich spannend. Hoffentlich kommen D1 und D2 zur Vernunft und geben sich mit 2 Blöcken zufrieden Für die Kunden wär es eh das beste.

Gruß Christian
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[1] RE: UMTS: Es geht weiter... (Viag keine UMTS-Lizenz)
BerndSchneider antwortet auf cvogeley
15.08.2000 17:11
Benutzer cvogeley schrieb:

Das ist jetzt wirklich spannend. Hoffentlich kommen D1 und D2 zur Vernunft und geben sich mit 2 Blöcken zufrieden Für die Kunden wär es eh das beste.



Für welche Kunden? Die D-Netz-Kunden? Oder alle GSM-Kunden?

Ich überlege, was wohl passieren würde, wenn z.B. Viag keine Lizenz bekommt.

Die haben sowiso das modernste GSM-Netz und würden damit dann in den kommenden Jahren mit sinkenden Preisen kräftig Konkurrenz machen können bzw. müssen. Das wäre für alle Mobilfunkkunden gar nicht schlecht.

Wenn hingegen alle GSM-Betreiber hohe UMTS-Lizenzkosten bezahlt haben, dann ist die Motivation, die GSM-Gebühren zu senken, sehr niedrig, da sie ja eigentlich UMTS-Kunden gewinnen wollen bzw. müssen. Die Preise würden in Deutschland weiterhin auf zu hohem Niveau bleiben.

Bernd
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[1.1] cvogeley antwortet auf BerndSchneider
15.08.2000 17:59
Ich denke schon ,dass es mit den 6 UMTS Betreibern einen Wettbewerb geben wird, der sowohl die Preise als auch die Qualität betreffen wird.Gerade 3G müßte um jeden Preis Kunden kaufen . Das passiert selten mit steigenden Preisen. Ich denke auch mit UMTS werden die Preise nicht wesentlich ansteigen.Es wird eher eine Trennung des Marktes für Telefonie und für Datenübertragung geben. Für das Telefonieren wird keiner bereit sein, mehr als heute zu bezahlen.das Geld werden die Anbieter sich nur über die Preise für die Datenübertragung wieder hereinholen können. Ich könnte mir vorstellen ,dass man die Kunden sogar mit niedrigeren Gesprächspreisen in die UMTS Netze lockt um dann bei den Datengebühren zuzulangen. Ein reiner GSM-Betreiber hätte nur einen kurzfristigen Vorteil und müsste bei einem Erfolg von UMTS aus dem Markt ausscheiden.
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[1.1.1] Gespräche mit UMTS billiger!?
Keks antwortet auf cvogeley
15.08.2000 20:18
Ich könnte mir vorstellen ,dass man die Kunden sogar mit niedrigeren Gesprächspreisen in die UMTS Netze lockt um dann bei den Datengebühren zuzulangen.

Jepp! Ein Experte meinte heute im TV, dass er sich sogar vorstellen könne, dass man im Jahre 2003/2004 kostenlos telefonieren könne und die Anbieter sich das Geld über die UMTS-Datenanwendungen hereinholen.

Ein reiner GSM-Betreiber hätte nur einen kurzfristigen Vorteil und müsste bei einem Erfolg von UMTS aus dem Markt ausscheiden.

Könnte sein. Muss aber nicht, wie ich letztens las. Denn es gibt eine preiswerte Alternative: EDGE. Die ist soagr abwärtskompatibel zu GSM!
(Fragt mich aber nicht, was das genau ist. Bittet lieber Teltarif um einen Bericht. *g*)

Liebe Grüße, Keks.
http://blitztarif.de
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[1.1.1.1] Vampiro antwortet auf Keks
16.08.2000 08:50
Ein reiner GSM-Betreiber hätte nur einen kurzfristigen Vorteil und müsste bei einem Erfolg von UMTS aus dem Markt ausscheiden.

Könnte sein. Muss aber nicht, wie ich letztens las. Denn es gibt eine preiswerte Alternative: EDGE. Die ist soagr abwärtskompatibel zu GSM! (Fragt mich aber nicht, was das genau ist. Bittet lieber Teltarif um einen Bericht. *g*)

Liebe Grüße, Keks.
EDGE basiert auf einem neuartigen Modulationsverfahren und kommt damit auf eine theoretische (!) Datenübertragungskapazität von ca. 380 kbit/s, basierend auf GPRS.
Es ist nur die Frage, ob sich eine derartige Investition in das GSM Netz noch lohnt - vor allem wohl für diejenigen Netzbetreiber, die keine UMTS Lizenz bekommen können oder wollen.
Interessant könnte EDGE aber auch für eine schnelle 3G Migration sein, denn die ersten Terminals sollen einen Handover nach GSM erlauben, und falls GSM/EDGE, merkt ein UMTS Kunde in der ersten Stufe gar nicht, dass er nicht mehr im UMTS eingeloggt ist. Das würde den Netzbetreibern einen stetigen UMTS Ausbau erlauben, ohne dass sich die Kunden über mangelnde Netzabdeckung beschweren würden.
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[1.1.1.2] scotchco antwortet auf Keks
16.08.2000 10:36
Vielleicht irrt sich der "TV Experte" aber auch (hat derselbe auch den Durchbruch von WAP prognostiziert)?

Ist es im Augenblick (und in absehbarer Zukunft) denn nicht genau andersrum? Für Telefonie, insbesondere Mobiltelefonie, sind und werden nach wir vor absolut horrende Gebühren fällig - im Sprachbereich. Deshalb ist das ja so interessant für die Betreiber: die irrwitzigen GSM Sprachgebühren sorgen dafür, daß diese Gans nach wie vor goldene Eier legt.

Aber gerade im Datenbereich sieht es doch exakt andersrum aus: WAP nutzen ist billiger als telefonieren, GPRS ist billiger als die Anzahl der Kanäle zu "vertelefonieren".
Auch zuhause: 1Pf bis 2,5Pf/Minute für 'ne 64kbit Internetanbindung - dafür kann man nirgends hintelefonieren. Oder Flatrate: 79,-/Monat pauschal für den 64kbit Zugang (oder für ca. 15,- mehr mit 768kbit ADSL) - kein Anbieter wird in absehbarer Zeit ein vergleichbares Angebot für Sprachdienste vorlegen.

Auch für höhere Bandbreiten gilt ähnliches: Eine konventionelle 2MBit Verbindung zwischen 2 beliebigen deutschen Städten kostet, je nach Entfernung, im Durchschnitt vielleicht noch 6.000,- im Monat. Das macht, im Vergleich zur "konventionellen" Sprachübertragung über Carriernetze, bei ausreichender Nutzung in den Geschäftszeiten noch ca. 2Pf. pro Minute - ohne Komprimierung, ohne Voice over IP etc. Bei entsprechendem Bedarf und daraus resultierender Komprimierung, z.B. mittels Voice over IP, reduziert sich das auf ca. 0,3Pf./Minute. Wenn man nun noch zusätzliches Einsparungspotential durch Aufbau eines breitbandigen Internet-VPN statt direkter Mietleitungen berücksichtigt...

D.h. selbst jetzt ist eine Datenverbindung relativ zu einer Sprachverbindung viel viel billiger - und dabei ist gerade im Datenbereich der zu erwartende drastische Preisverfall bei den höheren Bandbreiten durch den Ausbau der großen Carriernetze (GTS, VIATEL, INTEROUTE, WORLDCOM, etc...) in Europa noch gar nicht berücksichtigt. Dies ist auch die alleinige Ursache für die Diskussion von Voice über IP: Die Übertragung von Sprache über Datennetze ist billiger als die Übertragung von Daten über Sprachnetze - weil Datenverbindungen ainfach erheblich günstiger sind, wenn man es auf die erforderlichen Kapazitäten umrechnet.

Wen UMTS im Datenbereich interessant sein soll, muß es mit Angeboten ähnlicher Bandbreite konkurrieren - z.B. ADSL. Ob die verbleibende Marge dann aber noch zur re-finanzierung ausreicht wird sich erst noch herausstellen müssen. Die Anbieter werden sich in der ülichen Zwickmühle der Preisfindung befinden: Wer sind die typischen Anwender? Was darf dann z.B. ein 2MBit Anschluss kosten? Vergleichbar zu ADSL (15,-)? Soviel wie ein GTS Flatrate 2MBit Anschluss (4000,-)? Irgendwo knapp über GPRS?

Man wird sehen... Aber auf absehbare Zeit ist im Mobilbereich das Geld auf jeden Fall mit den Minutenpreisen der Sprache verdient.

MfG,
scotchco
http://www.fogi.de
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[1.1.1.2.1] Keks antwortet auf scotchco
17.08.2000 04:32
Aber gerade im Datenbereich sieht es doch exakt andersrum aus: WAP nutzen ist billiger als telefonieren, GPRS ist billiger als die Anzahl der Kanäle zu "vertelefonieren".

Das wird sich aber sicherlich ändern. Zum einen sind die Mobilpreise in Deutschland leider Wetlspitze (sprich: am höchsten), zum anderen geht der Weg bei Datendiensten hin zur Abrechnung pro Datenmenge, nicht pro Zeit.

Auch zuhause: 1Pf bis 2,5Pf/Minute für 'ne 64kbit Internetanbindung - dafür kann man nirgends
hintelefonieren.

Das hängt mit den IC-Gebühren zusammen, die an die Telekom bezahlt werden müssen. Bei Telefonaten für zwei Stellen (Anrufer, Angerufener), bei ISP-Diensten nur an einer (Anrufer).

Gruß, Keks.
http://blitztarif.de
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[1.1.1.2.1.1] scotchco antwortet auf Keks
17.08.2000 10:54
Hi,

>Das wird sich aber sicherlich ändern. Zum einen sind die
>Mobilpreise in Deutschland leider Wetlspitze (sprich: am
>höchsten),

Da wird sich, vor allem nach dem aktuellen Versteigerungswahn, auch in absehbarer Zukunft nichts ändern. Schliesslich muß der Größenwhn der Manager und "VIP"s ja irgendwie finanziert werden - es muss ja keiner glauben daß die Lizenzkosten alleine auf die UMTS Anschlüsse umgelegt werden. Im Grunde bezahlt der Kunde schon jetzt dafür mit. Und solange sich der Kunde und das Bundeskartellamt diese Spielchen gefallen lassen...

>zum anderen geht der Weg bei Datendiensten hin
>zur Abrechnung pro Datenmenge, nicht pro Zeit.

Im Gegenteil, gerade bei Datendiensten geht der Weg eindeutig zur bandbreitenbezogenen Flatrate, und zwar sowohl für Firmen- wie auch für Privatanschlüsse. Nur im Privatkundenbereich ist auch für Daten eine zeitbezogene Abrechnung bislang üblich gewesen, aund auch nur deshalb sinnvoll aufgrund der sprachähnlichen Nutzung und dem damit verbundenen sprachähnlichen Resourcenverbrauch an ISDN Kanälen in den Ortsvermittlungsanlagen (das fällt mit ADSL weg). Zeitbezogene Abrechnungsmethoden, wie zum Beispiel für ATM SVC's bei ADSL Zugang zum ATM Backbone der Telekom sind bei höheren Bandbreiten bislang so irrwitzig teuer, daß sie nur für vereinzelte Sonderfälle akzeptabel waren.

Die beinahe ans größenwahnsinnige Aufrüstung der Backbones der Carrier macht auch hier eine andere als bandbreitenbezogene Abrechnung in Zukunft wenig sinnvoll. Schon für nächstes Jahr ist ja z.B. bei i-21 die Inbetriebnahme des Petabit Backbones geplant - Mit Kapazitäten von ca. 1000 Terabit, d.h. ausreichend für 500 Millionen (!) 2 MBit Strecken, mehr als ganz Westeuropa Einwohner hat, und demnach mehr als ausreichend JEDEN EINZELNEN mit einer 1.5 MBit ADSL Strecke zu versorgen und diese Tag&Nacht komplett auszulasten - und das ist nur einer der Carrier. Die Grenzen der DWDM Technologie in Verbindung z.B. mit G.655 non-zero dispersion shifted Glasfaserkablen sind dabei noch lange nicht erreicht - die Bandbreiten der verlegten Fasern werden auch in den nächsten Jahren weiter dynamisch vervielfacht. Z.B. Alcatel entwickelt (u.a.) gegenwärtig rein optische Switcheinheiten (CrossLight photonic cross-connect), um diese ungeheueren Kapazitäten überhaupt noch sinnvoll betreiben zu können. D.h. wenn man davon ausgehen kann, daß in Zukunft etwas "verschenkt" wird dann werden das aufgrund der scharfen Konkurrenz und der gegenwärtige geschaffenen Überkapazitäten Datenbandbreiten sein.

Das "dicke" Flatrateangebot von GTS läutet dabei nur die zweite Runde ein. Weder für Datendirektverbindungen noch für Frame Relay Anschlüsse wird im Augenblick (oder in absehbarer Zukunft) nach Volumen verrechnet. Volumenabhängige Tarifierung ist ein Relikt der X.25 Vergangenheit, welches besonders von Firmen (ausser bei sehr geringer Nutzung) aufgrund der schlechten Planbarkeit der Kosten in einem sich stürmisch entwickelnden Umfeld generell wenig geschätzt wird. Auch im hochbandbreitigen Consumerbereich (ADSL etc.) werden sich wohl die Flatrates irgendwo zwischen ca. 50,- und 80,- pro Monat einpendeln. Volumen- oder zeitbezogene Abrechnung im Datenbereich ist nur noch für denjenigen akzeptabel, der ein so geringes Aufkommen hat, daß er damit deutlich unter diesen Kosten liegt.

>Das hängt mit den IC-Gebühren zusammen, die an die Telekom
>bezahlt werden müssen. Bei Telefonaten für zwei Stellen
>(Anrufer, Angerufener), bei ISP-Diensten nur an einer
>(Anrufer).

Aber auch hier gilt: selbst wenn man von von einem 2,5 (was ja noch nicht die günstigste Möglichkeit darstellt) Pfennig/Min. Anschluss zu einem anderen 2,5 Pfennig/Min. Anschluss "telefonieren" würde, kämen selbst dabei auch nur 5 Pfennige heraus. Das ist vor allem tagsüber immer noch günstiger als die allermeisten "alternativen" Anbieter offerieren. Wenn man jetzt noch berücksichtigt daß, z.B. via Voice over IP, zwar mit eingeschränkter aber doch immer noch mit Mobiltelefonie vergleichbarer Sprachqualität ca. 5 bis 7 Gespräche gleichzeitig über diesen 2,5 Pfennig Anschluss geführt werden können, denke ich immer noch, daß auch in Zukunft Telefonie in Relation zu Datenverkehr teuer bleiben wird. Es dürfte mithin demnächst günstiger werden "Voice over ADSL" zu nutzen, den ISDN Kanal ungenutzt zu lassen, und über den ADSL Rückkanal (im Consumerbereich immerhin noch 128kBit, d.h. für VoIP bis zu ca. 15 gleichzeitige Gespräche) die zur Verfügung stehende - und über Flatrate pauschal bezahlte - Datenbandbreite auch zur Sprachübertragung nutzen. Man darf gespannt sein ob es entsprechende Lösungen und Angebote geben wird, und wie, bzw. ob QoS Probleme auftreten bzw. diese gelöst werden.

MfG,
scotchco
http://www.fogi.de