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Skalarwellen


21.02.2003 14:01 - Gestartet von BRUHN
Die Story von den Skalarwellen wurde bei uns von K.Meyl (etwa ab 2000) in die Welt gesetzt. Ursprünglich ging Meyl von der Wellengleichung für das elektrische Feld E aus, für die er Wellen mit div E ungleich 0 als Skalarwellen definierte. Doch diese Definition liefert in neutralen Medien (Luft, Vakuum) wegen Ladungsfreiheit (div E = 0) keine (Skalar-)Wellen.

Immerhin: Wellen mit div E ungleich 0 und rot E = 0 wären Longitudinalwellen.
Also versucht Meyl es jetzt (ab 2002) anders: Meylsche Skalarwellen sind (elektrische) Longitudinalwellen, also E parallel zur Fortpflanzungsrichtung.

Meyls neuer Versuch wurde auf der BINNOTEC 2002 und im NET-Journal 2002/7-8 vorgestellt. S. dazu die Beiträge
http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/Fehlerfortpflanzung.htm
http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/NJ-Orig.htm oder .doc
die Meyls neue Thesen mit Original-Belegen präsentieren:

Meyls Original-Grundgleichungen in NET-Journal 2002/7-8
Abschnitt 'Herleitung der Maxwellschen Feldgleichungen' lauten:
(1) E = v × B und (2) H = – v ×D
zuzüglich Materialgleichungen D = eps E und B = µH,
somit E // D und H // B. ( // = parallel zu ...).

Beim Vektorprodukt a × b gilt stets a × b _!_ a,b (_!_ = senkrecht auf ...),
deshalb folgt
aus (1): E _!_ v, B,H und aus (2): H _!_ v, D,E

also auch v _!_ E,H.

Die Feldvektoren E,H schwingen somit transversal (_!_) zu dem Geschwindigkeitsvektor -v, der sich als Vektor der Wellengeschwindigkeit erweist.

Damit sind Meyls Skalarwellen stets T r a n s v e r s a l wellen, im Gegensatz zur Meinung ihres Erfinders, der seine Skalarwellen standhaft für Longitudinalwellen hält.

Ergebnis: Meylsche Skalarwellen (1.Art oder 2.Art) gibt es (in neutralen Medien) nicht.
Wozu also das ganze Theater?

Verzeihen Sie bitte diesen Ausflug in die Mathematik. Das verdanken Sie Herrn Meyl, der sich Laien gegenüber gern mit Mathematik schmückt, ob zu Recht, sei dahin gestellt.

Gerhard W. Bruhn
Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt