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Amerikanisches Dilemma


17.09.2011 12:38 - Gestartet von hrgajek
Hallo,

der Mobilfunk in Amerika steckt in einem Dilemma.

Weil jeder Anbieter über teilweise "eigene" Frequenzen (850, 900, 1500, 1700, 1900 MHz, was weiß ich), Übertragungstechnik (GSM, CDMA, WCDMA, evDO etc.) verwendet, ist insgesamt nichts richtig zueinander kompatibel. Was in den USA als 4G verkauft wird, heißt hierzulande 3G, sofern es überhaupt einen Vergleich gibt.

Wenn sich z.B. T-Mobile mit Sprint zusammentun wollte, müßte einer der beiden, seine Technik auf den Müll fahren und seinen Kunden komplett neue Endgeräte verpassen. Ein teures Vergnügen.

Wenn T-Mobile sein Netz richtig ausbauen wollte ("nation wide coverage") würde das auch gewaltig Geld kosten, das vermutlich nicht da ist oder anderweitig gebraucht wird. Die Wünsche der Shareholder (wo bleibt unsere Rendite?) lassen wir mal außen vor.

Ich finde es ehrlich auch schade, daß T-Mobile in den USA seine Tore schließen will.

Wenn aber das US Kartellamt am Ende recht behält, hat Telekom/T-Mobile ein richtiges Problem. Von daher sollte man sich langsam einmal Gendanken über einen Plan B machen (Hat man vielleicht schon?)

Zum Vergleich: AT&T ist in den USA in einer Position wie Telekom hierulande.

Man stelle sich vor: Telekom/T-Mobile würde E-Plus kaufen, die Kunden übernehmen und das E-Plus-Netz abschalten bzw. deren Stationen ins eigene Netz eingliedern. Das würden die eingefleischten E-Plus-Kunden auch nicht gut finden....

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[1] deluxxe505 antwortet auf hrgajek
23.11.2011 21:36
Zum Vergleich: AT&T ist in den USA in einer Position wie Telekom hierulande.

Absolut richtig ;)

Man stelle sich vor: Telekom/T-Mobile würde E-Plus kaufen, die Kunden übernehmen und das E-Plus-Netz abschalten bzw. deren Stationen ins eigene Netz eingliedern. Das würden die eingefleischten E-Plus-Kunden auch nicht gut finden....


Wieso ? E-Plus verwendet mittlerweile auch die "D-Netz" Frequenzen. UND die aktuellen Mobiltelefone unterstützen sowohl das E- sowie auch das D-Netz. Also sehe ich da kein Problem. Für Kunden von E-Plus wäre das eine Verbesserung von 150 % im Datenverkehr.

Schau dir einfach mal das Beispiel von Everything Everywhere Ltd. (Nachfolger von Orange UK und T-Mobile UK) in Großbritannien an. Die Netze können nun auch von beiden Kundenstämmen genutzt werden. Das heißt mit meiner T-Mobile Karte kann ich auch das Orange Netz nutzen und umgekehrt ;)
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[1.1] hrgajek antwortet auf deluxxe505
23.11.2011 21:51
Hallo,

eine hypothetische Fusion von T und E-Plus hätte für den Kunden technisch sicher Vorteile (besseres Netz), tariflich, hm... schaumer mal :-)

Aber es gibt Meldungen aus den USA, daß die FCC (=BNetzA auf amerikanisch) auch gegen den Fusions-Deal ist.
Und las ich nicht irgenwo, daß T-Mobile US auf einmal richtig erfreuliche Zahlen liefert? :-)

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[1.2] koelli antwortet auf deluxxe505
10.12.2011 17:02
Benutzer deluxxe505 schrieb:
Wieso ? E-Plus verwendet mittlerweile auch die "D-Netz" Frequenzen. UND die aktuellen Mobiltelefone unterstützen sowohl das E- sowie auch das D-Netz. Also sehe ich da kein Problem. Für Kunden von E-Plus wäre das eine Verbesserung von 150 % im Datenverkehr.

Im Datennetz vielleicht.
Aber die günstigeren E-Plus-Tarife würden dann sicher verschwinden. Wäre keine gute Aussicht.
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[2] mvm antwortet auf hrgajek
25.11.2011 09:31
Benutzer hrgajek schrieb:
Man stelle sich vor: Telekom/T-Mobile würde E-Plus kaufen, die Kunden übernehmen und das E-Plus-Netz abschalten bzw. deren Stationen ins eigene Netz eingliedern. Das würden die eingefleischten E-Plus-Kunden auch nicht gut finden....


Einfach die Jahre etwas zurückdrehen. Eingefleischte D2-Mannesmann Kunden waren auf einmal in einem Netz eines seltsamen englischen Anbieters namens Vodafone.

Würde T-Mobile mit einem anderen deuschen Anbieter zusammengehen, dann währe es für die Fans eines der Anbieter genau so wie die feindliche Übernahme von Vodafone. Aber die Kunden hätten ein besseres Netz.

Die Frequenzen sind aber hierzulande identisch. T-Mobile/Vodafone sendet auch auf den E-Netz frequenzen, und die E-Netz Anbieter haben auch größtenteils ihr ein paraleles D-Netz laufen. Die Kunden profitieren halt nur vor einem besser ausgebautem Netz.