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Festnetz ist nicht Mobilfunk


13.01.2009 12:25 - Gestartet von niknuk
Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Sicher ist ein Festnetzanschluss teurer als ein Mobilfunkanschluss. Der Mobilität eines Handys steht aber der größere Komfort eines Festnetzanschlusses gegenüber: die Endgeräte sind handlicher, es gibt eine große Anzahl unterschiedlicher Endgerätetypen (außer Telefonen z. B. auch Telefonanlagen, Anrufbeantworter und Faxgeräte etc.) und die Verbindungsqualität ist wesentlich besser. Im Falle von Telekom-Festnetzanschlüssen kann außerdem Call by Call und Internet by Call genutzt werden.

Ganz ins Hintertreffen geraten Mobilfunkanschlüsse beim Breitband-Internet. UMTS/HSDPA kann einem schnellen DSL- oder Kabelinternet-Anschluss in Sachen Geschwindigkeit (insbesondere bei gut ausgelasteter Funkzelle), Stabilität und Latenz längst nicht das Wasser reichen.

Mobilfunk ist also kein echter Festnetzersatz, sondern eher eine Ergänzung. Nur mit beidem hat man für jeden Anwendungsfall die richtige Technik parat: unterwegs das Handy und zuhause das Festnetztelefon. Am besten ist es natürlich, wenn man zum Festnetzanschluss den Mobilfunkanschluss als Gratis-Dreingabe bekommen kann. Aber sowas gibt's bei der Telekom ja nicht.

Gruß

niknuk
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[1] Robert Beloe antwortet auf niknuk
13.01.2009 12:54
Ist denn ein Festnetzanschluss wirklich teurer? Wer Kunde bei Hansenet ist und dort einen ISDN-Anschluss samt leistungsstarker Internetflatrate hat, bekommt beides für zusammen für 30 Euro. Und es gibt Anbieter, die noch günstigere Anschlüsse verkaufen. Ich wüsste nicht, dass es solche Angebote auch schon für den Mobilfunk gäbe.

Im Übrigen stimme ich niknuks Darstellung aber uneingeschränkt zu. Auf einen Festnetzanschluss möchte ich auch nicht verzichten. Gerade der Unterschied in der Sprachqualität und im Hörkomfort ist mir dafür noch erheblich zu groß. Persönlich finde ich es einfach erheblich angenehmer, längere Gespräche vom Festnetz aus zu führen. Und zwar in beide Richtungen: So kann ich zumindest sicherstellen, dass ich den Angerufenen nicht gerade in der Sauna erwischt habe. ;) Schließlich stellt sich für mich die Frage, wieso man so eine hervorragende Infrastruktur, wie sie das Festnetz in Europa bildet, nicht auch nutzen soll.

Der Mobilfunk hat allerdings zwei Stärken gegenüber dem Festnetz, die sich nicht so schnell wegdiskutieren lassen. Die Mobilfunk-Endgeräte repräsentieren für viele Menschen einen bestimmten Lebensstil. Die Markenstärke von Nokia und Apple ist enorm. Und: Der Mobilfunk ist unschlagbar individuell. Gerade für Jugendliche ist das wichtig - wenn sie beispielsweise nicht wollen, dass die Eltern sofort mitbekommen, wer die neue Flamme denn ist. ;)
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[1.1] Beschder antwortet auf Robert Beloe
13.01.2009 13:04
Benutzer Robert Beloe schrieb:


Im Übrigen stimme ich niknuks Darstellung aber uneingeschränkt zu. Auf einen Festnetzanschluss möchte ich auch nicht verzichten. Gerade der Unterschied in der Sprachqualität und im Hörkomfort ist mir dafür noch erheblich zu groß. Persönlich finde ich es einfach erheblich angenehmer, längere Gespräche vom Festnetz aus zu führen. Und zwar in beide Richtungen: So kann ich zumindest sicherstellen, dass ich den Angerufenen nicht gerade in der Sauna erwischt habe. ;)

eben, weil bei mir im keller in der sauna nur das festnetz funzt kannst du dir auch hier nicht sicher sein.

wenn jemand an sein handy rangeht, dann ist es mir doch egal wo der sich befindet. der angerufene entscheidet das alleine.

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[1.1.1] Robert Beloe antwortet auf Beschder
13.01.2009 13:07
Benutzer Beschder schrieb:
wenn jemand an sein handy rangeht, dann ist es mir doch egal wo der sich befindet. der angerufene entscheidet das alleine.

Bei einem wichtigen oder schwierigen Telefonat ist mir das überhaupt nicht egal. Dann erwische ich den Gesprächspartner lieber im Büro oder zu Hause am Festnetz als in der Schlange im Supermarkt, wo ich mir nicht sicher sein kann, ob er überhaupt gut zuhört (selbst wenn er sagt: 'doch, doch, ich höre...').
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[1.1.1.1] Beschder antwortet auf Robert Beloe
13.01.2009 13:12
Benutzer Robert Beloe schrieb:
Benutzer Beschder schrieb:
wenn jemand an sein handy rangeht, dann ist es mir doch egal wo der sich befindet. der angerufene entscheidet das alleine.

Bei einem wichtigen oder schwierigen Telefonat ist mir das überhaupt nicht egal. Dann erwische ich den Gesprächspartner lieber im Büro oder zu Hause am Festnetz als in der Schlange im Supermarkt, wo ich mir nicht sicher sein kann, ob er überhaupt gut zuhört (selbst wenn er sagt: 'doch, doch, ich höre...').

ja und nein.

das ist dann sein problem, der pfarrer predigt auch nur einmal.
ausserdem hat das nichts mit dem handy zu tun, er kann sich genausogut am festnetz nicht konzentrieren weil er gerade tv schaut oder sich verwöhnen lässt....

gruss
beschder

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[1.1.1.1.1] Robert Beloe antwortet auf Beschder
13.01.2009 13:18

einmal geändert am 13.01.2009 13:19
Benutzer Beschder schrieb:
das ist dann sein problem, der pfarrer predigt auch nur einmal.

Wenn ich etwas von meinem Gesprächspartner will, dann könnte es genauso gut mein Problem sein.

ausserdem hat das nichts mit dem handy zu tun, er kann sich genausogut am festnetz nicht konzentrieren weil er gerade tv schaut oder sich verwöhnen lässt....

Natürlich - aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer als bei einem Anruf auf dem Handy, dass ich meinen Gesprächspartner gerade auf der Oxford Street in London erreiche, wo ich ihn vor lauter Verkehrslärm kaum verstehe. ;) Für belanglose Gespräche unter Freunden ist das im Prinzip völlig okay, wenn es aber wichtiges zu klären gibt, ist *mir* das Festnetz lieber.
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[1.1.1.1.1.1] Beschder antwortet auf Robert Beloe
13.01.2009 13:34
Benutzer Robert Beloe schrieb:
Benutzer Beschder schrieb:
das ist dann sein problem, der pfarrer predigt auch nur einmal.

Wenn ich etwas von meinem Gesprächspartner will, dann könnte es genauso gut mein Problem sein.

nun, ich denke wenn er mit dir spricht wird er schon sagen wenn er sich grade nicht konzentrieren kann. ich jedenfalls sage es immer und rufe auch zurück. das passiert wie du schreibst bei anrufen auf mobil etwas häufiger.


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[1.1.1.1.1.1.1] AndreasHannover antwortet auf Beschder
13.01.2009 13:53
Hallo,

und weil es so schön off-topic ist: Habt ihr schon einmal daran gedacht, euer Mobiltelefon nicht mit euch zu führen? Wie wichtig muss ich sein, dass ich ein Telefon mit in die Sauna nehme, wie cool, im Bett und "mitten drin" mal eben ein Gespräch anzunehmen?

Vermutlich habe ich die ganzen Ironismilies übersehen, trotzdem ein kleiner Schwank aus meiner jüngsten Vergangenheit: Da bin ich doch tatsächlich nicht nur nicht ans Telefon gegangen, nein: Ich habe noch nicht einmal aufs Display geschaut, wer denn da wohl beim Abendessen stört. Es war mir schlicht egal.

Gruß

Andreas
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[1.1.1.1.1.1.1.1] Beschder antwortet auf AndreasHannover
13.01.2009 14:50
Benutzer AndreasHannover schrieb:

ein kleiner Schwank aus meiner jüngsten Vergangenheit: Da bin ich doch tatsächlich nicht nur nicht ans Telefon gegangen, nein: Ich habe noch nicht einmal aufs Display geschaut, wer denn da wohl beim Abendessen stört. Es war mir schlicht egal.


boooahaa, wie bist du denn drauf

und hier der smiley dazu ;-)

gruss
beschder
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[1.1.1.1.1.1.1.2] 7VAMPIR antwortet auf AndreasHannover
15.01.2009 08:54
Siehste, deswegen hab ich 2 Nummern.

Eine öffentliche die klingelt nur wenn ich Lust dazu habe.
Eine private für Leute deren Anrufe mir wichtig sind.

Wer will schon ständig für jeden erreichbar sein? Aber wenn Dein Kind unterwegs ist wirst Du sicherlich auch DAFÜR erreichbar sein wollen.
Ich wills jedenfalls.

Auf meiner Privatnummer hab ich übrigens jedem einen eigenen Klingelton zugeordnet. Ich brauche also nicht beim Autofahren, Essen ... hinzusehen um zu wissen ob ich da jetzt rangehen will.

CU
oI7ß³²Sq³²4 @ALDI
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[1.1.1.1.1.1.1.2.1] meinbubba antwortet auf 7VAMPIR
15.01.2009 09:34
Benutzer 7VAMPIR schrieb:
Siehste, deswegen hab ich 2 Nummern.

Eine öffentliche die klingelt nur wenn ich Lust dazu habe. Eine private für Leute deren Anrufe mir wichtig sind.


Also ich habe und brauche nur eine Nummer.Und die ist privat und haben nur Leute die mir wichtig sind.

>



>
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[1.1.1.1.1.1.1.2.1.1] 7VAMPIR antwortet auf meinbubba
15.01.2009 09:42
Benutzer meinbubba schrieb:
Benutzer 7VAMPIR schrieb:
...
Also ich habe und brauche nur eine Nummer.Und die ist privat und haben nur Leute die mir wichtig sind.

So einfach kann es sich eben nicht jeder machen.
Ich MUSS eine öffentlich bekannte Nummer haben und WILL eine "geheime" Privatnummer haben.

CU
oI7ß³²Sq³²4 @ALDI
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[2] billigtelefonierer antwortet auf niknuk
14.01.2009 13:12
Benutzer niknuk schrieb:
Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Sicher ist ein Festnetzanschluss teurer als ein Mobilfunkanschluss. Der Mobilität eines Handys steht aber der größere Komfort eines Festnetzanschlusses gegenüber: die Endgeräte sind handlicher, es gibt eine große Anzahl unterschiedlicher Endgerätetypen (außer Telefonen z. B. auch Telefonanlagen, Anrufbeantworter und Faxgeräte etc.) und die Verbindungsqualität ist wesentlich besser. Im Falle von Telekom-Festnetzanschlüssen kann außerdem Call by Call und Internet by Call genutzt werden.

Stimmt im Prinzip. Man wird auch bei Mobilfunk nie bis zu 10 Nummern bekommen wie bei ISDN, die man dann individuell (z.B. per Telefonanlage) routen kann. Festnetz hat noch so einige Extraqualitäten, die Mobilfunk niemals bieten kann. Allerdings muss man immer hinterfragen: Bin ich wirklich auf diesen ganzen Festnetzkomfort zwingend angewiesen oder tut es vielleicht hie und da doch etwas einfacheres? So kann man z.B. in einer nur ab und zu genutzten Zweitwohnung (O2 Genion S gibt es online angeblich nun sogar wieder mit Null Grundgebühr) durchaus mit solch einem einfachen mobilem Festnetzersatz leben (und sich an der Kostenersparnis erfreuen).

Allerdings einen winzigen Vorteil hat das "mobile Festnetz" dann doch noch: Die realen Homezones haben ja nicht nur Ausdehnungen von wenigen hundert Metern, sondern oft sogar von mehreren km (kann mich z.B. selbst an meinem Arbeitsplatz -- übrigens auch noch so eine Anwendung: privates Festnetz am Arbeitsplatz, damit dienstlich und privat sauber getrennt bleibt -- und auch in meiner ca. 4 km entfernten Zweitwohnung meiner Homezone erfreuen, bin also quasi in einem riesigen Gebiet innnerhalb der Stadt Festnetz-erreichbar!). So eine lange Strippe hat kein normales Festnetztelefon und selbst mit DECT ist i.a. nach ca, 50 m Entfernung Schluss ;-).

Ganz ins Hintertreffen geraten Mobilfunkanschlüsse beim Breitband-Internet. UMTS/HSDPA kann einem schnellen DSL- oder Kabelinternet-Anschluss in Sachen Geschwindigkeit (insbesondere bei gut ausgelasteter Funkzelle), Stabilität und Latenz längst nicht das Wasser reichen.

Stimmt auch im Prinzip. Es ist jedoch definitiv die einzige Alternative überhaupt an so etwas ähnliches wie Breitband-Internet (mit im Schnitt ca. DSL 1000 bis DSL 2000 Geschwindigkeit) heranzukommen, wenn man im verglasfaserten ländlichen Schmalband-Outback lebt (wenn dieses dann wenigstens UMTS-versorgt ist ...). Soll heissen: Hängt wie immer von der individuellen Situation ab. Wobei Geschwindigkeit/Latenz für simples Surfen und ein paar gelegentliche Downloads i.a. ausreicht (nur Online-Zocker und ich-lad-mir-mal-kurz-zehn-Spielfilme-Nutzer werden letztlich an UMTS/HSDPA verzweifeln -- an Schmalband jedoch noch mehr ;-)). Auch die Stabilität ist i.a. besser als viele befürchten (konnte bisher kaum klagen).

Wobei auch hier ein zumindest unbestreitbarer Vorteil gegeben ist: UMTS/HSDPA kann man überall mit hinnehmen (ist also auch unterwegs nutzbar und nicht nur in den eigenen vier Wänden). Da hat man bei DSL/Kabelinternet natürlich auch wieder das Problem der endlich langen Strippen bzw. der begrenzten WLAN-Reichweite ... ;-).

Mobilfunk ist also kein echter Festnetzersatz, sondern eher eine Ergänzung. Nur mit beidem hat man für jeden Anwendungsfall die richtige Technik parat: unterwegs das Handy und zuhause das Festnetztelefon. Am besten ist es natürlich, wenn man zum Festnetzanschluss den Mobilfunkanschluss als Gratis-Dreingabe bekommen kann. Aber sowas gibt's bei der Telekom ja nicht.

Vollersatz auf keinen Fall (darum habe ich auch an meinem Hauptwohnsitz immer noch normales Festnetz von der Telekom ;-)), in bestimmten Situationen aber durchaus eine preiswerte und vielleicht sogar sinnvolle Einfach-Alternative (z.B. in der Zweitwohnung, im Ferienhaus, am Arbeitsplatz, ...). Soll sich jeder selber fragen, wo und wann er was braucht oder nicht unbedingt braucht und dann selbst entscheiden ...

Gruß

niknuk

Gruss,
billigtelefonierer
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[2.1] niknuk antwortet auf billigtelefonierer
14.01.2009 22:02
Benutzer billigtelefonierer schrieb:

Allerdings einen winzigen Vorteil hat das "mobile Festnetz" dann doch noch: Die realen Homezones haben ja nicht nur Ausdehnungen von wenigen hundert Metern, sondern oft sogar von mehreren km

Meine reale "Homezone" reicht von Flensburg bis Garmisch und von Frankfurt/Oder bis Aachen ;-) Entgegen der Angaben in der Preisliste werden nämlich Rufumleitungen von meinem Alice-Festnetzanschluss zum Alice-Handy derzeit nicht berechnet, und das schon seit Einführung der Alice Mobilfunkoption. Eine Rufumleitung von einer meiner MSNs aufs Handy kostet also nichts und ich bin dadurch bundesweit auch dann unter einer Festnetznummer erreichbar, wenn ich unterwegs bin. Umgekehrt könnte ich das Spielchen auch treiben: ich könnte vom Handy aus den heimischen Festnetzanschluss anrufen (ist kostenlos) und von dort mittels Callthrough-Funktion meiner Telefonanlage jeden anderen Anschluss zu Festnetztarifen (incl. Festnetzflat) erreichen. Das brauche ich aber so selten, dass ich diese Möglichkeit noch nie genutzt habe. Callthrough wäre außerdem im Gegensatz zu einer Rufumleitung vertragswidrig.

All das funktioniert jedenfalls nur mit Festnetzanschluss, genauer: mit einer Kombination aus Festnetz- und Mobilfunkanschluss.

Gruß

niknuk