Benutzer niknuk schrieb:
Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Sicher ist ein Festnetzanschluss teurer als ein Mobilfunkanschluss. Der Mobilität eines Handys steht aber der größere Komfort eines Festnetzanschlusses gegenüber: die Endgeräte sind handlicher, es gibt eine große Anzahl unterschiedlicher Endgerätetypen (außer Telefonen z. B. auch Telefonanlagen, Anrufbeantworter und Faxgeräte etc.) und die Verbindungsqualität ist wesentlich besser. Im Falle von Telekom-Festnetzanschlüssen kann außerdem Call by Call und Internet by Call genutzt werden.
Stimmt im Prinzip. Man wird auch bei Mobilfunk nie bis zu 10 Nummern bekommen wie bei ISDN, die man dann individuell (z.B. per Telefonanlage) routen kann. Festnetz hat noch so einige Extraqualitäten, die Mobilfunk niemals bieten kann. Allerdings muss man immer hinterfragen: Bin ich wirklich auf diesen ganzen Festnetzkomfort zwingend angewiesen oder tut es vielleicht hie und da doch etwas einfacheres? So kann man z.B. in einer nur ab und zu genutzten Zweitwohnung (O2 Genion S gibt es online angeblich nun sogar wieder mit Null Grundgebühr) durchaus mit solch einem einfachen mobilem Festnetzersatz leben (und sich an der Kostenersparnis erfreuen).
Allerdings einen winzigen Vorteil hat das "mobile Festnetz" dann doch noch: Die realen Homezones haben ja nicht nur Ausdehnungen von wenigen hundert Metern, sondern oft sogar von mehreren km (kann mich z.B. selbst an meinem Arbeitsplatz -- übrigens auch noch so eine Anwendung: privates Festnetz am Arbeitsplatz, damit dienstlich und privat sauber getrennt bleibt -- und auch in meiner ca. 4 km entfernten Zweitwohnung meiner Homezone erfreuen, bin also quasi in einem riesigen Gebiet innnerhalb der Stadt Festnetz-erreichbar!). So eine lange Strippe hat kein normales Festnetztelefon und selbst mit DECT ist i.a. nach ca, 50 m Entfernung Schluss ;-).
Ganz ins Hintertreffen geraten Mobilfunkanschlüsse beim Breitband-Internet. UMTS/HSDPA kann einem schnellen DSL- oder Kabelinternet-Anschluss in Sachen Geschwindigkeit (insbesondere bei gut ausgelasteter Funkzelle), Stabilität und Latenz längst nicht das Wasser reichen.
Stimmt auch im Prinzip. Es ist jedoch definitiv die einzige Alternative überhaupt an so etwas ähnliches wie Breitband-Internet (mit im Schnitt ca. DSL 1000 bis DSL 2000 Geschwindigkeit) heranzukommen, wenn man im verglasfaserten ländlichen Schmalband-Outback lebt (wenn dieses dann wenigstens UMTS-versorgt ist ...). Soll heissen: Hängt wie immer von der individuellen Situation ab. Wobei Geschwindigkeit/Latenz für simples Surfen und ein paar gelegentliche Downloads i.a. ausreicht (nur Online-Zocker und ich-lad-
mir-mal-kurz-zehn-Spielfilme-Nutzer werden letztlich an UMTS/HSDPA verzweifeln -- an Schmalband jedoch noch mehr ;-)). Auch die Stabilität ist i.a. besser als viele befürchten (konnte bisher kaum klagen).
Wobei auch hier ein zumindest unbestreitbarer Vorteil gegeben ist: UMTS/HSDPA kann man überall mit hinnehmen (ist also auch unterwegs nutzbar und nicht nur in den eigenen vier Wänden). Da hat man bei DSL/Kabelinternet natürlich auch wieder das Problem der endlich langen Strippen bzw. der begrenzten WLAN-Reichweite ... ;-).
Mobilfunk ist also kein echter Festnetzersatz, sondern eher eine Ergänzung. Nur mit beidem hat man für jeden Anwendungsfall die richtige Technik parat: unterwegs das Handy und zuhause das Festnetztelefon. Am besten ist es natürlich, wenn man zum Festnetzanschluss den Mobilfunkanschluss als Gratis-Dreingabe bekommen kann. Aber sowas gibt's bei der Telekom ja nicht.
Vollersatz auf keinen Fall (darum habe ich auch an meinem Hauptwohnsitz immer noch normales Festnetz von der Telekom ;-)), in bestimmten Situationen aber durchaus eine preiswerte und vielleicht sogar sinnvolle Einfach-Alternative (z.B. in der Zweitwohnung, im Ferienhaus, am Arbeitsplatz, ...). Soll sich jeder selber fragen, wo und wann er was braucht oder nicht unbedingt braucht und dann selbst entscheiden ...
Gruß
niknuk
Gruss,
billigtelefonierer