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Dauerhaft online Voraussetzung


09.05.2010 19:38 - Gestartet von koelli
'Derzeit erfolgt bei DSL-Kunden beispielsweise meist erst nach 24 Stunden eine Trennung der Verbindung, egal, ob Daten fließen oder nicht. Bei IP-Knappheit könnten die Provider die Verbindung inaktiver Kunden deutlich schneller kappen, um ihre IP-Adressen anderweitig wieder vergeben zu können.'

Wie soll das bitte gehen?
Man muss schließlich 24 Stunden lang mit dem Internet verbunden sein, wenn man eine telefonflat hat, die über VoIP realisiert wird.
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[1] Kai Petzke antwortet auf koelli
10.05.2010 09:17
Benutzer koelli schrieb:

Wie soll das [zwischenzeitliche Verbindungstrennung] bitte gehen? Man muss schließlich 24 Stunden lang mit dem Internet verbunden sein, wenn man eine telefonflat hat, die über VoIP realisiert wird.

Das stimmt. Aber nicht jeder Kunde nutzt VoIP. Und in den vielen Fällen, in denen VoIP/NGN-"Telefonanschluss" und DSL-Anschluss vom selben Anbieter stammen, sind auch diverse Lösungen denkbar, die mit getrennten DSL-Einwahlen arbeiten: Ein hoch priosierter und dauerhaft verbundener Datenstrom mit inoffizieller, dafür fest zugewiesener IP-Adresse für VoIP und ein zweiter Datenstrom mit offizieller, bei jeder Einwahl neu dynamisch vergebener IP-Adresse für den Internetzugang. Diese Trennung hilft auch, im Rahmen von NGN eine hohe Dienstqualität zu sichern, so dass z.B. auch bei parallelen Downloads die Sprachverbindung nicht zerhackt wird.

Nachteilig für den Kunden ist natürlich, dass solche NGN-Lösungen meist nicht roaming-fähig sind, man also seine Telefonnummer nicht einfach mitnehmen kann, wenn man unterwegs ist. Dann ist man doch wieder auf unabhängige VoIP-Anbieter angewiesen, für deren Nutzung eine dauerhafte Interneteinwahl nötig ist. Aber, wie schon gesagt: Nicht alle Internetnutzer nutzen VoIP, und die wirklich idlen Nutzer zu kicken, bringt schonmal eine Menge.


Kai
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[1.1] nucleardirk antwortet auf Kai Petzke
10.05.2010 13:41
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer koelli schrieb:

Wie soll das [zwischenzeitliche Verbindungstrennung] bitte
gehen?
Man muss schließlich 24 Stunden lang mit dem Internet verbunden sein, wenn man eine telefonflat hat, die über VoIP realisiert wird.


da werden sich viele gamer freuen. wo doch jetzt ubisoft einen kopierschutz eingeführt hat bei dem man während des spielens dauerhaft verbunden sein muss auch wenn nur alle x minuten mal ein paket an den ubisoft server übertragen wird. oder wird die zeitspanne bis zum disconnect gross genug sein damit es da keine probleme geben wird?
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[1.1.1] Kai Petzke antwortet auf nucleardirk
10.05.2010 19:23
Benutzer nucleardirk schrieb:

da werden sich viele gamer freuen. wo doch jetzt ubisoft einen kopierschutz eingeführt hat bei dem man während des spielens dauerhaft verbunden sein muss auch wenn nur alle x minuten mal ein paket an den ubisoft server übertragen wird. oder wird die zeitspanne bis zum disconnect gross genug sein damit es da keine probleme geben wird?

Die Zeitspanne bis zum nächsten Disconnect dürfte davon abhängen, wie knapp die IP-Adressen sind. Letztendlich sprechen aber alle genannten Dienste-Degradationen (VoIP-Erreichbarkeit, dauerhafte Verbindungen zum Lizenzserver, zunehmende Schwierigkeiten beim Anbieten eigener Server-Dienste etc. pp.) dafür, eben doch zügig zu IPv6 zu migrieren. Hoffen wir, dass der Druck auf die Provider groß genug wird.


Kai
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[1.1.1.1] GrößterNehmer antwortet auf Kai Petzke
26.06.2010 03:01
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Letztendlich sprechen aber alle genannten Dienste-Degradationen (VoIP-Erreichbarkeit, dauerhafte Verbindungen zum Lizenzserver, zunehmende Schwierigkeiten beim Anbieten eigener Server-Dienste etc. pp.) dafür, eben doch zügig zu IPv6 zu migrieren. Hoffen wir, dass der Druck auf die Provider groß genug wird.

Da dürfte ja der anhaltende Run auf Smartphones und die passenden Internet-Flats den Druck noch erhöhen. Während ein Haushalt ja üblicherweise nur einen DSL-Anschluss mit einer IP-Adresse (meist dynamisch) hat, wollen ja immer häufiger noch ein bis zwei Smartphones per IP erreicht werden. Die sind ja häufig 24/7 an und erzeugen ständig Traffic, wenn Dienste wie Chat oder VoIP im Hintergrund laufen.

Gruß
GrößterNehmer
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[1.1.1.1.1] ThomPoh antwortet auf GrößterNehmer
26.06.2010 05:34

einmal geändert am 26.06.2010 05:35
Benutzer GrößterNehmer schrieb:

Da dürfte ja der anhaltende Run auf Smartphones und die passenden Internet-Flats den Druck noch erhöhen. Während ein Haushalt ja üblicherweise nur einen DSL-Anschluss mit einer IP-Adresse (meist dynamisch) hat, wollen ja immer häufiger noch ein bis zwei Smartphones per IP erreicht werden. Die sind ja häufig 24/7 an und erzeugen ständig Traffic, wenn Dienste wie Chat oder VoIP im Hintergrund laufen.

Gruß
GrößterNehmer
Bei den deutschen Mobilfunkanbieter ist doch so, dass nicht jedes internetfähige Mobiltelefon eine eigene IP bekommt, vielmehr ist die Struktur so ähnlich wie zu Hause aufgebaut, wo sich hinter der öffentlichen IP mehrere internetfähige Geräte verbergen.


Thomas
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[1.1.1.1.2] hafenbkl antwortet auf GrößterNehmer
26.06.2010 07:01
Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Da dürfte ja der anhaltende Run auf Smartphones und die passenden Internet-Flats den Druck noch erhöhen. Während ein Haushalt ja üblicherweise nur einen DSL-Anschluss mit einer IP-Adresse (meist dynamisch) hat, wollen ja immer häufiger noch ein bis zwei Smartphones per IP erreicht werden...

Ja und?
Da ist jedes Netz wie ein Haushalt. Und 6 Haushalte/IP-Adressen mehr oder weniger...
Die deutschen Netzbetreiber NATen nämlich genauso.
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[1.1.1.1.3] Kai Petzke antwortet auf GrößterNehmer
28.06.2010 11:41
Benutzer GrößterNehmer schrieb:

Da dürfte ja der anhaltende Run auf Smartphones und die passenden Internet-Flats den Druck noch erhöhen.

So isses. Und genau deswegen wird den Mobilfunkern schon heute kein IPv4-Adressraum mehr zugeteilt, sondern werden diese dazu gezwungen, die Handys mit nicht-routbaren IP-Adressen abzuspeisen. Erst das Service-Gateway der Mobilfunker übersetzt diese dann in weltweit erreichbare IP-Adressen. Allgemein wird diese Technik als NAT oder Masquerading bezeichnet.

Positiver Nebeneffekt: Port-Scans kommen nicht bis zu den Handys durch, können also auch keinen Traffic verursachen. Andererseits können dadurch Dienste wie VoIP und Peer2Peer Probleme haben, die Datenverbindung zum mobilen Endgerät aufzubauen.

Leider sind die vorgenannten Probleme bei den Netzbetreibern durchaus erwünscht, so dass nicht einmal die IPv4-Nichtzuteilung bei denen ein Druck Richtung IPv6-Nutzung erzeugt...

Allerdings NATten nicht alle Mobilfunker; zumindest in Spanien hatte ich bei Vodafone mit einer lokalen Karte auch "echte" IPs und entsprechend auch die leider "üblichen" Portscans und ssh-Dictionary-Angriffe. Evtl. unterscheidet aber Vodafone ES nach APN, ob eine private, nicht routbare oder doch eine öffentliche IP zugewiesen wird.


Kai