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Mobilfunk-Tarife


22.04.2009 17:25 - Gestartet von jackpit
Da ja mehr oder weniger bekannterweise eine Mobilfunkminute effektiv ca. 0,5-1,5 Cent kostet, und das wird im Ausland, egal wo, letztendlich auch nicht anders sein, kann man sich selbst ausrechnen, ab wann man die heutigen Mobilfunktarife eigentlich Wucher nennen könnte.
Ich verstehe das Geheule aller Mobilfunk-Anbieter wegen zu niedriger Preise deshalb nicht.
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[1] mediahead antwortet auf jackpit
23.04.2009 16:00
Benutzer jackpit schrieb:
...
Ich verstehe das Geheule aller Mobilfunk-Anbieter wegen zu niedriger Preise deshalb nicht.

Das Geheule kommt - wie eigentlich in jeder Branche - von den Börsen: Die Mobilfunkbranche kannte bisher halt nur einen Trend: Nach oben. Da haben sich Gewinnmargen von 30 bis 40% etabliert, die eigentlich total wahnsinnig sind (und immer waren). Und jetzt brechen die halt weg, so dass die Anleger auch nur noch eines kennen: Druck, Druck, Druck. Und unter diesen Umständen können Unternehmen eben keine vernünftige Politik machen: Weder langfristig vernünftige Produktentwicklung (Time-to-market muss unter 3 Monaten liegen, Rentabilität neuer Tarife wird innerhalb 11 Monaten gefordert. Wahnsinn!), noch funktioniert irgendeine Art des Markenaufbaus oder ein wirklich marktgerechtes Pricing. Jeder macht da kurz mal sein Ding und haut nach einigen kurzfristigen Erfolgen "in den Sack", d.h. man wechselt zu einem anderem Anbieter, wo man dann auf der nächsten Karrierestufe wieder versucht, kurz mal ein paar Melkkühe auszusaugen. Der Kunde interessiert dabei schon lange nicht mehr. Traurig, aber wahr.
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[1.1] targil antwortet auf mediahead
25.04.2009 16:05
kleine Korrektur:

Das Geheule kommt - wie eigentlich in jeder Branche - von den Börsen: Die Mobilfunkbranche kannte bisher halt nur einen Trend: Nach oben. Da haben sich Gewinnmargen von 30 bis 40% etabliert, die eigentlich total wahnsinnig sind (und immer waren). Und jetzt brechen die halt weg, so dass die Anleger auch nur noch eines kennen: Druck, Druck, Druck. Und unter diesen Umständen können """börsennotierte""" Unternehmen eben keine vernünftige Politik machen: Weder langfristig vernünftige Produktentwicklung (Time-to-market muss unter 3 Monaten liegen, Rentabilität neuer Tarife wird innerhalb 11 Monaten gefordert. Wahnsinn!), noch funktioniert irgendeine Art des Markenaufbaus oder ein wirklich marktgerechtes Pricing. Jeder macht da kurz mal sein Ding und haut nach einigen kurzfristigen Erfolgen "in den Sack", d.h. man wechselt zu einem anderem Anbieter, wo man dann auf der nächsten Karrierestufe wieder versucht, kurz mal ein paar Melkkühe auszusaugen. Der Kunde interessiert dabei schon lange nicht mehr. Traurig, aber wahr.
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[1.1.1] Monika Penthouse antwortet auf targil
25.04.2009 16:50

einmal geändert am 25.04.2009 16:59
Benutzer targil schrieb:
Das Geheule kommt - wie eigentlich in jeder Branche - von den Börsen: Die Mobilfunkbranche kannte bisher halt nur einen Trend: Nach oben. Da haben sich Gewinnmargen von 30 bis 40% etabliert, die eigentlich total wahnsinnig sind (und immer waren). Und jetzt brechen die halt weg, so dass die Anleger auch nur noch eines kennen: Druck, Druck, Druck. Und unter diesen Umständen können
"""börsennotierte""" Unternehmen
eben keine vernünftige Politik machen: Weder langfristig vernünftige Produktentwicklung (Time-to-market muss unter 3 Monaten liegen, Rentabilität neuer Tarife wird innerhalb 11 Monaten gefordert. Wahnsinn!), noch funktioniert irgendeine Art des Markenaufbaus oder ein wirklich marktgerechtes Pricing.


Das ganze Rettungspaket beruht auf solcherart von Geschäften.
Ein pfiffiger und mutiger Kritiker könnte dort bestimmt so einige Köpfe rollen lassen:


Indizien für ein illegales Schneeballsystem sind:

Verdienstmöglichkeiten bestehen überwiegend aus den Vorteilen, die für die Anwerbung neuer Mitglieder gewährt werden, dabei wird oft von sog. „passivem Einkommen“ (oder „selbständigem Einkommen“) gesprochen.
Das vertriebene Produkt ist oft überteuert.
Die Handelsmarge oder Vertriebsprovision ist für Produkt und Branche ungewöhnlich hoch.
Es gibt kaum Kunden, die das Produkt zum angebotenen Preis ohne Provisionsaussichten erwerben würden.

3 von 4 Punkten stimmen beim Abgleich immer überein.

Monika
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[2] rudiradler antwortet auf jackpit
27.04.2009 11:58

Ich verstehe das Geheule aller Mobilfunk-Anbieter wegen zu niedriger Preise deshalb nicht.

Die Preise sind überhaupt nicht zu niedrig!

Geldgierige Finanzinvestoren wollen die Unternehmen und die Kunden finanziell ausbluten, bis nix mehr zu holen ist, dann ziehen sie weiter.

Da gibt es nur ein Mittel: Vertragsänderungen widersprechen oder Vertrag ganz kündigen. Den Kundenservice mit Protestmails - und bei kostenloser Hotline - mit Beschwerdeanrufen bombardieren: so lange bis ein drohender Zusammenbruch des Geschäftsablaufs zum Umdenken bei den Entscheidern führt. Im Laden klar sagen, daß ich meine Superflätt nur ins Festnetz nutzen werde, denn die Minuten in fremde Netze sind viermal teurer als bei günstigen Anbietern. Dual-Sim-Handys verlangen. Wenn ihr mir das gewünschte Handy nicht zum gewünschten Preis anbieten könnt, dann ist das leider sehr bedauerlich, aber bei Eebay kostet es xx Euro und ich möchte nicht einen Cent mehr dafür bezahlen. Tut mir leid. Auf Wiedersehen.

Es wird Zeit, daß Renditeerwartungen kommerzieller Unternehmen auf ein gesundes Maß reduziert werden! Mal wieder auf das Wesentliche - Kunden beglücken - konzentrieren! Mal wieder etwas Ruhe in den Markt bringen, mal wieder runter kommen vom Geld-Gier-Trip.....