Benutzer alexander-kraus schrieb:
Schön. - was hättest Du gemacht, wenn die Telekom an den Bürgermeister Deiner gemeinde rangetreten wäre, und gesagt hätte:
"Wir bauen DSL auf Min 2 Mbit aus, dafür müssen sich aber mintestens 100 Interresenten finden, und diese verpflichten sich dann für mintestens 2 Jahre zu Call%Surf bei der Telekom."
Dann wäre ich weiter mit ISDN (Internet by Call) im Internet gesurft, so wie ich es vorher auch gemacht habe. Einen 2-Jahres-Vertrag hätte mir niemand an die Backe genagelt, schon gar nicht der teuerste Anbieter von allen.
Bei uns wurde es so gemacht, und nein, es hat sich kein
- Vodafone (ehem Arcor
- kein Allice
- kein Freenet
...
daran gemacht, hier Leitungen in den Boden zu kloppen.... -
Wenn du zum Autovermieter gehst und dir ein Auto mietest, baust du das dann auch vorher selbst zusammen? Vermutlich nicht. Aus diesem Grund gibt es Autohersteller, Autovermieter und Mieter, wobei letztere dafür bezahlen, einen von anderen bereitgestellten Gegenstand nutzen zu dürfen. Genauso ist das bei der Telekom: die "kloppt die Leitungen in den Boden" und andere Anbieter mieten diese Leitungen dann an. Dafür bezahlen sie aber auch einen angemessenen Preis. Zur Erinnerung: bei manchen Angeboten geht mehr als die Hälfte dessen, was der Kunde für den Anschluss bezahlt, für die Leitungsmiete drauf.
Allerdings haben Telekom-Konkurrenten in den Gemeinden vorerst keine Chance, in denen die Telekom den Teilnehmern einen 2-Jahres-Vertrag aufnötigt. Leider hat der rosa Riese da ein wenig zu kurz gedacht: anstatt durch marktübliche Preise dafür zu sorgen, dass die Kunden nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ihren Vertrag freiwillig verlängern, werden sie zur preiswerteren Konkurrenz getrieben. Und ja, die gibt es überall, wo es T-DSL gibt, also auch in deinem Wohnort.
Wettbewerb? - Gibts hier nicht
Noch nicht. Lass die Telekom-Verträge auslaufen, dann werden die Telekom-Konkurrenten schon auf der Matte stehen. Und das mit Preisen, die Herrn Obermann (falls es den dann noch gibt) die Tränen in die Augen treiben werden.
Schön, wenn ich überlege, dass ich vor 10 Jahren noch ISDN hatte, und pro Minute fürs Internet bezahlt habe, ist das schon ein Fortschritt.
Ich habe vor DSL auch pro Minute bezahlt. Bei Preisen von weniger als 1 Cent/Minute hat mich das aber nicht umgebracht. Trotzdem war ich froh, dass ich mit DSL den Gebührenzähler endlich los war (was für mich fast wichtiger war als die höhere Bandbreite). Wie ich schon schrieb, war ich nie Kunde bei T-Online und hatte auch nie einen Zeittarif, sondern immer nur Volumentarife bzw. eine Flatrate.
Aber wo bleibt der flächendeckende Ausbau auf 50 Mbit bis 2018?
Auch hier stellt sich die Frage, ob sich das lohnt. Nicht jeder braucht 50 MBit/s, so dass sich die Kosten für die teure Infrastruktur nur auf wenige Interessenten verteilen lassen. Mit einem flächendeckenden Ausbau auf maximal 16 MBit/s wäre viel mehr Leuten gedient und er würde sich m. E. auch rentabler realisieren lassen.
Gruß
niknuk