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Sehr wichtiger Aspekt: Kostenkontrolle!


24.08.2009 20:04 - Gestartet von jodd
Einer der wichtigsten Aspekte ist doch die Kostenkontrolle. Bei einem Handy-Vertrag kann es einem schnell passieren, wenn man sich nicht ständig informiert und kontrolliert (was oftmals wiederum kostenpflichtig ist), dass horrende Kosten in der Höhe von mehreren 1000 Euro anfallen.

Mir fallen nur wenige kommerzielle Bereiche im Leben ein, wo man solche Unsicherheit hat.
- Autofahren: Man kann nur das Benzin verfahren, was man vorher getankt hat. Selbst beim Taxifahren wird die Gebühr immer SOFORT live angezeigt und die Fahrt kann jederzeit unterbrochen werden (möchte man allerdings ans Ziel, ist die Situation u.U. ähnlich unsicher, allerdings in einem vertretbaren Rahmen und nicht mit der Gefahr von mehreren Tausend Euro).
- Miete: wird vorher festgelegt. Auch der Stromverbrauch folgt meist einem klaren Tarifmodell ohne Extras wie "Mehrwertdienste" und ist live am Stromzähler kontrollierbar (kostenlos!)
- Essen gehen: In der Speisekarte sind alle Gebühren aufgelistet und es aktiviert sich auch nicht von allein eine Option wie zum Beispiel Internet (kommt ja bei Handys immer wieder mal vor)
- und so weiter

Fazit: Ich finde die unkontrollierbare Kostensituation bei vielen Handyverträgen eine katastrophale und im Verhältnis zu anderen Wirtschaftsleistungen deutlich unfairere Situation. Es sollte möglich sein, eine Obergrenze festzulegen (ähnlich wie bei Bankabhebungen). Wenn die Verbindungskosten / der monatliche Rechnungsbetrag diese erreicht, sind MIT SOFORTIGER WIRKUNG keine weiteren Leistungen mehr möglich, es wird sofort deaktiviert. Der Mobilfunkbetreiber haftet dafür, die Sperre ggf. etwas früher einzusetzen, wenn er sicher gehen möchte, dass wirklich rechtzeitig gesperrt wird (d.h. es kann NIE über die Grenze hinaus gehen).


Das traurigste an unserer Mobilfunklandschaft ist, dass selbst einige angebliche "Prepaid"-Anbieter diese Sicherheit nicht bieten. Das ist einer der größte Skandale, den es im Mobilfunkbereich je gegeben hat. Da ich das aktuell am eigenen Leib erleben muss, bin ich besonders enttäuscht und verärgert von offenbar mangelnder Kontrolle und Regulierung in diesem Bereich.

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[1] klappehalten antwortet auf jodd
25.08.2009 07:45
Ein klarer Fall für Weissfunk ;-)
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[2] paeffgen antwortet auf jodd
25.08.2009 09:23
Benutzer jodd schrieb:
(...) Mir fallen nur wenige kommerzielle Bereiche im Leben ein, wo man solche Unsicherheit hat.
(...)
- Essen gehen: In der Speisekarte sind alle Gebühren aufgelistet und es aktiviert sich auch nicht von allein eine Option wie zum Beispiel Internet (kommt ja bei Handys immer wieder mal vor) (...)

Bei Abschluß eines Mobilfunkvertrages erhält jeder die "Speisekarte" bzw. kann sie einsehen, nur keiner tut's!
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[2.1] jodd antwortet auf paeffgen
25.08.2009 09:34
Benutzer paeffgen schrieb:
Bei Abschluß eines Mobilfunkvertrages erhält jeder die "Speisekarte" bzw. kann sie einsehen, nur keiner tut's!

Ich schon. Man muss aber auch fairerweise dazusagen, dass die AGB deutlich weniger übersichtlich und verständlich sind als eine Speisekarte und dass man im Restaurant auch über die Bedingungen verhandeln kann, was im Mobilfunkbereich praktisch nicht geht. Mobilfunk ist deutlich intransparenter und mit höherer Kostengefahr verbunden.
Hinzu kommt, dass sich einige Anbieter nicht an ihre Versprechungen und AGB halten, das ist noch ein anderes Problem.
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[2.2] tosho antwortet auf paeffgen
02.09.2010 05:28
Benutzer paeffgen schrieb:
Bei Abschluß eines Mobilfunkvertrages erhält jeder die "Speisekarte" bzw. kann sie einsehen, nur keiner tut's!

Schön gesprochen, aber natürlich dennoch Unsinn, denn:

1. Ist es mir im Restaurant noch NIE passiert, daß ich etwas bestellt habe ohne, daß es mir bewusst gewesen wäre.
Beim Telefon kann das schneller passieren, als Otto-Normalverbraucher sich denkt. Man muss sich nur mal eine Weile im grenznahen Raum aufhalten. Mein Samsung Galaxy S hatte da plötzlich ein unscheinbares "R" neben dem Empfangsbalken stehen, obwohl Roaming eigentlich abgeschaltet war (allerdings hatte ich auch kein Netz). Ganz verstanden habe ich nicht, was da vor sich geht. Da ist es schon beruhigend zu wissen, daß ich max. 30 verlieren kann.

2. Hast Du die Preise aller "Nachspeisen" und Extras auch nach 5 Jahren noch im Kopf oder prägst Du sie dir alle Jahre wieder neu ein?
Als ich besagtes Galaxy neu hatte habe ich mal einen Nachmittag meine bisherige Karte eingelegt, weil "man ja auch mal spielen will", auch, wenn der Datentarif natürlich da nicht so günstig war. Ich habe ja auch nicht viel geladen. Nach ca. 3 Stunden habe ich dann doch mal die Hotline angerufen, was denn das MB bei meinem Tarif kostet und habe zu meinem Erstaunen/Entsetzen erfahren, daß dieser Tarif noch nach Minuten abgerechnet wird. Gut, daß ich so rechtzeitig nachgefragt habe, denn das war noch ein Postpaid-Tarif, und das hätte auch schnell in die Hunderte gehen können.

Eigentlich wollte ich keinen Prepaid-Tarif für mein Galaxy, habe aber jetzt doch einen (von Aldi), weil der für Datenflat und Sprache unschlagbar günstig war (auch, wenn's ein sch... Netz ist). Im Nachhinein bin ich doch sehr froh darüber. So brauche ich zumindest keine Angst zu haben, daß mich ein kleiner Bedienungsfehler im Ausland oder eine Unaufmerksamkeit bei Flensburg oder Aachen in die Privatinsolvenz führt. Da nützt mir nämlich wenig, wenn ich die Karte studiert habe und schon vorher weiß, daß mich ein Fehler ruinieren kann.

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[2.2.1] RE: Speisekarte
jodd antwortet auf tosho
02.09.2010 12:47
Eben, das ist ganz meine Meinung.

Der Unterschied ist ganz fundamental:

Die Speisekarte ist transparent und enthält nur die tatsächlich wichtigen Aspekte des Angebots. Da gibt es keine umfangreichen kleingedruckten AGBs, die undurchschaubar sind, sondern es steht ganz klar: das ist das Angebot, das kostet es, fertig.

Hinzu kommt, dass man sich im Restaurant viel mehr in einer echten Vertragsverhandlungsposition befindet. Man muss nicht als kleiner Mobilfunkkunde eines riesigen Konzerns seitenlange AGB akzeptieren, da man sonst gar keinen Vertrag bekommt. Sondern man kann zum Beispiel verhandeln, was die Konfiguration des Essens angeht oder auch was den Preis angeht (das mache ich hin und wieder, schlage gleich nach dem Betreten vor, dieses oder jenes Essen zu dem und dem Preis zu nehmen, und wenn sie den Umsatz nicht machen wollen, dann gehe ich halt woanders hin). Klar, auch hier ist das wohl eher ungewöhnlich, aber der Unterschied ist, dass es tatsächlich möglich ist.

Schließlich gehe ich beim Restaurant auch nicht das Risiko ein, dass plötzlich riesige Mehrkosten entstehen. Während man bei Handys selbst mit sogenannten "Kostendeckeln" keine echte Sicherheit hat, da z.B. Internet- und Roaminggebühren trotzdem eine überraschende Wucherrechnung erzeugen können, weiß man im Restaurant ganz genau, was man für welchen Preis bestellt hat. Wenn dann abzoggerisch mehr verlangt wird, zahlt man einfach nur den angemessenen Preis. Da man hinterher zahlt und sich nicht bei einem riesigen Konzern mit Anwaltsabteilung registriert und Knebelverträge akzeptiert hat, sondern einen mündlichen Vertrag geschlossen hat, im Recht ist und da auch gewissermaßen in der stärkeren Position, hat man deutlich mehr Sicherheit.

Und so weiter... Fazit jedenfalls: Als Mobilfunkkunde ist man in einer schwachen Position, muss die Katze im Sack kaufen und umfangreiche Knebelbedingungen akzeptieren, da es keine Möglichkeit der Modifizierung gibt. In anderen Bereichen des Lebens hat man deutlich mehr Freiheiten.

Übrigens sollte man sich von der Übermacht solcher hinterfindingen Geldmach- und Kundenbenachteiligungs-Konzerne wie simply nicht abschrecken lassen. Wenn eine Forderung unbegründet ist, z.B. unsittlich überhöhte Internetgebühren in Höhe mehrerer Tausend Euro trotz Prepaid (!), dann kann man durchaus selbstbewusst widersprechen und dann schlicht nichts zahlen. Irgendwann geben sie es auf, denn ein Präzedenzurteil wollen sie nicht...
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[3] Tchibo ist hier zu empfehlen
netwriter antwortet auf jodd
25.08.2009 12:06
Ich muss hier doch nochmals eine Lanze für Tchibo brechen.

Das sauberste Prepaid- oder Postpaid-Verfahren finde ich immer wieder dort. Für mich den Komforttarif (Postpaid), da ich eine Rechnung brauche, für meine Tochter den Prepaid-Tarif.

Dazu gibt es bei Tchibo jede Menge Tarifoptionen unter denen sicher für die meisten das passende zu finden ist. Das bietet so kaum ein anderer Resale-Anbieter.

Ich gebe zu: Die Flats sind monatlich 2-3 Euro teurer als bei anderen Anbietern, dafür gibt es bei Tchibo-Prepaid aber keine Diskussion: Ist das Guthaben aufgebraucht, kann man nicht mehr telefonieren.

Das mal nur zur Kenntnis.

Gruß vom

Netwriter

an alle "dienurbilligtele­fonierenwo­llenunddan­ndochdraufzahlen" :-)

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[3.1] jodd antwortet auf netwriter
25.08.2009 12:39
Benutzer netwriter schrieb:
Ich muss hier doch nochmals eine Lanze für Tchibo brechen. gibt es bei Tchibo-Prepaid aber keine Diskussion: Ist das Guthaben aufgebraucht, kann man nicht mehr telefonieren.

Gleiches gilt auch für die meisten anderen Prepaid-Discounter (z.B. Blau.de).

Lediglich simply und callmobile sind diesbezüglich höchst unseriös!
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[3.1.1] hafenbkl antwortet auf jodd
03.09.2010 14:30
Benutzer jodd schrieb:
Lediglich simply und callmobile sind diesbezüglich höchst unseriös!

Von simply und callmobile gibt es AUCH ECHTE Prepaid-Tarife.
Sogenannte "Pseudo-Prepaid"-Tarife sind hier aufgeführt:
http://prepaid-wiki.de/index.php5?title=Kategorie:Pseudo-Prepaidanbieter
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[4] hafenbkl antwortet auf jodd
03.09.2010 14:34
Benutzer jodd schrieb:
...
Das traurigste an unserer Mobilfunklandschaft ist, dass selbst einige angebliche "Prepaid"-Anbieter diese Sicherheit nicht bieten. Das ist einer der größte Skandale, den es im Mobilfunkbereich je gegeben hat. Da ich das aktuell am eigenen Leib erleben muss, bin ich besonders enttäuscht und verärgert von offenbar mangelnder Kontrolle und Regulierung in diesem Bereich.

Das sind die sogenannten "Pseudo-Prepaid"-Tarife.
Auf
http://prepaid-wiki.de
wird angegeben, ob es sich und echtes Prepaid oder Pseudo-Prepaid handelt.
Wer auf Kostenkontolle Wert legt, sollte von Pseudo-Prepaid-Tarifen die Finger lasssen.