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Mit welcher Begründung?


21.07.2010 13:41 - Gestartet von judi
einmal geändert am 21.07.2010 13:41
Ich versteh die Argumentation nicht: Warum soll google jetzt extra was an die Telekom zahlen?
Der Telekomkunde bezahlt ja abhängig von der Qualität und den Leistungen seines Anschlusses (Zugangstechnik, Bandbreite, ggfs. Volumen, bei GK auch Service, Verfügbarkeit etc.).
Genau so zahlt gogle wahrscheinlich ein nettes Sümmchen für die eigene (sehr gute) Anbindung ans Netz.
Also sollte doch eigentlich jeder seinen Teil gezahlt haben, oder?
Den Rest müssen die Netzanbieter wie Telekom, Telefonica oder deren Pendants in den USA dann unter sich ausmachen.
Sonst muss es ja demnächst seperate Verträge und Gebühren zwischen ALLEN Infrastrukturanbietern und ALLEN Dienstanbietern weltweit geben. Vielleicht ist das gerade noch machbar für google, amazon etc., aber schon teltarif hätte doch große Probleme mit einem solchen Modell allen Kunden eine optimale Verfügbarkeit zu bieten.
Wofür (bzw. mit welcher Berechtigung) also ist dieses zusätzliche Engelt?
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[1] papaboy antwortet auf judi
21.07.2010 13:53
Steht doch im Artikel: Wollen Ihre eigenen Produkte voran bringen...
Anders ausgedrückt: Unliebsame Konkurrenz soviel abknöpfen, dass diese Pleite geht, damit die eigenen Produkte als Monopol dann entsprechendes kosten können.
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[1.1] judi antwortet auf papaboy
21.07.2010 17:27
Benutzer papaboy schrieb:
Steht doch im Artikel: Wollen Ihre eigenen Produkte voran bringen...
Anders ausgedrückt: Unliebsame Konkurrenz soviel abknöpfen, dass diese Pleite geht, damit die eigenen Produkte als Monopol dann entsprechendes kosten können.

???
Eben nicht. Die Telekom will kein Geld von der Konkurrenz, sondern von Dienstanbietern wie google. Und ich glaub kaum, dass google dadurch pleite gehen würde. Oder dass die Telekom überhaupt Interesse daran hätte, dass google pleite geht.
Und die anderen Infrastrukturanbieter können wohl kaum alle pleite gehen, damit der Telekom das gesamte Internet gehört!?
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[1.1.1] papaboy antwortet auf judi
21.07.2010 17:49
Benutzer judi schrieb:

Eben nicht. Die Telekom will kein Geld von der Konkurrenz, sondern von Dienstanbietern wie google.

Erste Absatz vom Artikel: "..datenintensiven Diensten wie Google und Apple.." -> youtube und ITunes.
Dann steht unten: "...So sollen beispielsweise die Produkte der konzerneigenen Load-Familie Musik, Spiele, Filme und Software zum Herunterladen sowie die Angebote der Scout-24-Gruppe verstärkt im Ausland angeboten werden...."
Also was soll es sonst werden, wenn man einerseits viel Kohle von anderen verlangen will und andererseits eigene Produkte puschen will, womit andere erfolgreicher sind?
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[2] SupaSpy antwortet auf judi
21.07.2010 21:27
Das Datentransfervolumen in mobilen Netzen wird innerhalb den nächsten 2-3 Jahren um das 52-fache (ZWEIUNDFÜNFZIG-FACHE) wachsen. Manche Mobilfunk-Netze in anderen ländern wurden schon in die knie gezwungen, die sind einfach zusammengebrochen.

Das bedeutet...
...Die "Ware" ist knapp! Knappe Ware, die auch noch jeder haben will ist was?! ... Genau... teuer!

...Der Netzausbau muss SCHNELL umgesetzt werden, das kostet GELD! Viel Geld!

...GELD, dass jetzt entweder vom Endverbraucher kommen muss, oder von Dienste-Anbietern die eben in diesen mobilen Netzen viel Datentransfer verursachen!

...Bei preisen um die 20/Monat für 5GB Volumen ist der Netzausbau fast nicht bezahlbar.

Es gibt jetzt ZWEI Optionen für all die Netzbetreiber da draußen. Auch über die deutsche Grenze hinaus:

A) Die Preise für schnelles mobiles Internet steigen für den Endverbraucher!

B) Die Netzbetreiber, versuchen zumindest den großen Diensteanbietern (Google/Youtube, Apple/iTunes) in die Tasche zu greifen, damit der Endverbraucher nicht zu sehr belastet wird! Gerade die großen verdienen sich ja gerade durch den Boom im mobilen Internet richtig viel kohle, vor allem durch Werbung, Apps, Music, Books! <- Siehe aktuelle News zur gewaltigen Umsatz- und Gewinnsteigerung von Apple!

Die meisten Netzbetreiber werden beide Optionen ziehen. Denn, wenn sie auf einmal die Preise erhöhen entwickelt sich der Markt "mobiles Internet" zurück, das ist schlecht für die Endverbraucher, Netzbetreiber und auch für die Diensteanbieter!
Und dass sich der Markt zurückentwickelt, wollen auch die großen Diensteanbieter nicht, denn sie verdienen ja n Haufen Geld daran, also werden sie zahlen!

Die Netzbetreiber haben den Hebel in der Hand... Wenn die Netze in die Brüche gehen, werden die Preise für den Kunden erhöht... und ja, es wird trotzdem MILLIONEN von Menschen geben, die auch mehr dafür bezahlen werden, wenn das Netz gut ist. Geht nicht immer von euch selber aus!

Und das z.B. Apple darüber nachdenkt, die Netzbetreiber zu bezahlen, merkt man daran, dass mit dem Iphone 4 die Videotelefonie erst mal nur per W-LAN geht. Obwohl es Video-Telefonie über 3G-Netze schon seit über 5-6 Jahren gibt!
Apple macht gegenüber dem Vorjahr, 60% (!!!) Prozent mehr Umsatz und 80% (!!!) mehr Gewinn. Davon träumen viele Unternehmen! Und womit machen die Haupsächlich den Gewinn?!? Richtig! Mit Produkten die im mobilen Internet funktionieren!
Also je mehr sie von dieser Kohle an die Netzbetreiber abgeben, desto besser ist es für UNS!!!
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[2.1] judi antwortet auf SupaSpy
22.07.2010 11:28
Benutzer SupaSpy schrieb:
Das Datentransfervolumen in mobilen Netzen wird innerhalb den nächsten 2-3 Jahren um das 52-fache (ZWEIUNDFÜNFZIG-FACHE) wachsen. Manche Mobilfunk-Netze in anderen ländern wurden schon in die knie gezwungen, die sind einfach zusammengebrochen.

1. Das Transfervolumen im Festnetz-Internet ist in den letzten Jahren auch dramatisch gestiegen. Wozu hat das geführt? Zum Zusammenbruch? Merke ich nix von. Ich merke eher, dass heute die Anschlüsse billiger sind als je zuvor und zeitgleich immer schnellere Anschlüsse angeboten werden. Für den Preis, den ich vor 5 Jahren für 20 Mbit/s gezahlt habe bekomme ich heute 130 Mbit/s. Die Masse machts.
2. Weclhes ausländische Netz ist denn in die Knie gegangen?

Das bedeutet...
...Die "Ware" ist knapp! Knappe Ware, die auch noch jeder haben will ist was?! ... Genau... teuer!

...Der Netzausbau muss SCHNELL umgesetzt werden, das kostet GELD! Viel Geld!

...GELD, dass jetzt entweder vom Endverbraucher kommen muss, oder von Dienste-Anbietern die eben in diesen mobilen Netzen viel Datentransfer verursachen!

Vom Endverbraucher, alles andere ist mir unlogisch. Google verursacht keinen Trafgic, google liefert den Leuten einen Anreiz Traffic zu verursachen und somit für einen fetten Datentarif, um solche Dienste wie youtube nutzen zu können. Ohne datenintensive Dienste brauch ich kein Highspeedinternet mit HSPA, da reicht mir GPRS-EDGE und ich mach nur nen Minivertrag bei eplus. Gerade solche Dienste sind doch für die Telekom wichtig, um mit dem besseren Netz Kunden zu ziehen.

...Bei preisen um die 20/Monat für 5GB Volumen ist der Netzausbau fast nicht bezahlbar.
Du weisst schon, dass das die Preise von eplus sind, die deshalb auch quasi keinen Ausbau leisten? Die Telekom nimmt aktuell für einen solchen Tarif 40 EUR (web&walk connect L), da sollte dann auch was für den Ausbau drin sein.

Es gibt jetzt ZWEI Optionen für all die Netzbetreiber da draußen. Auch über die deutsche Grenze hinaus:

A) Die Preise für schnelles mobiles Internet steigen für den Endverbraucher!

B) Die Netzbetreiber, versuchen zumindest den großen Diensteanbietern (Google/Youtube, Apple/iTunes) in die Tasche zu greifen, damit der Endverbraucher nicht zu sehr belastet wird!

Ähm, falsch. Es wird IMMER der Endkunde zur Kasse gebeten. Sollte youtube für Traffic an den Dienstanbioeter des Endkunden zahlen müssen, wird entweder a) youtube kostenpflichtig oder b) die Werbeanzeigen teurer. Und wer bezahlt die Werbung? Richtig, der Endverbraucher, der das entsprechende Produkt kauft!
Es bleibt überdies das Problem: JEDER Infrastrukturanbieter muss in der Konsequenz mit JEDEM Inhaltsanbieter entsprechende Verträge und Vereinbarungen treffen.

Die meisten Netzbetreiber werden beide Optionen ziehen. Denn, wenn sie auf einmal die Preise erhöhen entwickelt sich der Markt "mobiles Internet" zurück, das ist schlecht für die Endverbraucher, Netzbetreiber und auch für die Diensteanbieter!
Und dass sich der Markt zurückentwickelt, wollen auch die großen Diensteanbieter nicht, denn sie verdienen ja n Haufen Geld daran, also werden sie zahlen!

Auch Telekom wird kein Interesse daran haben, dass sich der Markt zurückentwickelt, oder?
Ich glaube fast, die haben sich was von dieser unsäglichen Forderung der Zeitungsverlage abgeguckt. Auch die wollen Geld von google, obwohl google einer der Hauptgründe ist warum Leute auf die Internetpräsenzen der jeweiligen Zeitung gehen.
Ähnlich bei Telekom: Keine datenintensiven Dienste -> kein Bedarf an gutem, schnellem Netz und großem Inklusivvolumen -> kein Bedarf an 40 EUR Tarifen der Telekom.

Ach übrigens, war da nicht mal was von wegen Netzneutralität??
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[2.1.1] hafenbkl antwortet auf judi
22.07.2010 13:41
Benutzer judi schrieb:
Du weisst schon, dass das die Preise von eplus sind, die deshalb auch quasi keinen Ausbau leisten? Die Telekom nimmt aktuell für einen solchen Tarif 40 EUR (web&walk connect L), ...

1. e-plus vermarktet nicht mehr unter eigenem Namen, sondern unter BASE.
2. Es gibt auch in beiden D-Netzen vergleichbare Flatrate-Angebote für 20 Euro /Monat.
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[2.1.2] SupaSpy antwortet auf judi
22.07.2010 23:22

2. Weclhes ausländische Netz ist denn in die Knie gegangen?
Siehe: http://www.sueddeutsche.de/digital/netzprobleme-in-london-o-chef-abbitte-wegen-iphone-apps-1.54028

Für alles andere hab ich gerade keinen Nerv... Die T-Com und viele andere Provider werden damit erfolg haben. Netzneutralität? Auf die EU würde ich mich da auch nicht verlassen! Wenn's soweit ist, wirst du's verstehen :)