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Netzneutralität in Gefahr?


09.08.2010 20:11 - Gestartet von Telly
BNetzA-Präsident Matthias Kurth Bundesnetzagentur und Kartellamt seien wachsam, damit die Rechte der Verbraucher nicht beeinträchtigt würden. Momentan sei die Netzneutralität in Deutschland nicht gefährdet, sagte Kurth.

Okay Herr Kurth, wir nehmen Sie beim Wort!

Die Netzneutralität werde auch bei der Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) im kommenden Jahr diskutiert werden, sagte Kurth. Er gehe dabei von "sachgerechten Lösungen" aus.

"Sachgerechte Lösung"? Das klingt nach "Wischi-Waschi". Entweder Netzneutralität oder eben nicht. In diesem Fall kanns keinen Kompromiss geben!

Telly
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[1] CGa antwortet auf Telly
10.08.2010 00:20
Benutzer Telly schrieb:
BNetzA-Präsident Matthias Kurth Bundesnetzagentur und
Kartellamt seien wachsam, damit die Rechte der Verbraucher nicht beeinträchtigt würden. Momentan sei die Netzneutralität in Deutschland nicht gefährdet, sagte Kurth.

Okay Herr Kurth, wir nehmen Sie beim Wort!

Die Netzneutralität werde auch bei der Novelle des
Telekommunikationsgesetzes (TKG) im kommenden Jahr diskutiert werden, sagte Kurth. Er gehe dabei von "sachgerechten Lösungen" aus.

"Sachgerechte Lösung"? Das klingt nach "Wischi-Waschi". Entweder Netzneutralität oder eben nicht. In diesem Fall kanns keinen Kompromiss geben!

Telly

Hier wird immer wieder das Wort Netzneutralität als Totschlagargument gebraucht, als ob dem User was gegenommen wäre wenn sich da was ändern würde.

Ich nenne das Verhinderung des Wettbewerbs, denn Regulierung ist nicht immer gut. Wenn das Internet "allen Usern gehört" sollen sie auch gratis Zugänge anbieten.

Wenn Google eben dafür bezahlt das seine IP-Pakete bevorzugt werden sollen sie das tun. Der User ist es doch der den Traffic anfordert folglich profitiert der User davon. Wenn eine Firma die hohen Traffic produziert sich diesen Luxus nicht leisten kann dafür zu bezahlen ist es eben Wettbewerb am Markt.

Es ist unumstritten so das eben Google-Anfragen und YouTube am meisten Traffic generieren. Wenn der Content der am Meisten gewünscht wird priorisiert wird und das Unternehmen dafür noch bezahlt, gerne. Die Firmen die die Leitungen hosten wie zb Akamai und Co werden auf Dauer und bei höherem Traffic auch mehr Geld von den Content - Hostern verlangen, das ist nichts anderes nur eben "umgekehrt". Das aber jetzt der Content-Hoster selbst auf den Netzbetreiber zugeht soll verwerflich sein???

Man darf also selbst die Preise erhöhen, aber nicht von sich aus Geld annehmen... Eine falsch Doppelmoral.

Entgegen der häufig vertretenen Meinung, ist es eben doch so dass der User profitiert.

cu ChrisX
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[1.1] Telly antwortet auf CGa
10.08.2010 00:44
Ich nenne das Verhinderung des Wettbewerbs, denn Regulierung ist nicht immer gut. Wenn das Internet "allen Usern gehört" sollen sie auch gratis Zugänge anbieten.

Wen meinst Du mit "sie"? Meinst Du diejenigen, die monatlich Deine und meine Gebühren kassieren?

Wenn ja - so sollen sie natürlich mir den Zugang nicht gratis anbieten. Sie sollen mir wie bisher ihre Kosten zzgl. eines Gewinnaufschlages berechnen. Dass das nicht ins Astronomische geht, verhindert da schon der Wettbewerb.

Wenn Google eben dafür bezahlt das seine IP-Pakete bevorzugt werden sollen sie das tun. Der User ist es doch der den Traffic anfordert folglich profitiert der User davon. Wenn eine Firma die hohen Traffic produziert sich diesen Luxus nicht leisten kann dafür zu bezahlen ist es eben Wettbewerb am Markt.

Ich sehe den Vorteil noch nicht beim Kunden. Im Gegenteil: Er wird überall dort ausgebremst, wo ein "Seitenbetreiber" eben nicht für mehr Speed bezahlt hat.

Es ist unumstritten so das eben Google-Anfragen und YouTube am meisten Traffic generieren. Wenn der Content der am Meisten gewünscht wird priorisiert wird und das Unternehmen dafür noch bezahlt, gerne.

Nein. Als Nutzer werde ich wie gesagt woanders dann ausgebremst.

Die Firmen die die Leitungen hosten wie zb Akamai und Co werden auf Dauer und bei höherem Traffic auch mehr Geld von den Content - Hostern verlangen,

Mit den Hostern selbst kenne ich mich nicht aus. Gibt es dort auch genügend, so dass hier ebenfalls Wettbewerb herrscht? Wenn ja, ist doch alles in Ordnung!

das ist nichts anderes nur eben "umgekehrt". Das aber jetzt der Content-Hoster selbst auf den Netzbetreiber zugeht soll verwerflich sein???

Ja, weil eine Priorisierung eben andere Angebote ausbremst. Wenn ich für eine VDSL-Leitung zahle (kann ich persönlich gar nicht haben; darum gehts aber nicht) dann möchte ich auch entsprechend überall "ziehen" können. Kann doch nicht sein, dass ich extra viel bezahle um dann "Lahmes" zu bekommen...

Man darf also selbst die Preise erhöhen, aber nicht von sich aus Geld annehmen... Eine falsch Doppelmoral.

Unterschiedliche Preise für unterschiedliche Geschwindigkeiten werden beim "Endverbraucher" berechnet. Und das finde ich auch vollkommen in Ordnung so. Dass ich aber als VDSL-Kunde etwas genauso langsam bekomme, wie ein DSL light-Kunde, nur weil "mein Gegenüber" nichts extra gezahlt hat, darf nicht sein.

Entgegen der häufig vertretenen Meinung, ist es eben doch so dass der User profitiert.

Wie beschrieben, sehe ich das anders.

Telly
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[1.1.1] CGa antwortet auf Telly
10.08.2010 22:27
Benutzer Telly schrieb:
Ich nenne das Verhinderung des Wettbewerbs, denn Regulierung ist nicht immer gut. Wenn das Internet "allen Usern gehört" sollen sie auch gratis Zugänge anbieten.

Wen meinst Du mit "sie"? Meinst Du diejenigen, die monatlich Deine und meine Gebühren kassieren?

Nein ich meinte die BNetzA, die ja immer so gerne reguliert und gleiches Recht für alle will.

Wenn ja - so sollen sie natürlich mir den Zugang nicht gratis anbieten. Sie sollen mir wie bisher ihre Kosten zzgl. eines Gewinnaufschlages berechnen. Dass das nicht ins Astronomische geht, verhindert da schon der Wettbewerb.

Wenn Google eben dafür bezahlt das seine IP-Pakete bevorzugt werden sollen sie das tun. Der User ist es doch der den Traffic anfordert folglich profitiert der User davon. Wenn eine Firma die hohen Traffic produziert sich diesen Luxus nicht leisten kann dafür zu bezahlen ist es eben Wettbewerb am Markt.

Ich sehe den Vorteil noch nicht beim Kunden. Im Gegenteil: Er wird überall dort ausgebremst, wo ein "Seitenbetreiber" eben nicht für mehr Speed bezahlt hat.

Pech für den Seitenanbieter, das nennt man Marktwirtschaft und Wettbewerb.

Es ist unumstritten so das eben Google-Anfragen und YouTube am meisten Traffic generieren. Wenn der Content der am Meisten gewünscht wird priorisiert wird und das Unternehmen dafür noch bezahlt, gerne.

Nein. Als Nutzer werde ich wie gesagt woanders dann ausgebremst.

Dann sollte man den Content nutzen wo man nicht ausgebremst wird.

Die Firmen die die Leitungen hosten wie zb Akamai und Co werden auf Dauer und bei höherem Traffic auch mehr Geld von den Content - Hostern verlangen,

Mit den Hostern selbst kenne ich mich nicht aus. Gibt es dort auch genügend, so dass hier ebenfalls Wettbewerb herrscht? Wenn ja, ist doch alles in Ordnung!

das ist nichts anderes nur eben "umgekehrt". Das aber jetzt der Content-Hoster selbst auf den Netzbetreiber zugeht soll verwerflich sein???

Ja, weil eine Priorisierung eben andere Angebote ausbremst. Wenn ich für eine VDSL-Leitung zahle (kann ich persönlich gar nicht haben; darum gehts aber nicht) dann möchte ich auch entsprechend überall "ziehen" können. Kann doch nicht sein, dass ich extra viel bezahle um dann "Lahmes" zu bekommen...

Das "Problem" existiert doch jetzt schon, du bekommst nicht überall den für deine Leitung vollen Speed, aber 1. brauchst du das? 2: Stört dich irgendwo etwas, wo wirst du ausgebremst? Es ist auch nicht im Sinne eines Content-Anbieters für jeden Kunden 50 er Speed anzubieten.

Man darf also selbst die Preise erhöhen, aber nicht von sich aus Geld annehmen... Eine falsch Doppelmoral.

Unterschiedliche Preise für unterschiedliche Geschwindigkeiten werden beim "Endverbraucher" berechnet. Und das finde ich auch vollkommen in Ordnung so. Dass ich aber als VDSL-Kunde etwas genauso langsam bekomme, wie ein DSL light-Kunde, nur weil "mein Gegenüber" nichts extra gezahlt hat, darf nicht sein.

Das ist doch aber der Staus Quo, viele Sites bieten nur doch sowieso nur Downstreams für 6000er DSL Kunden an. Zum Surfen ist höheres DSL fast unnötig.

Aber du siehst das von der falschen Site, wo wirst du denn ausgebremst? Du siehst, dass es Wettbewerb auf der Kundenseite gibt, da man für verschiedene Speeds unterschiedlich zahlt, verteufelst es aber auf der Site der Content-Anbieter.
Dort herrscht auch Wettbewerb und es gelten die Regeln der Marktwirtschaft. Bist du mit der Leistung eines Anbieters nicht zufrieden gehest du zum dem Contentanbieter der das bietet was dir gefällt. Gibt den aktueller Anbieter kein Geld für die Priorisierung aus, wir er sich auf Dauer nicht halten und die Kunden wandern ab, so ist der Markt, ärgern bringt da nichts.

Wenn ich zb online einen Toaster kaufe und zwei Anbieter denselben Preis haben, kaufe ich bei dem der den besseren Service oder zb kostenlosen Versand hat. Das schmälert zwar den Gewinn des Anbieters, aber so ähnlich wird es auch online mit dem Bezahlen der Line-Hoster sein, es schmälert den Gewinn, man hält aber auf Dauer den Kunden.


Entgegen der häufig vertretenen Meinung, ist es eben doch so dass der User profitiert.

Wie beschrieben, sehe ich das anders.

Telly

cu ChrisX
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[1.1.1.1] Daz antwortet auf CGa
12.08.2010 14:28
Mit der Netzneutralität würde auch die Chancengleichheit zu Fall kommen. Wenn ein kleiner Anbieter sich teuren Hochgeschwindigkeitstraffic nicht leisten kann und dessen potenzielle Kunden deshalb zu anderen Anbietern abwandern, wird er wohl pleite gehen. Diese Konzentration, oder wie Du es ausdrückst Marktwirtschaft, kann nicht im Sinne des Verbrauchers sein. Das schafft Monopole!