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Die Telekom zeigt sich echt großzügig!


04.04.2001 17:23 - Gestartet von ms
Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, daß die Notrufnummern 110 und 112 ohnehin mangels einer 0 am Anfang über das Telekom-Netz geroutet werden und außerdem sowieso kostenfrei sind.

Mir erscheint das wie eine groß angelegte Mischung aus Kasper-Theater und Katz- und Maus-Spiel: Die Telkom (wohl nicht gerade traurig über die bedrängte Lage eines unliebsamen Mitbewerbers, für dessen Niedergang man sicherlich auch einige Millionen zu investieren bereit wäre...) versucht natürlich von der TelDaFax-Not zu profitieren.

So gibt man sich in der Öffentlichkeit zunächst einmal großzügig: Bis Donnerstag Mittag werden die Leitungen noch nicht abgeschaltet, um "den Kunden einen rechtzeitigen Wechsel zu ermöglichen" - zu welchem Anbieter wohl? Es gibt doch nur einen Anbieter, der die Leitungen von mindestens 99% aller TelDaFax-Kunden betreibt und diese innerhalb eines Tages auf sich selbst (zurück-)preselecten kann, denn alle anderen Mitbewerber hat er doch auch immer recht lange warten lassen, bis er deren Preselct-Aufträge ausgeführt hat.

Für den (ahnungslosen) TelDaFax-Kunden entsteht doch quasi eine Zwangssituation: Entweder sofort zurück in den sicheren Schoß der Telekom, der nun einmal richtig Geld kostet, oder aber endlose Scherereien mit nicht rechtzeitig durchgeführten Preselect-Anträgen auf andere Gesellschaften.

Nur wer die Sache durchschaut, behilft sich vorrübergehend mit Call-by-Call, was auch bei Preselection immer noch möglich ist, bis er einen günstigen Anbieter gefunden hat und die Preselction auf diesen vollzogen ist.

Großzügigerweise würde die Telekom ja auch alle TelDaFax-Kunden informieren, wenn TelDaFax nur die Adressen 'rausrücken würde (=kostenloser Aufkauf von Kundendaten, die sonst zwei bis vier Mark pro Kunde kosten würden, und die man normalerweise nicht an die unmittelbare Konkurrenz verkauft).

Und nicht zuletzt: Die 90 Millionen Schulden (reiner Großkunden-Verkaufspreis, eigentliche interne Kosten weitaus geringer!) sind ja auch nicht erst innerhalb der letzten drei Tage aufgelaufen. Die Telekom hat sich die Wackelpartie schon seit längerem geleistet. Warum man jetzt, wo Teldas US-Mutter Zahlungsbereitschaft signalisiert hat, plötzlich keine 24 Stunden mehr Geduld aufbringen kann, ist mehr als fraglich, obwohl die Antwort eigentlich auf der Hand liegt:

Wenn man einem unliebsamen Schuldner bei seinem entgültigen Bankrott behilflich sein will, dann muß man das tun, bevor(!) ihm jemand finanziell unter die Arme greift, und wenn es nur eine Stunde voerher ist; denn dann hat man das Recht noch auf seiner Seite. Schulden sind eben Schulden, solange sie nicht bezahlt sind.
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[1] Orpheus antwortet auf ms
04.04.2001 21:27
Hallo,

Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, daß die Notrufnummern 110 und 112 ohnehin mangels einer 0 am Anfang über das Telekom-Netz geroutet werden und außerdem sowieso kostenfrei sind.
Ja, finde ich auch äußerst suspekt, genauso wie die Ankündigung der Abschlatung der 0180 und 0190 Nummern..... TelDaFax hat bislang seit Bestehen noch nie 0180 und 0190 Nummern geroutet !?!

Für den (ahnungslosen) TelDaFax-Kunden entsteht doch quasi eine Zwangssituation: Entweder sofort zurück in den sicheren Schoß der Telekom, der nun einmal richtig Geld kostet, oder aber endlose Scherereien mit nicht rechtzeitig durchgeführten Preselect-Anträgen auf andere Gesellschaften.
Vor allem kannst du dir vorstellen, dass das Vertrauen in fremde Carrier ziemlich erschüttert wird. Der Zielkunde von TelDaFax ist der mittelständige Geschäftskunde, glaubst du dass der danach noch gross wechselbereit ist ?
.....also zurück zu den Monopolisten..... toll !

Und nicht zuletzt: Die 90 Millionen Schulden (reiner Großkunden-Verkaufspreis, eigentliche interne Kosten weitaus geringer!) sind ja auch nicht erst innerhalb der letzten drei Tage aufgelaufen. Die Telekom hat sich die Wackelpartie schon seit längerem geleistet. Warum man jetzt, wo Teldas US-Mutter Zahlungsbereitschaft signalisiert hat, plötzlich keine 24 Stunden mehr Geduld aufbringen kann, ist mehr als fraglich, obwohl die Antwort eigentlich auf der Hand liegt:
Finde ich auch äußerst Suspekt und was mich daran noch am meisten wundert ist, >wo ist die Regulierungsbehörde ???<

Wir können um den "freien Wettbewerbsgedanken willen´s" nur hoffen, dass TelDaFax nicht abgeschalten wird und dass es wieder aufwärts geht. Das wünsche ich TelDaFax.

Gruß Stephan
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[1.1] matti antwortet auf Orpheus
05.04.2001 01:40
Hallo !

Ja, finde ich auch äußerst suspekt, genauso wie die Ankündigung der Abschlatung der 0180 und 0190 Nummern..... TelDaFax hat bislang seit Bestehen noch nie 0180 und 0190 Nummern geroutet !?!

Bist Du Dir sicher, das Teldafay kein 0180/0190 Service angeboten hat ?
(Kunden bestellen bei TelDaFax eine 0180/0190 Nummer ?)

Und nicht zuletzt: Die 90 Millionen Schulden (reiner Großkunden-Verkaufspreis, eigentliche interne Kosten weitaus geringer!) sind ja auch nicht erst innerhalb der letzten

Na und, 90 Millionen sind 90 Millionen schulden. TelDaFax hat mit der Telekom entsprechende Verträge abgeschlossen. Sie müssen dann halt den Preis zahlen den sie vertraglich vereinbart haben (bzw. von der RegTP vorgegeben wurde)
Wenn TelDaFax das zu teuer ist, dann sollen sie sich halt ein anderes Geschäftsfeld suchen. Das haben sie nicht und ergo sind sie pleite.

drei Tage aufgelaufen. Die Telekom hat sich die Wackelpartie schon seit längerem geleistet. Warum man jetzt, wo Teldas US-Mutter
Zahlungsbereitschaft signalisiert hat, plötzlich keine 24 Stunden mehr Geduld aufbringen kann, ist mehr als fraglich,

Wenn Du auch den Bericht bei Heise-Online gelesen hast, dann weißt Du warum. Die Telekom hat gerade ihre 3. Mahnstufe eröffnet. TelDaFax hatte genug Zeit zu
bezahlen, die gesetzlichen Mahnfristen wird die Telekom einhalten müssen.
Ich würde es genauso machen, wenn einer bei mir Schulden hat.
Warum soll die Telekom TelDaFax etwas schenken. Vielleicht bleibt die Telekom dann später auf noch höheren Summen sitzen. Also lieber abschalten (gerechterweise).

obwohl die Antwort eigentlich auf der Hand liegt:
Finde ich auch äußerst Suspekt und was mich daran noch am meisten wundert ist, >wo ist die Regulierungsbehörde ???<

Wir können um den "freien Wettbewerbsgedanken willen´s" nur hoffen, dass TelDaFax nicht abgeschalten wird und dass es wieder aufwärts geht. Das wünsche ich TelDaFax.

Das ist der Wettbewerb !!
Wettbewerb ist genau das. Die Firmen die nicht rechnen können gehen pleite.
Pech, dafür gibt es neue/andere Anbieter.

Was soll die RegTP da ?
Alle rufen gleich nach der RegTP. Die Telekom ist eindeutig im Recht.
Wenn Du noch billiger telefonieren wilst, dann leg eigene Leitungen in den Boden und Du brauchst nichts an die Telekom bezahlen.
Warum benutzt denn keiner die WLL Frequenzen, obwohl viele schon Lizenzen haben ?
Die meisten Firmen (nicht alle) scheuen eigene Investitionen und wollen dann von der Telekom am besten noch alles geschenkt bekommen.

Mfg
Matthias
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[2] orlando antwortet auf ms
04.04.2001 23:26
Natürlich hat die Telekom immer und grundsätzlich Schuld. Man dreht ihr sogar noch einen Strick, wenn sie nicht bis zur eigenen Pleite wartet. Achja, eines hast Du in Deiner Aufstellung von Fragen vergessen: Warum hat Teldafax ihre Rechnungen nicht bezahlt ? :-)

Orlando