Das Bundeskartellamt hatte allerdings Bedenken gegen die Übernahme angemeldet. "Kabel Deutschland teilt die wettbewerbsrechtlichen Bedenken des Bundeskartellamts nicht, hat sich aber entschlossen, zu deren Überwindung die Veräußerung bestimmter Netze von Tele Columbus anzubieten", erklärte das Unternehmen. Tele Columbus versorgt rund 1,7 Millionen Kunden mit Kabelanschluss. Das Unternehmen ist überwiegend in Berlin und den neuen Bundesländern vertreten.
Dies betreffe die Tele Columbus-Netze mit den dazugehörigen Verträgen in Berlin, Dresden und Cottbus mit insgesamt 430 000 angeschlossenen Haushalten...
Ausgerechnet die Bereiche im eigenen Netzgebiet? Wie sinnvoll... Und vor allem - wer soll das denn kaufen? Genau umgekehrt müsste es doch laufen. UMKBW krallt sich die "Restnetze" im eigenen Bereich und KD behält die Netze in seinem eigenen.
Als regulatorisches Feigenblatt taugt die Aktion jedenfalls auch nicht.
Kabel Deutschland hatte die Übernahme von Tele Columbus im Mai vergangenen Jahres angekündigt und will mit dem Zukauf den Rivalen Unitymedia Kabel BW in dessen Verbreitungsgebiet angreifen.
"Angreifen"? Dass ich nicht lache... Wie soll den so ein Angriff denn bitteschön aussehen, so lange jeder KNB ausschließlich sein eigenes Inselnetz betreibt, auf dem er draufhockt wie eine wilde, alte Glucke?
Was für eine lächerliches Pseudoargument. Aber zum Glück ist die BNetzA klüger. Nach dem ganzen Schei* den Kabel D in letzter Zeit abgezogen hat (Klage auf Einspeisegebühren, Datenratenreduzierung für die ÖR-Sender, keine unverzügliche Freigabe von den Sednern der Pro7Sat1 und RTL-Gruppe nach der jüngsten Kartellamtsentscheidung) sollte man diesen Pappnasen in jedem Fall die Fusion versagen und obendrein endlich mal die Regulierungkeule schwingen. Und zwar gegenüber allen KNB!
Angefangen bei harmlosen Dingen wie der von der 01051 Telecom und vom VATM zu recht gefordenten CbC-Verpflichtung bis hin zur richtigen Keule - der allgemeinen Zwangsöffnung aller Koaxnetze von UMKBW und KD gegenüber dem Wettbewerb mit entsprechend regulierten Vorleistungsprodukten wie bei der DTAG.
Denn das (und nur das!!!) schafft endlich einen echten Wettebwerb im deutschen Koaxnetz und erhät daneben die kleineren KNB überhaupt überlebensfähig.
Ich hielt die KBW-Übernahme schon für eine große Katastrophe
und hoffe, dass der Sündenfall hier nicht auch noch Eintritt.
Mir wäre ehrlich lieber es käme ein Investor, der die übriggebliebenen Inselnetze (Teleclumbus, Primacom, Deutsche Telekabel noch viele weitere kleinere Kabelnetzbetreiber bzw. auch nur Kabelnetze aus einem Unternehmen heraus) kauft und zu einem neuen, starken, bundesweit vertretenen dritten KNB zusammenzimmert, um weiteren Übernahmen durch die beiden großen vorzubeugen und sich für die Zwangsöffnung gut vorzubereiten. Besser wär's aus Kundensicht.