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Träume


13.02.2013 14:20 - Gestartet von RobbieG
einmal geändert am 13.02.2013 15:03
Glaubt Vodafone, daß das deutsche Kartellamt dabei mitspielt?

Signore Colao sollte das viele Geld besser in den Netzausbau in Deutschland stecken - und zwar jetzt sofort!

Interessante Quartalszahlen von Vodafone in Deutschland:
Rund 4 Millionen Mobilfunk-Karten weniger! (Q3-2011 --> Q3-2012)

Noch Fragen, Signore Colao? :-)

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[1] H.ATE antwortet auf RobbieG
13.02.2013 15:04
Benutzer RobbieG schrieb:
Glaubt Vodafone, daß das deutsche Kartellamt dabei mitspielt?

Signore Calao sollte das viele Geld besser in den Netzausbau in Deutschland stecken - und zwar jetzt sofort!

Interessante Quartalszahlen von Vodafone in Deutschland: Rund 4 Millionen Mobilfunk-Karten weniger! (Q3-2011 -->
Q3-2012)

Noch Fragen, Signore Colao? :-)


ich denke auch nicht dass unser Kartellamt da mitspielt.

für ausgeschlossen halte ich es allerdings nicht.
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[1.1] startguthaben antwortet auf H.ATE
13.02.2013 15:13
Vielleicht für eine im Gegenzug erfolgende Verpflichtung das Vodafone DSL-Geschäft im Ausbaugebiet von KDG zu verkaufen
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[1.2] PT-Kiel antwortet auf H.ATE
13.02.2013 15:18
Vodafone sollte lieber in den Netzbau Geld stecken,
z. B. HD Voice , damit die Sprachqualität endlich auf den Stand von heute kommt.
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[2] Kartellamt
Kai Petzke antwortet auf RobbieG
13.02.2013 15:38
Benutzer RobbieG schrieb:
Glaubt Vodafone, daß das deutsche Kartellamt dabei mitspielt?

Ich sehe das auch als Hauptproblem, dass das Kartellamt "nein" sagen könnte. Allerdings ist es auch für das Kartellamt nicht ganz einfach, die Sache abzulehnen:
* Vodafone hat im Fernsehsignal-Verteilmarkt derzeit nur einen geringen Marktanteil (etwas IP-TV)
* Kabel Deutschland hat derzeit nur einen geringen Marktanteil beim Mobilfunk (sie verkaufen SIM-Karten als Addon zu Kabel-Internet)
* Im Festnetzmarkt haben beide Firmen erhebliche Marktanteile, aber selbst in Summe m.W. deutlich weniger als DTAG.

Kritisch ist allerdings, dass wir uns im Festnetzmarkt nach dieser Übernahme für Privatkunden auf ein Duopol zubewegen würden: DTAG und Vodafone als Platzhirschen, dann kommt erstmal lange nichts, dann Telefonica/Alice und die weiteren Kabel-Anbieter. Reine Reseller wie 1&1, die keine eigenen HVTs erschließen, lasse ich mal außen vor. So ein Duopol sollte das Kartellamt ebenfalls ablehnen; wobei ich jetzt keine Marktanteile der anderen Anbieter im Kopf habe, also nicht sagen kann, wie schlimm es wäre.

WENN das Kartellamt die Übernahme zulässt, dann MUSS die Auflage sein, Call by Call für alle Vodafone-Festnetzkunden einzuführen. Das wird allerdings Vodafone kaum schlucken.


Kai
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[2.1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf Kai Petzke
13.02.2013 16:34

2x geändert, zuletzt am 13.02.2013 16:38
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Ich sehe das auch als Hauptproblem, dass das Kartellamt "nein" sagen könnte. Allerdings ist es auch für das Kartellamt nicht ganz einfach, die Sache abzulehnen:

Ich sehe genau dies NICHT als das Hauptproblem. Das Hauptproblem für dieses Vorhaben ist rein finanzieller Natur. Erst recht nach solchem überbordenden medialem Bekanntwerden. Ein Blick auf die Aktienkurse der beiden Unternehmen zeigt es bereits deutlich. Rien ne va plus! ;-)

Und zu den aufgezählten Punkten - exakt! Deswegen würde das Kartellamt bei seiner Überprüfung zu dem Schluss kommen, dass sich bei der geringen Überschneidung (abgesehen vom Internetgeschäft, welches aber über ein anderes Medium erfolgt) an der allgemeinen Kartellsituation weder im Kabelmarkt, noch im Festnetz- und DSL-Markt etwas ändert. Denn bisher gab es ausdrücklich eine getrennte Betrachtung dieser beiden Märkte. Eine Fusion könnte hier allerdings förderlich sein, sich deshalb endlich den Gesamtmarkt anzuschauen. Im Hinblick auf die aus meiner Sicht notwendige und schon mehrfach geforderte Zwangsöffnung des Koaxkabels wäre das ja nur zu begrüßen! Ich bin jedenfalls ganz klar für dieses spannende Vodafone-Vorhaben, bin mir aber sehr sicher, dass es leider nicht so weit kommen wird.

Kritisch ist allerdings, dass wir uns im Festnetzmarkt nach dieser Übernahme für Privatkunden auf ein Duopol zubewegen würden: DTAG und Vodafone als Platzhirschen, dann kommt erstmal lange nichts, dann Telefonica/Alice und die weiteren Kabel-Anbieter. Reine Reseller wie 1&1, die keine eigenen HVTs erschließen, lasse ich mal außen vor. So ein Duopol sollte das Kartellamt ebenfalls ablehnen; wobei ich jetzt keine Marktanteile der anderen Anbieter im Kopf habe, also nicht sagen kann, wie schlimm es wäre.

Nö, eigentlich nicht. Denn wenn, dann haben wir zur Zeit ein großes unbestreitbares Monopol. Und zwar das der Deutschen Telekom. Sie wäre auch nach der Fusion weiterhin mit Abstand der Primus mit kummuliert 45,5 % Marktanteil (und das ist ohne die gigantischen Resale-Volumina, die z. B. die aktuelle Nr. 2 im Markt - 1&1 - in Ihren Zahlen mitschleift). Vodafone und Kabel Deutschland kämen zusammen gerade mal auf rund 18 % Marktanteil.
Also wirklich völlig vernachlässigbar. Damit würde man 1 & 1 nur deutlich auf Platz 3 verweisen und der Rest bliebe wie gehabt.
-> http://www.dslweb.de/breitband-report-deutschland-q3-2012.php

Ehrlich gesagt wäre mir (und sicher auch dem Kartellamt) ein schwaches Duopol (dank Vodafone + KD-Fusion) sogar lieber als die jetzige Situation, in der die Telekom alles Dominiert. Interessanter Weise auch alles ausschließlich durch organische Zuwächse. Seit Monaten haben die nur noch die Telekom, 1 & 1 (schwankend) und die beiden Kabelanbieter. Des Rest hat drastisch verloren. Und wird auch weiter kräftig verlieren, wenn sich nicht was tut.

Insgesamt finde ich das Zusammengehen von Festnetz- und Kabelnetzbetreiber eine höchst spannende Sache. Das ergibt viele neue Möglichkeiten was die Produktgestaltung anbelangt. Und da die User von heute vor allem als "Generation Download" auffalen, wäre das Koaxnetz auch die ideale Substitution für den fehlenden VDSL-Fähigkeiten bei Vodafone. Versatel hatte das ja bereits im kleineren Stil versucht und ist dann aber leider an den eigenen Ansprüchen gescheitetert... und musste die DTK (ex Versatel-Telekabel) am Ende wieder abgestoßen.

WENN das Kartellamt die Übernahme zulässt, dann MUSS die Auflage sein, Call by Call für alle Vodafone-Festnetzkunden einzuführen. Das wird allerdings Vodafone kaum schlucken.

Richtig. Das wäre eine weitere Konsequenz, die definitiv kommen müsste. Auch hiervon wäre ich (insbesondere als Vodafone Kunde) total begeistert. ;)

Bereits 2008 soll Vodafone einen ähnlichen Schritt erwogen haben, so das Manager Magazin. (...)

Soll nicht nur so gewesen sein, es war auch tatsächlich so. Für Interessierte, die das nicht verfolgt hatten, hab ich hier was aus der WiWo von vor fast einem Jahr ausgebuddelt:
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/vodafone-tritt-gegen-das-schienbein-des-chefs/6334268.html

Vodafone hat schlichtweg den richtigen Zeitpunkt verpennt.
Dank der Vollniete Colao und seinen Schergen in London.
Heute müsste Vodafone wohl locker das 3-Fache des damals ausgehandelten Kaufpreises (der sich inzwischen schon längst selbst finanziert hätte) hinblättern. Die können sich das zur Zeit nicht leisten. Der Vodafone Group plc. geht's zur Zeit nicht gut und Vodafone Deutschland kann diese Summen auch nicht (mehr) aufbringen.
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[2.1.1] skycab antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
27.02.2013 12:35
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:

WENN das Kartellamt die Übernahme zulässt, dann MUSS die Auflage sein, Call by Call für alle Vodafone-Festnetzkunden einzuführen. Das wird allerdings Vodafone kaum schlucken.

Richtig. Das wäre eine weitere Konsequenz, die definitiv kommen müsste. Auch hiervon wäre ich (insbesondere als Vodafone Kunde) total begeistert. ;)

Warum müsste das denn so sein? Also, mir ist das nur nicht klar.
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[2.2] Netzwerkservice antwortet auf Kai Petzke
13.02.2013 16:41
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Kritisch ist allerdings, dass wir uns im Festnetzmarkt nach dieser Übernahme für Privatkunden auf ein Duopol zubewegen würden: DTAG und Vodafone als Platzhirschen, dann kommt erstmal lange nichts, dann Telefonica/Alice und die weiteren Kabel-Anbieter. Reine Reseller wie 1&1, die keine eigenen HVTs erschließen, lasse ich mal außen vor. So ein Duopol sollte das Kartellamt ebenfalls ablehnen; wobei ich jetzt keine Marktanteile der anderen Anbieter im Kopf habe, also nicht sagen kann, wie schlimm es wäre.

Wenn man verschiedenen Quellen glauben mag, verliert Vodafone (Ex-Arcor) im Festnetz massive an Marktanteilen und gerade der reine Reseller 1&1 ist nun VOR einer Vodafone (Arcor) und damit die Nr. 1 der privaten Anbieter.

http://www.vatm.de/fileadmin/publikationen/studien/tk-marktstudie-2012.pdf

ist zwar schon leicht veraltet, doch 2013 ist noch nicht da. Man sieht dort deutlich die Zahlen (Seite 14)

DTAG: 12,4 Mio Kd (44,9%)
Vodafone (Ex-Arcor): 3,3 Mio Kd (11,9%)
1&1 : 3,3 Mio Kd (11,9%) [wie gesagt man geht davon aus das 1&1 nun mehr als VF hat]
Telefonica 2,5 Mio Kd (9%)
Unity Media Kabel BW 2 Mio Kd (7%)
Kabel Deutschland 1,6 Mio Kd (5,8%)

Wenn man davon ausgeht, das Vodafone nicht weiter Kunden verliert hätte man dann 4,9 Mio Kd (17,7%).

WENN das Kartellamt die Übernahme zulässt, dann MUSS die Auflage sein, Call by Call für alle Vodafone-Festnetzkunden einzuführen. Das wird allerdings Vodafone kaum schlucken.

Das denke ich nicht, viel mehr könnte das eine Nebenrakete sein, den man munkelt auch dass das Vodafone PK (Festnetzgeschäft) verkauft werden soll nach Montabaur.

Der dortige Reseller nutzt das Netz ja schon reichlich und man wäre die Privatkunden los und könnte sich auf die Netzgeschäfte und Margengeschäfte weiter konzentieren.

Kai

Gruß

Kaweh Jazayeri
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[2.2.1] Kai Petzke antwortet auf Netzwerkservice
13.02.2013 16:58
Benutzer Netzwerkservice schrieb:

Wenn man verschiedenen Quellen glauben mag, verliert Vodafone (Ex-Arcor) im Festnetz massive an Marktanteilen und gerade der reine Reseller 1&1 ist nun VOR einer Vodafone (Arcor) und damit die Nr. 1 der privaten Anbieter.

Nach Kundenzahlen gerechnet haben Sie recht. Nach Wertschöpfung gerechnet liegt Vodafone, die eigene Technik betreiben, weiterhin deutlich vor 1&1. Zwar müssen Vodafone wie 1&1 die TAL von der DTAG mieten, 1&1 muss aber auch noch zusätzlich die ganze aktive Technik mieten und behält von den Umsätzen entsprechend weniger für sich. Insoweit 1&1 Kunden über Vodafone geschaltet hat, müssen die Umsatzanteile, die 1&1 an Vodafone zahlt, sogar Vodafone zugerechnet werden, nicht 1&1. Und die TAL-Miete wird dann wiederum komplett der DTAG zugerechnet.

Da Kabel Deutschland und Kabel BW die Kunden auf dem eigenen Netz schalten, haben sie entsprechend höhere Wertschöpfung pro Kunde als Vodafone. Ich halte es für wahrscheinlich, dass von der Wertschöpfung her Kabel D und Vodafone-Festnetz gleichauf liegen, obwohl letztere fast doppelt so viele eigene Kunden und auch noch zahlreiche Reseller-Kunden (v.a. von 1&1) haben. Vor allem aber fällt die nach Ihrer Betrachtung aktuelle Nummer 2, nämlich 1&1, bei der Betrachtung nach Wertschöpfung deutlich zurück und die genannte Duopol-Gefahr steigt.


Kai