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völlig richtige sicht für einem amerikaner


17.05.2013 17:54 - Gestartet von Nachdenken
man bedenke, daß es in USA weder eine (funktionierende) staatliche altersvorsorge noch ein gesundheitssystem, geschweige denn sozialsystem gibt.
der größte steuerfinanzierte ausgabenposten ist immernoch der rüstungs-/militärkomplex.

--> dafür würde ICH als apple auch so wenig wie möglich beitragen wollen.
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[1] hansel_meier antwortet auf Nachdenken
17.05.2013 18:10
Benutzer Nachdenken schrieb:
man bedenke, daß es in USA weder eine (funktionierende) staatliche altersvorsorge

Jeder Amerikaner zahlt eine social security tax und erhält dafür im Alter eine staatliche Grundrente.Da ihm der Staat aber mehr von seinem Eigentum läßt, kann er selbst vorsorgen und entscheiden, wie er sich zusätzlich für das Alter absichert.

noch ein gesundheitssystem,

Über die social security tax wird eine beitragsfreie Krankenversicherung für Rentner (medicare) und eine beitragsfreie Krankenversicherung für Geringverdiener (medicaid) bezahlt.

geschweige denn sozialsystem gibt.

Nahezu in allen Bundesstaaten sind Minderjährige aus einkommensschwachen Familien beitragsfrei krankenversichert. Darüber hinaus gibt es viele weitere Sozialprogramme, wie beispielsweise das Essensmarkenprogramm, von dem Millionen von Amerikanern profitieren.

der größte steuerfinanzierte ausgabenposten ist immernoch der rüstungs-/militärkomplex.

Die USA haben eine der höchsten Körperschaftssteuersätze der Welt. Dabei ist es absurd: Warum soll ein Unternehmen selbst Steuern zahlen? Wenn es Gewinne ausschüttet (Dividenden), dann zahlen die Empfänger der Dividenden Kapitalertragssteuer. Warum um in alles in der Welt sollte man reinvestierte Gewinne, die Arbeitsplätze schaffen, besteuern?
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[1.1] USA-Bild
zazzel antwortet auf hansel_meier
17.05.2013 18:49
Benutzer hansel_meier schrieb:

Jeder Amerikaner zahlt eine social security tax und erhält dafür im Alter eine staatliche Grundrente.Da ihm der Staat aber mehr von seinem Eigentum läßt, kann er selbst vorsorgen und entscheiden, wie er sich zusätzlich für das Alter absichert.

Ich habe es aufgegeben, den versnobten Antiamerikanismus hier in Deutschland zu bekämpfen. Es ist zwecklos. Die Leute sehen, was sie sehen wollen.

noch ein gesundheitssystem,

Über die social security tax wird eine beitragsfreie Krankenversicherung für Rentner (medicare) und eine beitragsfreie Krankenversicherung für Geringverdiener (medicaid) bezahlt.

Übrigens, wenn ich mich recht erinnere, auf Initiative des damaligen Vizepräsidenten Richard Nixon (!) eingeleitet.


Nahezu in allen Bundesstaaten sind Minderjährige aus einkommensschwachen Familien beitragsfrei krankenversichert. Darüber hinaus gibt es viele weitere Sozialprogramme, wie beispielsweise das Essensmarkenprogramm, von dem Millionen von Amerikanern profitieren.

Das haben Sie sich jetzt aber gerade ausgedacht! Das passt doch gar nicht ins deutsche Weltbild!


Die USA haben eine der höchsten Körperschaftssteuersätze der Welt. Dabei ist es absurd: Warum soll ein Unternehmen selbst Steuern zahlen? Wenn es Gewinne ausschüttet (Dividenden), dann zahlen die Empfänger der Dividenden Kapitalertragssteuer. Warum um in alles in der Welt sollte man reinvestierte Gewinne, die Arbeitsplätze schaffen, besteuern?

Klare Antwort: Weil man es kann, und weil es aufgrund von Neidkomplexen in Kombination mit wirtschaftlichem Unwissen gut funktioniert. Der Zweck der Steuererhebung ist die Geldbeschaffung, da spielt Logik keine Rolle. Das sieht man auch immer wieder in der Rechtsprechung des BFH. Motto: "Ich kann, also darf ich auch."
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[1.1.1] hansel_meier antwortet auf zazzel
17.05.2013 19:37
Benutzer zazzel schrieb:
Ich habe es aufgegeben, den versnobten Antiamerikanismus hier in Deutschland zu bekämpfen. Es ist zwecklos. Die Leute sehen, was sie sehen wollen.

Das und gepaart mit oft schlichtem Unwissen oder dem, was man glaubt, aus den (deutschen) Medien gelernt zu haben.

Das ist ja in vielen anderen Bereichen leider genauso.
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[1.1.2] rotella antwortet auf zazzel
17.05.2013 21:52
Benutzer zazzel schrieb:

Ich habe es aufgegeben, den versnobten Antiamerikanismus hier in Deutschland zu bekämpfen. Es ist zwecklos. Die Leute sehen, was sie sehen wollen.

jaja, schau dir mal lieber den Fim "sicko" an, da siehst du wie "gut" das Gesundheistsystem in den USA ist!
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[1.1.2.1] hansel_meier antwortet auf rotella
18.05.2013 05:44
Benutzer rotella schrieb:
jaja, schau dir mal lieber den Fim "sicko" an, da siehst du wie "gut" das Gesundheistsystem in den USA ist!

Dann schau dir mal den Hintergrund des Machers an und frage dich, wie objektiv solch ein Film ist.

Das was ich hier nannte, sind Fakten, keine Meinungen.
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[1.1.3] comfreak antwortet auf zazzel
18.05.2013 01:21
Benutzer zazzel schrieb:
Benutzer hansel_meier schrieb:

Jeder Amerikaner zahlt eine social security tax und erhält dafür im Alter eine staatliche Grundrente.Da ihm der Staat aber mehr von seinem Eigentum läßt, kann er selbst vorsorgen und entscheiden, wie er sich zusätzlich für das Alter absichert.

Ich habe es aufgegeben, den versnobten Antiamerikanismus hier in Deutschland zu bekämpfen. Es ist zwecklos. Die Leute sehen, was sie sehen wollen.

noch ein gesundheitssystem,

Über die social security tax wird eine beitragsfreie Krankenversicherung für Rentner (medicare) und eine beitragsfreie Krankenversicherung für Geringverdiener (medicaid) bezahlt.

Übrigens, wenn ich mich recht erinnere, auf Initiative des damaligen Vizepräsidenten Richard Nixon (!) eingeleitet.


Nahezu in allen Bundesstaaten sind Minderjährige aus einkommensschwachen Familien beitragsfrei krankenversichert. Darüber hinaus gibt es viele weitere Sozialprogramme, wie beispielsweise das Essensmarkenprogramm, von dem Millionen von Amerikanern profitieren.

Das haben Sie sich jetzt aber gerade ausgedacht! Das passt doch gar nicht ins deutsche Weltbild!


Die USA haben eine der höchsten Körperschaftssteuersätze der Welt. Dabei ist es absurd: Warum soll ein Unternehmen selbst Steuern zahlen? Wenn es Gewinne ausschüttet (Dividenden), dann zahlen die Empfänger der Dividenden Kapitalertragssteuer. Warum um in alles in der Welt sollte man reinvestierte Gewinne, die Arbeitsplätze schaffen, besteuern?

Klare Antwort: Weil man es kann, und weil es aufgrund von Neidkomplexen in Kombination mit wirtschaftlichem Unwissen gut funktioniert. Der Zweck der Steuererhebung ist die Geldbeschaffung, da spielt Logik keine Rolle. Das sieht man auch immer wieder in der Rechtsprechung des BFH. Motto: "Ich kann, also darf ich auch."


Man könnte da auch ein wenig anders argumentieren:

Unternehmen benutzen die staatlich geschaffene (read: finanzierte) Infrastruktur wie die Netze Straßen, Wasser, Strom, IT. Zusätzlich bekommen Unternehmen die Ausbildung ihrer Mitarbeiter zu einem großen teil staatlich finanziert (Schule, Unis) und sie haben ein verlässliches Rechtssystem, das sie gerne auch benutzen, z.B. für Notare, Patente, Patentklagen, Geldeintreibung etc. Zusätzlich erfordern ihre Aktivitäten vielfältige Berechtigungen und Zulassungen, die durch staatliche Stellen bestätigt werden müssen. Die durch Unternehmensaktivitäten entstehenden Kosten im Staat werden zwar aktuell nicht beziffert, aber sie sind erheblich und nicht zu unterschätzen.

Kann man da nicht sagen, dass es durchaus angemessen ist, dass man da die Kosten entsprechend zurück gibt? Eine reine Einkommensbesteuerung von Aktionären würde nicht funktionieren, denn Unternehmen könnten dann, wenn Ihre Aktionäre vollständig im Ausland leben, völlig kostenlos ihre Aktivitäten durchführen. Mit welcher Begründung sollten sie das können? Die Folge wären parasitäre Rechtskonstruktionen, in denen Aktionäre niemals Steuern zahlen und sich damit am jeweiligen Staatswesen gesund laben. Steuern auf die Einkommen der Angestellten refinanzieren keineswegs die Kosten, die durch die Unternehmenstätigkeit entstehen.

Die oben zitierte Idee ist daher völlig inpraktikabel und wirtschaftswissenschaftlich vorbei am Verursacher=Kostenträger-Prinzip. Mit Neid hat das aus systemischer Sicht nichts zu tun. Noch nebenbei: Arbeitsplätze sind kein Selbstzweck. Unternehmen schaffen Arbeitsplätze deshalb, weil es sich lohnt, nicht damit die Mitarbeiter Steuern an den Staat zahlen...
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[1.1.3.1] hansel_meier antwortet auf comfreak
18.05.2013 05:51
Benutzer comfreak schrieb:
Unternehmen benutzen die staatlich geschaffene (read: finanzierte) Infrastruktur

Nicht staatlich. Der einzelne Bürger finanziert das. Ihm wird unter Androhung von Gewalt sein Eigentum genommen. Das nennt man Steuer.

Kann man da nicht sagen, dass es durchaus angemessen ist, dass man da die Kosten entsprechend zurück gibt?

Ich habe nirgends behauptet, ein Staat bräuchte keine Steuern, um seine Grundaufgaben zu erfüllen. Nun, das braucht er tatsächlich nicht. Man könnte es auch über Gebühren bei Inanspruchnahme staatlicher Leistungen regeln, wie das in der Anfangszeit der USA der Fall war, als es keine Bundeseinkommensteuer gab. Aber das wäre jetzt zu sehr ins Detail gehend.

Eine reine Einkommensbesteuerung von Aktionären würde nicht funktionieren, denn Unternehmen könnten dann, wenn Ihre Aktionäre vollständig im Ausland leben, völlig kostenlos ihre Aktivitäten durchführen.

Die Aktionäre würden im Ausland nach dem dortigen Recht ihre Steuern zahlen. Genauso wie im Inland lebende Aktionäre ausländischer Unternehmen im Inland ihre Steuern zahlen. Im Ergebnis würde der Bürger nach dem Wohnortsprinzip besteuert. Was soll daran falsch sein?

Die Folge wären parasitäre Rechtskonstruktionen, in denen Aktionäre niemals Steuern zahlen und sich damit am jeweiligen Staatswesen gesund laben.

Heute sitzen dafür viele Unternehmen in Ländern, die keine oder nur geringe Steuern erheben. Im Ergebnis zahlen auch dort Unternehmen kaum Steuern. Lediglich ihre Besitzer (Aktionäre) zahlen im Wohnortsland.

Im Ergebnis kommt es auf dasselbe heraus. Allerdings werden Arbeitsplätze und Investitionen damit in Niedrigsteuerländer verlagert. Offenbar ist das gewollt.

Unternehmen schaffen Arbeitsplätze deshalb, weil es sich lohnt, nicht damit die Mitarbeiter Steuern an den Staat zahlen...

Vollkommen richtig. Nur kenne ich keinen Politiker, der das jemals verstanden hat.
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[1.1.3.2] 123fred antwortet auf comfreak
18.05.2013 09:50

einmal geändert am 18.05.2013 09:51
Benutzer comfreak schrieb:
Unternehmen benutzen die staatlich geschaffene (read: finanzierte) Infrastruktur wie die Netze Straßen, Wasser, Strom, IT.

Naja, im Endeffekt ist das nicht staatlich finanziert, sondern wurde von den Steuerzahlern finanziert. Der Staat verteilt nur in großem Stil um, da er der Meinung ist, bestimmen zu können, was gut für die Mehrheit ist.

Zusätzlich bekommen Unternehmen die Ausbildung ihrer Mitarbeiter zu einem großen teil staatlich finanziert (Schule, Unis)

Die Ausbildung etc wir von den Steuerzahlern finanziert. In den USA ist das sicher noch ein wenig anders. Wenn ich da an die Rechnungen meiner Uni denke, hat der Staat sich da größtenteils rausgehalten.
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[1.1.3.2.1] zazzel antwortet auf 123fred
18.05.2013 16:04
Benutzer 123fred schrieb:

Die Ausbildung etc wir von den Steuerzahlern finanziert. In den USA ist das sicher noch ein wenig anders. Wenn ich da an die Rechnungen meiner Uni denke, hat der Staat sich da größtenteils rausgehalten.

Ich zitiere mal das 18. Jahrhundert, Frédéric Bastiat:

"Der Staat, das ist die große Fiktion, dass jeder auf Kosten aller Anderen leben könne."

Es gibt keinen Staat, sondern nur Steuerzahler und Profiteure. Letztere sitzen entweder direkt in den Behörden und bekommen z.B. steuerbegünstigte, überhöhte Pensionen (weil sie nicht aktiviert und somit nicht besteuert werden, wie das z.B. bei Rücklagen von Selbständigen/Angestellten der Fall wäre), oder sie ziehen sich fette Kuchenstücke über politische Einflussnahme aus dem Steuersäckel - wie zahllose Verbände, "NGOs" (wobei sich das "non-government" selten auf die Herkunft des Geldes bezieht) und z.B. sogenannte "Solarunternehmer". Ein besonders perfider Begriff, weil ein "Solarunternehmer" eben kein dem Unternehmertum innewohnendes Risiko des Versagens trägt, sondern eine feste Rendite auf Kosten der Strombezieher abgreift. Staatlich garantiert! Der Fachbegriff dafür wäre: Rentier (nicht das possierliche Weihnachtsschlittenviech, sondern "frz." ausgesprochen).

So, und aus demselben Grund, wie auch dem Staat kein eigenes Wesen zugestanden werden darf, sondern nur den Individuen, sollten auch keine Unternehmen besteuert werden, sondern nur Individuen. Denn warum sollten Investitionsbereitschaft und Risikoübernahme - mit ausschließlich positiven gesamtwirtschaftlichen Folgen - besteuert werden? Ein Unternehmen nimmt eben wenig wirklich in Anspruch, das von der Allgemeinheit bezahlt werden müsste. Straßen? Dafür gibt es eine Maut, direkt und seit Ewigkeiten indirekt über die Mineralölsteuer. Medien? Was liefern die öffentlich bezahlten Medien, das einem Unternehmen nützt? Unternehmen greifen im Regelfall auf spezialisierte Informationsdienste zu, nicht auf die Tatort-Propagandaproduzenten.

Bildung? Tut mir leid, aber selbst bei rein staatlicher Bildungsbereitstellung greift man eben bereits über die Einkommensteuer darauf zurück. Wobei gerade hier die Fairness fehlt: es wird so getan, als sei Bildung und nur Bildung allein für den wirtschaftlichen Erfolg des Individuums verantwortlich. Das ist eben NICHT so, wenn auch sehr oft. Eine nachgelagerte Zusatzsteuer auf z.B. ein Studium (oder besser: eine direkte Bezahlung) würde diese Fehlsteuerung neutralisieren.

Sicherheit? Siehe oben: den Unternehmen wohnt kein "selbst" inne. Sie sind ein Konstrukt, das Gewinne produziert und *ausschüttet* oder sinnvoll investiert.

Und wenn irgendwo in einem Forum noch einmal Filme von Michael Moore als "Quelle" genannt werden, kann ich darauf nur noch antworten: "I don't want to live on this planet anymore".

Oder besser noch: ich bringe Quellenangaben aus der BILD.

Fazit: die einzigen Gründe, warum Unternehmen überhaupt besteuert werden, sind Neid, eine wischi-waschi-Vorstellung davon, was ein Unternehmen ist, und die Angst vor vorübergehend sinkenden Einnahmen, weil Unternehmen thesaurieren könnten, anstatt auszuschütten, und weil man verdeckte Ausschüttungen fürchtet (aber auch bereits verfolgt, diese sind steuerpflichtig).
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Real Emu antwortet auf zazzel
18.05.2013 22:05
Benutzer zazzel schrieb:

Ich zitiere mal das 18. Jahrhundert, Frédéric Bastiat:

"Der Staat, das ist die große Fiktion, dass jeder auf Kosten aller Anderen leben könne."

Es gibt keinen Staat, sondern nur Steuerzahler und Profiteure. Letztere sitzen entweder direkt in den Behörden... ... ... ...

Und wenn irgendwo in einem Forum noch einmal Filme von Michael Moore als "Quelle" genannt werden, kann ich darauf nur noch antworten: "I don't want to live on this planet anymore". Oder besser noch: ich bringe Quellenangaben aus der BILD.

Fazit: die einzigen Gründe, warum Unternehmen überhaupt besteuert werden, sind Neid, ... ... ... ...

Aha. Michael Moore als zitierfähige Quelle ablehnen (so vehement, dass Sie gleich den Planeten verlassen möchten? Ist es denn schon so weit, dass man Flüge buchen kann?) bzw. mit der Qualitätsstufe von BILD gleichsetzen, aber sein eigenes Gesellschaftsbild auf gescheiterte Manchesterliberalisten wie Frederic Bastiat aufbauen. Echt lustig. Da verwechselt mal wieder jemand Wirtschaftssysteme mit Gesellschaftssystemen, typisch. Aber bevor ich in eine alberne Debatte einsteige und ggf. mit Eric Hobsbawm, Henry Ford und Werner von Siemens kontere, lasse ich es lieber bleiben und grinse mir schöne Pfingsten herbei. Beste Grüße.