Benutzer zazzel schrieb:
Benutzer hansel_meier schrieb:
Jeder Amerikaner zahlt eine social security tax und erhält dafür im Alter eine staatliche Grundrente.Da ihm der Staat aber mehr von seinem Eigentum läßt, kann er selbst vorsorgen und entscheiden, wie er sich zusätzlich für das Alter absichert.
Ich habe es aufgegeben, den versnobten Antiamerikanismus hier in Deutschland zu bekämpfen. Es ist zwecklos. Die Leute sehen, was sie sehen wollen.
noch ein gesundheitssystem,
Über die social security tax wird eine beitragsfreie Krankenversicherung für Rentner (medicare) und eine beitragsfreie Krankenversicherung für Geringverdiener (medicaid) bezahlt.
Übrigens, wenn ich mich recht erinnere, auf Initiative des damaligen Vizepräsidenten Richard Nixon (!) eingeleitet.
Nahezu in allen Bundesstaaten sind Minderjährige aus einkommensschwachen Familien beitragsfrei krankenversichert. Darüber hinaus gibt es viele weitere Sozialprogramme, wie beispielsweise das Essensmarkenprogramm, von dem Millionen von Amerikanern profitieren.
Das haben Sie sich jetzt aber gerade ausgedacht! Das passt doch gar nicht ins deutsche Weltbild!
Die USA haben eine der höchsten Körperschaftssteuersätze der Welt. Dabei ist es absurd: Warum soll ein Unternehmen selbst Steuern zahlen? Wenn es Gewinne ausschüttet (Dividenden), dann zahlen die Empfänger der Dividenden Kapitalertragssteuer. Warum um in alles in der Welt sollte man reinvestierte Gewinne, die Arbeitsplätze schaffen, besteuern?
Klare Antwort: Weil man es kann, und weil es aufgrund von Neidkomplexen in Kombination mit wirtschaftlichem Unwissen gut funktioniert. Der Zweck der Steuererhebung ist die Geldbeschaffung, da spielt Logik keine Rolle. Das sieht man auch immer wieder in der Rechtsprechung des BFH. Motto: "Ich kann, also darf ich auch."
Man könnte da auch ein wenig anders argumentieren:
Unternehmen benutzen die staatlich geschaffene (read: finanzierte) Infrastruktur wie die Netze Straßen, Wasser, Strom, IT. Zusätzlich bekommen Unternehmen die Ausbildung ihrer Mitarbeiter zu einem großen teil staatlich finanziert (Schule, Unis) und sie haben ein verlässliches Rechtssystem, das sie gerne auch benutzen, z.B. für Notare, Patente, Patentklagen, Geldeintreibung etc. Zusätzlich erfordern ihre Aktivitäten vielfältige Berechtigungen und Zulassungen, die durch staatliche Stellen bestätigt werden müssen. Die durch Unternehmensaktivitäten entstehenden Kosten im Staat werden zwar aktuell nicht beziffert, aber sie sind erheblich und nicht zu unterschätzen.
Kann man da nicht sagen, dass es durchaus angemessen ist, dass man da die Kosten entsprechend zurück gibt? Eine reine Einkommensbesteuerung von Aktionären würde nicht funktionieren, denn Unternehmen könnten dann, wenn Ihre Aktionäre vollständig im Ausland leben, völlig kostenlos ihre Aktivitäten durchführen. Mit welcher Begründung sollten sie das können? Die Folge wären parasitäre Rechtskonstruktionen, in denen Aktionäre niemals Steuern zahlen und sich damit am jeweiligen Staatswesen gesund laben. Steuern auf die Einkommen der Angestellten refinanzieren keineswegs die Kosten, die durch die Unternehmenstätigkeit entstehen.
Die oben zitierte Idee ist daher völlig inpraktikabel und wirtschaftswissenschaftlich vorbei am Verursacher=Kostenträger-
Prinzip. Mit Neid hat das aus systemischer Sicht nichts zu tun. Noch nebenbei: Arbeitsplätze sind kein Selbstzweck. Unternehmen schaffen Arbeitsplätze deshalb, weil es sich lohnt, nicht damit die Mitarbeiter Steuern an den Staat zahlen...