Benutzer mikiscom schrieb:
Hab erst heute ne "interessante Mail" bekommen, dass mir ein gewisser Simon 9997 Euro schenken will. Ich soll mir nur ein Video ansehen. Er will nix verkaufen. Das hört sich doch super an.
Wer jetzt nicht weiß worum es geht: Solche Mails immer löschen und auf die tausenden von Euronen verzichten! Sonst liegt ihr bald stets gekühlt 1,60m unter der Erde oder wohnt in einem großen "Hotel" mit dicken Mauern und Gittern an den Fenstern. Und das für ein paar Jahre, ohne dass ihr für jede Übernachtung Geld bezahlen müsst. Das ist doch eine Super Ersparnis. Keine Miete mehr zahlen und auch kein Haus bauen müssen. Kostenlos eigene Wohnung mit Fernseher. Ach ja, Essen wird auch noch geliefert. Ihr müsst nicht selbst einkaufen, geschweige denn dafür zahlen. Nur mit dem Urlaub machen ist das so ein Problem.
Mit dem "Löschen und auf die Tausende Euronen verzichten" hast du Recht.
Schließlich hat - entgegen allen Suggestionen - niemand etwas zu verschenken und die angeblichen "Geheimtipps" haben üblicherweise das Ziel, daß nicht der (naive und/oder gierige) Anwender/Anleger, sondern vielmehr und sicher der Tippgeber gewinnt.
Wenn das Ganze so toll, sicher und risikolos wäre, dann könnte (und würde) er schließlich die so lukrativen Geschäfte allein machen und wohl kaum anderen verraten und dafür auch noch Kosten für Domainregistrierungen, Webspace etc. tragen.
Bei den einschlägigen Videos werden jedoch üblicherweise "todsichere" Aktientipps, Börsenbriefe, Casino-Strategietipps und Forex-Spekulationen mit Währungskursen sowie Quasi-Wetten auf alles Mögliche in Form von "Binären Optionen" marktschreierisch angepriesen.
Diese Dinge sind jedoch strafrechtlich wohl kaum greifbar, denn schließlich wird üblicherweise keine Garantie auf Gewinne gegeben, sondern nur eine hundert- oder tausendfache "Gewinnchance" angepriesen.
Klarerweise hat der Tippgeber die beworbenen Aktien (Pennystocks) vorher billig gekauft und will mit genügend dummen Käufern den Kurs pushen und dann mit sattem Gewinn verkaufen, bevor der Kurs dann wieder ins Bodenlose stürzt.
Und bei den anderen "guten" Tipps verdient der Tippgeber an (einmaligen und laufenden) Affiliate-Provisionen, wenn sich die Anwender/Anleger bei einem Online-Casino, Börsenbrief oder Forex- bzw. Options-Händler anmelden und dort Geld einzahlen.
Um das und nichts anderes geht es schließlich.
Außerdem sollte auch klar sein, daß sich so gut wie alle dieser halbseidenen Anbieter in diversen Steueroasen etc. verstecken, wo eine Rechtsverfolgung nicht aussichtsreich ist und somit auch etwaige erzielte Gewinne mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht lukrieren lassen werden, wenn der Anbieter diese nicht freiwillig überweisen sollte.