Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer cassiel schrieb:
Nur zur Information: das Kopieren von amtlichen Ausweisen ist illegal. Es handelt sich hierbei um hoheitliche Dokumente und deren Vervielfältigung ist ähnlich untersagt, wie das Kopieren von Geldscheinen.
Ausweise und Geldscheine dürfen selbstverständlich kopiert werden, so lange die Kopie klar als solche erkennbar ist. Ist die Kopie täuschend echt, so dass sie mit dem Original verwechselt werden kann, dann, aber nur dann, handelt es sich natürlich um verbotene Ausweis- bzw. Geldfälschung.
De facto muss der Kopie also das entzogen werden was das Original auszeichnet: die Ausweisfunktion bzw. Geldfunktion.
Wobei auch ausgeschlossen werden muss, dass die Kopie missbräuchlich in dieser Weise verwendet oder weiterverarbeitet werden kann.
https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/nicht-bemerkt-personalausweis-kopieren-verboten/
In der verlinkten Seite befindet sich unten ein Link auf ein Update, wonach das Kopieren der Ausweise doch zulässig ist, soweit es zu "Identifkationszwecken" geschieht - was ja wohl der Fall ist, wenn man einen Mobilfunkvertrag abschließt. https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/wann-ist-das-kopieren-des-personalausweises-erlaubt/
Es empfiehlt sich das mal genau durchzulesen und zu durchdenken: einer Kopie (und kein Scan!) sind sehr enge Grenzen gesetzt, die sie letztlich für den erlaubten Zweck unbrauchbar machen:
1. da Scans ausgeschlossen sind ist kein online-Versand möglich, nur Kopien auf Papier mit einem analogen Kopierer (gibt es sowas überhaupt noch?)
2. durch die Kennzeichnungspflicht als Kopie ist diese selbst nicht als Identifikationsnachweis geeignet bzw. darf nicht als solcher gelten. Damit ist auch der Versand der Kopie per Post nicht als Identifikationsnachweis geeignet.
3. alles zusätzlichen Erfordernisse müssen erfüllt werden: Erforderlichkeitsnachweis, Aufklärung des Kunden über Schwärzungsmöglich- und -notwendigkeit, sowie die Durchführung der Schwärzung, Vernichtung der Kopie und Nachweis derselben
Da kann man sich jetzt an einer Hand abzählen in welchem geschäftlichen Kontext ein Kopie überhaupt noch in Frage kommt bzw. praktikabel ist. Ich glaube kaum dass das die unterbezahlte Kassiererin bei ALDI. LIDL. Netto, Edeka oder wo auch immer, das zwischen dem Pfund Bananen und der Dose Ravioli, einwandfrei geregelt bekommt. Da hab ich schon wesentlich besser bezahlte Berufszweige erlebt, die datenschutztechnisch ebenso vollkommen unbedarft sind. Und ich glaube kaum, dass die Mobilfunkprovider auf dieses Massengeschäft verzichten und all ihre Billigmarken nur noch von spezielle geschultem Personal in entsprechend ausgerüsteten Fachgeschäften verkaufen wollen. Nein, es gibt wohl "kein grundsätzliches rechtliches Kopierverbot mehr" (Originalzitat BMI) aber es besteht de facto weiter. Was auch nur folgerichtig ist, denn die Datenschutzprobleme mit einer Kopie, die zum Kopierverbot führten, sind ja real und verschwinden nicht einfach und diesen muss eben weiter Rechnung getragen werden. Kopierverbot - nicht mehr grundsätzlich, aber de facto weiter in 99,9% aller Fälle.