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Sehr sachlich das VSE, Kai


27.01.2014 13:07 - Gestartet von comfreak
2x geändert, zuletzt am 27.01.2014 13:10
"Die (fast) jährlich wiederkehrende Diskussion, wie teuer Brötchen, äh, Roaming-Minuten im vereinigten sozialistischen Europa nun sein dürfen, könnte sich das EU-Parlament sparen"

Naja. Da haben wir aber sehr in die Klischee-Kiste gegriffen - VSE ;-).

Zurecht kritisierst du die ungleichmäßige Regulierung, aber genau dieses auszugleichen will die EU-Kommission ja wiederum bei Mobiltelefonie machen. Roaming soll per Free-Selection freigegeben werden. CbC wohl nicht, ist zwar schade, aber ehrlich gesagt: Da behält eh kein Kunde die Übersicht. Es sei denn, natürlich, dass sich EU-weite Roaming Operators bilden. Aber ich denke die Pre-Selection Angebote werden die Preise sicher genug drücken können. Wichtig sind auch Angebote der nationalen Anbieter wie gerade von Base vorgestellt: gegen geringen Aufpreis Datenvolumen auch im Ausland nutzen. Dann einen VoIP-Anschluss erstellen und kostenloses/billiges Telefonieren im Ausland ist eh kein Thema mehr. Natürlich muss dafür die Netzneutralität erhalten bleiben/hergestellt werden.

Ich finde aber, die EU sollte mittelfristig durchaus Roaming-Gebühren verbieten. Bei gleichem Konzern im Ausland wäre kostenloses Roaming ohnehin jetzt schon kein Problem. Vertrag bei o2 (Telefonica) in Deutschland und im Telefonieren im Spanienurlaub (o2) sollte wohl kostenlos sein, dafür könnte man ggf. sogar akzeptieren, dass dann das Roaming in den Netzen der anderen Anbieter im Zielland gesperrt ist.

Sofern man in einem Land keinen Konzernableger hat (z.B. kein T-Mobile in Norwegen) oder man das erweitere internationale Roaming in anderen Netzen im Zielland erhalten will, sollen halt die Anbieter untereinander Verträge abschließen, die ähnlich des Internet-Traffic-Peerings arbeiten, ggf. angepasst um einen Korrekturschlüssel für die unterschiedlichen Bevölkerungsgrößen (es roamen sicher mehr Deutsche roamen in NO denn Norweger in DE).

Was du in deinem Beitrag leider nicht erwähnst, ist das wir auch national erheblich ungleichmäßige Regulierung haben: Das völlig unregulierte Telekabel kann Angebote machen, die exakt denen der TK-Konzernen entsprechen mit lokalem Last-Mile-Monopol. Und es gibt keinerlei Regulierung. Die wäre aber dringend nötig, denn der intermodale Wettbewerb wird hierdurch sehr eingeschränkt. In Kombination mit Zwangsroutern etc. sogar fast völlig behindert. Hier könnte man durchaus von der EU mehr Regulierung fordern. Die BNetzA hat das Thema wohl schon von vornherein abgehakt...