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Selbst schlau machen ist besser als Anwälten Geld in den Rachen werfen


24.03.2014 13:25 - Gestartet von cassiel
Mal wieder eine typisch unreflektierte Meldung der deutschen propaganda agentur. Das Geschäft der Antiabmahnanwälte ist inzwischen mindestens genauso groß wie das der Abmahnern und Abmahnanwälten. Mit etwas bösem Willen könnte man dahinter schon Systemanbieter vermuten wie bei den Landminenherstellern, die auch die Raumfahrzeuge liefern - schließlich wissen die am besten wonach sie suchen müssen.

Mein Tipp: selber denken macht schlau. Jura und Psychologie sind leider kein Schulfach - ein Schelm der Böses dabei denkt - also muss man sich selber bilden. Das Internet bietet hierzu alles was man braucht. Natürlich zahlt man erst einmal Lehrgeld, aber das zahlt sich aus, wenn man hinterher weiß wie der Hase läuft.
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[1] Kai Petzke antwortet auf cassiel
24.03.2014 14:23
Benutzer cassiel schrieb:

Mein Tipp: selber denken macht schlau. Jura und Psychologie sind leider kein Schulfach - ein Schelm der Böses dabei denkt - also muss man sich selber bilden. Das Internet bietet hierzu alles was man braucht.

Grundsätzlich haben Sie recht. Gerade bei einer Abmahnung ist aber die Gefahr recht hoch, dass man in eine der diversen möglichen Fallen läuft, und man dann doch eine viel zu weitgehende U-Erklärung abgibt oder zu viel bezahlt und/oder man doch im einem Gerichtsverfahren landet, was deutlich teurer ist. Und gerade bei Abmahnungen ist der Zeitdruck besonders hoch. Wer daher nicht kostenlos Rechtsrat im Bekannten- oder Verwandtenkreis findet, ist m.E. beim "Antiabmahnanwalt" daher i.d.R. gar nicht so falsch aufgehoben, wie Sie das darstellen.


Kai
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[1.1] cassiel antwortet auf Kai Petzke
24.03.2014 15:01
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer cassiel schrieb:

Mein Tipp: selber denken macht schlau. Jura und Psychologie sind leider kein Schulfach - ein Schelm der Böses dabei denkt - also muss man sich selber bilden. Das Internet bietet hierzu alles was man braucht.
Grundsätzlich haben Sie recht. Gerade bei einer Abmahnung ist aber die Gefahr recht hoch, dass man in eine der diversen möglichen Fallen läuft, und man dann doch eine viel zu weitgehende U-Erklärung abgibt oder zu viel bezahlt und/oder man doch im einem Gerichtsverfahren landet, was deutlich teurer ist. Und gerade bei Abmahnungen ist der Zeitdruck besonders hoch. Wer daher nicht kostenlos Rechtsrat im Bekannten- oder Verwandtenkreis findet, ist m.E. beim "Antiabmahnanwalt" daher i.d.R. gar nicht so falsch aufgehoben, wie Sie das darstellen.

Das ist doch ein logischer Zirkelschluß (nicht selten in Jurakreisen übrigens). Wer den Artikel nicht liest, weiß ohnehin nicht wie er sich richtig verhält. Wer den Artikel liest sollte richtig aufgeklärt werden und sich danach seiner Risiken und Verantwortung bewußt sein, statt nur zum Anwalt geschickt zu werden, dessen Leistung er ohne eigene Sachkenntnis ebenfalls nicht beurteilen kann. Woher soll er denn wissen, dass der keinen Mist baut? Schlechte Anwälte sind keine Seltenheit. Nur eins können sie alle gut: Kostennoten schreiben. Und wer von einem schlechten Anwalt reingeritten wird, für den wird es erst recht teuer, denn für den Mist den der Anwalt baut muss er selber gerade stehen. (Einen Anwalt auf Schadensersatz zu verklagen kann man vergessen).
So oder so: wer zum Anwalt rät ohne die persönliche Verantwortung des Einzelnen sich selbst sachkundig zu machen anzusprechen und entsprechend aufzuklären, handelt entweder grob fahrlässig oder macht sich zum Büttel der Anwälte. Und wer zum Anwalt geht ohne sich selbst sachkundig zu machen, obwohl vorher aufgeklärt, dem ist eh nicht zu helfen.

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98% aller Anwälte sind für den schlechten Ruf der übrigen verantwortlich
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[1.1.1] Major antwortet auf cassiel
24.03.2014 15:40
Benutzer cassiel schrieb:

Schlechte Anwälte sind keine Seltenheit. Nur eins können sie alle gut: Kostennoten schreiben. Und wer von einem schlechten Anwalt reingeritten
wird, für den wird es erst recht teuer, denn für den Mist den der Anwalt baut muss er selber gerade stehen. (Einen Anwalt auf Schadensersatz zu verklagen kann man vergessen).

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Nach etlichen Urheberrechtsabmahnungen im Bekanntenkreis, bei denen "Antiabmahnanwälte" mit eingeschaltet wurden und die teilweise bis vor Gericht gingen, kann ich nur sagen: Im Endergebnis wurden die Sachen immer (!) teurer, als wenn man sich ohne eigenen Anwalt außergerichtlich geeinigt hätte.

Die Kostennoten der eigenen Anwälte und die Gerichtsgebühren haben die Kosten extrem in die Höhe schnellen lassen.

Mein Tipp daher: immer möglichst ohne Gericht vorher einigen.
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[1.1.1.1] cassiel antwortet auf Major
24.03.2014 16:27
Auch nach meiner Erfahrung gibt es kaum gute Anwälte, die auch mal von einer Klage ab- und zu einer außergerichtlichen Einigung raten. Warum auch? Denen ist ihr Geld nach RVG sicher und sie verdienen mehr an einem Prozess als an einer außergerichtlichen Einigung. "Prozessführung der verbrannten Erde" nenn ich das. Um so wichtiger, dass man selbst das Heft des Handelns in der Hand behält und das geht nur über eigene Sachkunde.
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[1.2] sushiverweigerer antwortet auf Kai Petzke
25.03.2014 03:09
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Wer daher nicht kostenlos Rechtsrat im Bekannten- oder Verwandtenkreis findet, ist m.E. beim "Antiabmahnanwalt" daher i.d.R. gar nicht so falsch aufgehoben, wie Sie das darstellen.

Wenn man gerade 600 € über hat und nichts besseres anzufangen weiß...
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[1.2.1] gikolo antwortet auf sushiverweigerer
27.03.2014 10:15
Benutzer sushiverweigerer schrieb:
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Wer daher nicht kostenlos Rechtsrat im Bekannten- oder Verwandtenkreis findet, ist m.E. beim "Antiabmahnanwalt" daher i.d.R. gar nicht so falsch aufgehoben, wie Sie das darstellen.

Wenn man gerade 600 € über hat und nichts besseres anzufangen weiß...

Warum? Ich würde immer einen Anwalt einschalten. Diese prüfen zumindest die Unterlassungsverpf­lichtungserklärung. Von den Kosten her bleibt es meiner Erfahrung nach so wie es ist: Man zahlt der anderen Seite nur die Hälfte, muss dafür aber seinen eigenen Anwalt bezahlen. Effektiv bleiben die Kosten - leider.