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Innovative Glasfaser-Verlegetechnik


15.07.2015 22:49 - Gestartet von comfreak
Mir kommt dieser Aspekt bei all der Innovationskraft immer zu kurz: wie könne wir die Kabel billiger in die Wohnungen (!) bringen. Denn dort müssen sie über kurz oder lang auf jeden Fall ankommen, wenn User und Anbieter im #Neuland weiterhin glücklich werden wollen.

Aber ohne hier die Kosten zu reduzieren, wird es immer schwieriger, diese Investitionen zu stemmen. Wenn ein Anbieter hier eine große Investition stemmen könnte um eine innovative Technik für das Verlegen der Glasfaser-Kabel zu entwickeln, wäre allen geholfen, und ganz besonders dem Geldbeutel des Erfinders. Und auch die Infrastruktur Hersteller sind davon betroffen, denn wenn keine Kabel verlegt werden, sind die (in Bälde für 5G noch in viel größerer Dichte notwendigen) BTS auch nur schwer anzubinden.
Sie sind es daher, die m.E. in die Verlegetechnik investieren sollten. In Asien werden die Kabel zumeist einfach durch die Luft verlegt, auch in Spanien, Italien und den USA habe ich solche Installationen gesehen.
Besonders in Nord-West-Europa hat sich aber das teure Verlegen im Boden etabliert und hier braucht es Lösungen. Dringend!
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[1] lkb antwortet auf comfreak
15.07.2015 23:55
In Asien werden die Kabel zumeist einfach durch die
Luft verlegt, auch in Spanien, Italien und den USA habe ich solche Installationen gesehen.
Besonders in Nord-West-Europa hat sich aber das teure Verlegen im Boden etabliert und hier braucht es Lösungen. Dringend!

So sehr ich auch der Meinung bin, das eine Lösung zum zügigen und günstigeren Glasfaserausbau geben muss, habe ich dennoch aus erster Hand erlebt wie Falsch es ist, Geld durch die überirdische Verlegung von Kabeln einzusparen. Mit deinem Beispiel der USA bin ich sehr vertraut. Dort ist die überirdische Verlegung der Kabel ästhetisch schlecht, von einem Sicherheitsstandpunkt fragwürdig (oft hängen die COAX Kabel unter den Stromkabeln, zwar isoliert, aber auf 2 Meter höhe) und letztlich komplett unzuverlässig. Jedes zweite Sommergewitter erzeugt Ausfälle im Strom und Kabelnetz, und die kurzfristigen Einsparungen durch den überirdischen Bau werden durch die konstante Reparatur und Instandhaltung (Bäume müssen ja auch zurück geschnitten werden) bald wieder aufgeholt. Meiner Meinung nach, lieber in den Boden damit, und Ausfälle und Ärger in der Zukunft verhindern.

Innovative Methoden, wie das vermieten von Lehrröhren der Stadtwerke (z.B: Pflicht Lehrrohre in allen neuen Abwasserkanälen) oder No-Trenching Methoden finde ich für sehr sinnvoll!
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[1.1] comfreak antwortet auf lkb
16.07.2015 00:11

einmal geändert am 16.07.2015 00:14
Benutzer lkb schrieb:
So sehr ich auch der Meinung bin, das eine Lösung zum zügigen und günstigeren Glasfaserausbau geben muss, habe ich dennoch aus erster Hand erlebt wie Falsch es ist, Geld durch die überirdische Verlegung von Kabeln einzusparen.

Kann ich nur zustimmen. Luft-verlegte Kabel sind völliger Müll, nicht zuletzt, weil die Wartungskosten idR die Verlege-Ersparnisse auffressen, dauernd Störungen anfallen etc. Von der Ästhetik mal ganz zu schweigen.

Innovative Methoden, wie das vermieten von Lehrröhren der Stadtwerke (z.B: Pflicht Lehrrohre in allen neuen Abwasserkanälen) oder No-Trenching Methoden finde ich für sehr sinnvoll!

Ja, ich frage mich z.B. warum es den Deutschen so unheimlich schwer fällt, zu regulieren, dass Glasfaser immer von der Straße in ein Haus gelegt werden müssen, wenn ohnehin Leitungen verlegt werden. In Skandinavien ist dies Standard. Da wird Strom neu verlegt, kommt Glasfaser dazu. Wird ne Wasserleitung mitverlegt, kommt Glasfaser dazu. Und dort musste man nichtmal regulieren, denn die Anbieter können die "letzte Meile" (also die letzen 50m) recht einfach an die Telcos verpachten. So gewinnen alle.
In 'meiner' Straße in Berlin wurde in 2012 genau 5 mal der Bürgersteig aufgebuddelt. Erst Gas, dann Abwasser, dann Kabel-TV, dann Strom und zuletzt auch noch Frischwasser. Manches davon bei mehreren Gebäuden. Telco-Verteiler in Sichtweite der Häuser. Es wäre ein Leichtes gewesen, hier Glasfaser und nen Kabelkanal dazu zu legen. Weder noch wurde gemacht. Nicht mal das TV-Kabel ist Glasfaser, das ist ne Koaxleitung gewesen, hab's extra noch gecheckt. Auch KDG ist offenbar zu blöd für Zukunftsplanung.
Meine Hinweise zum Eigentümer der Häuser, zu den Verlegenden Unternehmen (wir führen nur aus) haben niemanden interessiert.

So 'reich' wie wir sind können wir uns solche Geldverschwendung offenbar leisten. Aber die Konsequenz wird sein, dass wir in Zukunft eben nicht mehr so 'reich' sein werden. Geld kann man nur einmal ausgeben, öffentliches sogar nicht mal komplett einmal. Selbst Schuld, kann ich nur sagen. Dünn besiedelte Länder wie Schweden oder Finnland haben in Städten 90% und landesweit insges. 25% Glasfaser, FTTH wohlgemerkt. Das ist das zigfache vom dt. Level. Und warum geht das in D nicht? Weil wir nicht wollen. Die Frage ist nur warum nicht... cui bono?