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Mehrkanalton


17.07.2015 10:52 - Gestartet von camellion
Da kann Ich dem Autor nur Recht geben. Mehrkanalvertonung ist toll im Kino und auf Blueray, aber obwohl DAB+ und die Bandbreite des Internets bereits alle Vorraussetzungen dafür bieten, fehlen einfach die Inhalte. Das merkt man auch am Bedarf an Live-Musik. Trotz verlustfreier Kompression gibt es einen Unterschied wie Tag und Nacht zwischen Musik aus dem Player und Musik direkt aus der Quelle. Vermutlich ist die Angst der Musikindustrie eine Einkommensquelle, aus Konzerten, zu verlieren so groß, dass sie die Möglichkeiten völlig übersehen und Mehrkanaltonaufnahmen boykottieren. Dabei sehe die Zukunft in der die ganze Welt gleichzeitig ein Konzert via VR mit Truesouround genießt durchaus erstrebenswert und, kapitalistisch gesehen, lukrativ. Zu Neil Young kann Ich nur sagen, irgend ein Ereignis, bei dem er schlechte Erfahrung mit der Qualität von Musikstreaming gemacht hat, muss ihm da wiederfahren sein. Anders lässt sich seine Fehleinschätzung kaum erklären, außer durch Marktstrategischer Desinformation.
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[1] voyager_2000 antwortet auf camellion
17.07.2015 11:39

einmal geändert am 17.07.2015 11:44
Benutzer camellion schrieb:
Da kann Ich dem Autor nur Recht geben. Mehrkanalvertonung ist toll im Kino und auf Blueray, aber obwohl DAB+ und die Bandbreite des Internets bereits alle Vorraussetzungen dafür bieten, fehlen einfach die Inhalte. Das merkt man auch am Bedarf an Live-Musik. Trotz verlustfreier Kompression gibt es einen Unterschied wie Tag und Nacht zwischen Musik aus dem Player und Musik direkt aus der Quelle. Vermutlich ist die Angst der Musikindustrie eine Einkommensquelle, aus Konzerten, zu verlieren so groß, dass sie die Möglichkeiten völlig übersehen und Mehrkanaltonaufnahmen boykottieren. Dabei sehe die Zukunft in der die ganze Welt gleichzeitig ein Konzert via VR mit Truesouround genießt durchaus erstrebenswert und, kapitalistisch gesehen, lukrativ. Zu Neil Young kann Ich nur sagen, irgend ein Ereignis, bei dem er schlechte Erfahrung mit der Qualität von Musikstreaming gemacht hat, muss ihm da wiederfahren sein. Anders lässt sich seine Fehleinschätzung kaum erklären, außer durch Marktstrategischer Desinformation.

SeIt den 1970ern (sic!) mit den ersten Versuchen der Quadrophonie (ich erinnere mich noch gut an eine eindrucksvolle Demonstration auf der HiFi Messe in Duesseldorf) tut sich die Industrie schwer, das Surround - Format im Markt zu etablieren. Seit vielen Jahren gibt es ein paar tausend SACDs, einige wie DSOM in vorzüglicher Qualität.
Leider fragen die Kunden das Produkt (SACD Player und Scheiben) kaum nach.
Seit MP3 brechen jetzt auch noch die Gewinne in der Musikindustrie weg.
Schwierige Zeiten für Experimente, obwohl jetzt genug Surround Hardware installiert ist.
Die Konsumenten wollen (kaufen, wenn sie überhaupt bezahlen) Masse statt Klasse. :-(
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[1.1] camellion antwortet auf voyager_2000
17.07.2015 12:52
Die Konsumenten wollen (kaufen, wenn sie überhaupt bezahlen) Masse statt Klasse. :-(

Ja die Raubkopierer sind noch allseits Present. Gerade Musik wird seit es MP3 gibt fleißig getauscht. Damals zur Einführung von MP3 wurde Musik aber auch aus Protest kopiert, weil von den 40 MArk eines Albums kamen nur einige wenige EUR beim Künsteler an, und obwohl viel Logistik durch den Downloadverkauf wegviel wurden die Anteile der Künstler nicht größer, eher noch kleiner. Die Stream werfen noch weniger Geld ab und ein Titel für ca 1 EUR macht immernoch 20 EUR für ein volles Album, wobei ich das Gefühl habe die werden auch kleiner. Habe schon Alben mit 7 Titeln gesehen. Bei den Jugendlichen findet aktuell ein Umdecken statt, Sie geben das Geld eher für Konzertkarten aus und auch der Kaufdownoadabsatz ist stabil trots streaming flats. Es ist die Harte Markmanipulation der Musiklabels, die den Verbrauchern sauer aufstoßen. Alles muss doppelt und dreifach bezahlt werden. Auf CD Brenner und Kopiergeräte wird eine einmalige Abgabe gezahlt, um private Kopien zu entschädigen. Aber damit nicht genug muss DRM eingeführt werden, damit diese Kopien nicht möglich sind, doch damit dass wieder möglich ist muss ein Player eine Internetverbindung haben. Wechselst du zu oft den Player muss das Lied neu erworben werden und und und. 1000 Selbstgemachte Probleme. Die Musik Flats ist nun der letzte Versuch es den Kunden Recht zu machen 20 Jahre zu spät. Aber siehe da es verkauft sich. Es ist die aus allem Geld verdienende manier, jeden Fortschritt durch Effiziens mit Preistreiberei auszumerzen. Kommt HD Fernsehen, muss das extra kosten auch ohne Mehraufwand, einfach weils besser ist und der Kunde mehr bezahlen könnte dafür, sonst bleibt er auf dem alten Stand. Bei Musik ist ähnlich. Wer streamt muss laden wer lädt muss den traffik zahlen. Wer net Flat hat und sie nutz wird gekündigt und Volumenpackete als vermeintliche Flat untergejubeld. Zumindest beim Festnetz wurde dem ein Riegel vorgeschoben, am Handy war man so dreist und verkaufte das Volumen Packet von vorne drein als Flat und daher ist Flat Festnetz nicht gleich Flat im Mobilfunk. Durch solche Wortklauberei verschließen sich die Anbieter den Markt zu potentiellen Kunden und verklausulieren auch den kleinsten Einkauf. willst du einen Lied kaufen musst du 5 - 20 Seiten AGB lesen, die den Anbieter hinterher auch nicht vor Piraterie schützen, aber den Kunden verprellen und Jobs für 100000de Anwälte schaffen, die sich darüber streiten, was der Kunde gekauft hat und definieren den Musikkauf jedes mal neu. Das ist sch* hoch3. Statt dem Kunden zu geben wonach er verlangt und den angemessenen Preis dafür zu verlangen, wird permanent nach Möglichkeiten gesucht, das Produkt gleich aussehen zu lassen, aber es von innen heraus auszuhölen. Bis keiner mehr weis, was noch übrig ist. Daher ist streamen so beliebt, du zahlst einen Betrag und kannst hören was da ist. Feste Kosten und Klarheit über die Leistung. Doch das wird sich noch ändern. Für manche Titel wird man bald extra zahlen müssen, es werden Premiumdienste Erfunden, die eigentlich nur das bieten was vorher schon drin war. Die Titelabfrage wird beschränkt werden. Die Kostenlosendienste werden durch mehr Werbung finanziert, bis irgendwann für 3 Minuten hören 6 Minuten Werbung abgespielt werden muss, die eh keiner hören will und wahrscheinlich auch nur den leeren Raum beschallt, wie beim Fernsehen. Ich klinge wie ein pessimist, das blöde ist nur, es wird auch immer wieder Stoff nachgelgt. Schluss jetzt du verstehst schon was ich meine.
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[1.1.1] voyager_2000 antwortet auf camellion
17.07.2015 13:43
Ja die Raubkopierer sind noch allseits Present. Gerade Musik wird seit es MP3 gibt fleißig getauscht......

Bei den Jugendlichen findet aktuell ein Umdenken statt, Sie geben das Geld eher für Konzertkarten aus und auch der Kaufdownoadabsatz ist stabil trots streaming flats. Es ist die Harte Markmanipulation der Musiklabels, die den Verbrauchern sauer aufstoßen. Alles muss doppelt und dreifach bezahlt werden......

Die Musik Flats ist nun der letzte Versuch es den Kunden Recht zu machen 20 Jahre zu spät. Aber siehe da es verkauft sich. .... Wer streamt muss laden wer lädt muss den traffik zahlen. ......

Ich klinge wie ein pessimist, das blöde ist nur, es wird auch immer wieder Stoff nachgelgt.


Ich kann Dich leider nur zu gut verstehen. Und ja, ich teile auch Deinen Pessimismus, was die Musikindustrie anbelangt. Dieser Pessimismus ist in den Marktmechanismen begründet:

Vor der massiven Verbreitung der CD-Brenner ab ca. 1995 waren LPs und CDs sehr teuer und die Industrie hat sich eine "goldene Nase" verdient.
Danach kamen die unsäglichen Kopierschutzversuche, die sogenannten "Un-CDs", die sich nicht mehr an das Red Book hielten.
Mit dem Vormarsch von MP3 ab ca. 2000 brachen dann alle Dämme, Napster & Co. zwangen die Musikindustrie neue Geschäftsmodelle zu suchen, das legale Streaming entstand, bringt aber nur einen Bruchteil der alten Erlöse.
Nebeneffekt, CD-Neuheiten kosten nur noch knapp über 10,00 EUR, alte Titel sind oft für 5,00 EUR zu haben.
Früher bekamen Künstler Monster-Vorschüsse für eine CD oder LP, heute müssen sie oft ihre CD-Produktionskosten selber bezahlen.

Immer mehr (etablierte) Künstler gehen wieder auf Tournee, um die Kassen zu füllen, früher waren die Konzerte eher Promos für die CDs.

Die erfolgverwöhnte Musikindustrie setzt den Rotstift an, konsolidert, schrumpft.
Einige Marktbeobachter läuten schon das Totenglöckchen für die CD.

Fazit:
Die Musikindustrie ringt um Kohle.
Für neue innovative Projekte und Markteinführungen ist kein Geld mehr da.
Die Verkaufskanäle (streaming) müssen billig sein, damit der Kunde überhaupt zahlt.
Aufwendige Raumklangaufnahmen bleiben (z.B. SACD, Blu-Ray) die Ausnahme.

Das Positive:
Seit die CDs so billig geworden sind, kaufe ich 3x so viele wie früher.
Mit jeder CD erwerbe ich de facto eine Sicherungskopie und ein Stück Kultur (booklet mit Info)
Meine portable Musik zum Eigengebrauch rippe ich mir selbst als FLAC oder WAV.

Das Negative:
Der Markttrend zu MP3 erodiert die Musikindustrie, was auf Dauer nicht ohne Folgen für die Qualität bleiben kann.
Die Qualität der gestreamten MP3 ist mäßig (Datenreduktion, Kompressionsartefakte), ich kaufe sie nicht.
Wegen der miserablen Wiedergabegeräte wird seit 2000 oft sogar im Studio noch die Musik deformiert (loudness wars, Anhebung von Bässen), sowohl auf CD als auch auf MP3.
Langfristig wird es weniger (oder gar keine) CDs (mehr) geben.
Neue innovative Qualitätsformate(z.B. Raumklang, höhere Abtastraten wie 192 bit) werden nicht entwickelt.

Bottom Line:
Konsumenten ohne Qualitätsbewußtsein zwingen die Industrie, Masse statt Klasse zu produzieren. Und das gilt wahrlich nicht nur für Tonträger oder Streaming.