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Verstehe ich als einziger den Text???


21.12.2015 19:56 - Gestartet von klaus1970
einmal geändert am 21.12.2015 19:57
Es geht doch nicht darum, dass die Mittelwelle und UKW verboten werden sollen, sondern daß keine Radios mehr verkauft werden sollen, die nicht auch Digital Radio mit dabei haben. Und das halte ich doch für die Ideallösung für den Verbraucher. Und im Text steht ja auch, daß es beim Fernsehen längst eine ähnliche Lösung gibt, als DVBT eingeführt wurde verhängte die Politik ein Verkaufsverbot für Fernseher ohne Digitalempfang. Wo blieb da der Shitstorm, der hier nun beim Thema Radio entfacht wird. Warum gibt es Menschen, die sich dagegen wehren, daß es künftig Radios mit DAB, UKW und vielleicht auch MW für 25 Euro geben soll? Warum wollen sie weiter Radios für 25 Euro haben, die nur UKW und MW können - ohne DAB???? Weil sie DAB abgrundtief hassen? Bitte erkläre mal jemand hier DIESE LOGIK????????????
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[1] Im Gegenteil - du verstehst leider gar nichts!
Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf klaus1970
21.12.2015 23:27

einmal geändert am 21.12.2015 23:29
Benutzer klaus1970 schrieb:
Und im Text steht ja auch, daß es beim Fernsehen längst eine ähnliche Lösung gibt, als DVBT eingeführt wurde verhängte die Politik ein Verkaufsverbot für Fernseher ohne Digitalempfang.

ÄHNLICH ist aber nicht DASSELBE! Was die DAB-Lobby und deren Pusher hier in den Text schreiben ist darum gänzlich unbeachtlich. Bei DVB-T war die Initiative international und insbesondere europäisch eingebettet. Es wurde eine gesamte technologische Plattform zu einem fixen Stichtag aufgegeben. Ein Verbot war legitim, ein Weiterverkauf wäre Betrug anbahnungslosen Kunden gewesen. Und genau daran fehlt es hier bei der Mittelwelle, die nur ein unbedeuten Frequenzausschnitt ist. DAB ist und bleibt ein (nicht ganz allein aber dennoch) deutscher Sonderweg. Ein gefordertes Verkaufsverbot für UKW/MW-only-Radios wäre es übrigens ebenso und würde von Brüssel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darum auch untersagt oder als künstliche Handelsschranke zur Behinderung des Binnenmarkts wieder einkassiert werden. Darum habe ich keinen Sinn für Autoren (und Mitforisten), die die feuchten Träume der Geräteindustrie einfach völlig dunkeldumm als Artikel ausgeben. Hier muss wohl mal wieder eines der legendären "vertraulichen Hintergrundgespräche" stattgefunden haben.

Wo blieb da der Shitstorm, der hier nun beim Thema Radio entfacht wird.

Das schrieb ich gerade im Absatz oben. Das war eine völlig andere Situation.
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[1.1] klaus1970 antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
22.12.2015 07:07

2x geändert, zuletzt am 22.12.2015 07:35

ÄHNLICH ist aber nicht DASSELBE! Was die DAB-Lobby und deren Pusher hier in den Text schreiben ist darum gänzlich unbeachtlich.

Ich bin nicht Mitglied einer Lobby, sondern besitze schlichtweg einen gesunden Menschenverstand. Ich besitze auch DAB Radios und bin damit ganz zufrieden. Daher verstehe ich nicht, was daran verwerflich sein soll, wenn jedes Radio auch ein Digitalteil besitzen sollte und dies von der Politik beschlossen wird. Wenn der Verkaufspreis der Radios dadurch nicht teurer wird, wäre es doch der Idealfall für die Verbraucher. Wenn man DAB nicht mag oder verhindern will, folgt man dieser Argumentation freilich nicht, und da gibt's ja einige,,,

Daher - und nun schlagt mich - finde ich die Kernaussage des Textes völlig in Ordnung. Es ist nunmal Blödsinn, wenn ab Januar 80% der verkauften Radios ein Wellenband dabei haben, auf dem in D nix mehr läuft (MW). Dagegen nur etwa 20% eines haben, auf dem was läuft (DAB+). Das einzige, was man dem Autor vielleicht vorwerfen kann, war seine Wortwahl. Ich kann mir vorstellen, daß sich vor allem Radionostalgiker und Freunde des Fernempfangs an dem Wort "Verkaufsverbot" gestört haben. Wobei der Autor ja sehr deutlich geschrieben hat, daß er nicht die analogen Techniken verbieten will, sondern ein Radio forcieren möchte, das analog & digital kann. Wie gesagt: Das befürworte ich sogar auch!

Und der Vergleich mit dem C-Band hinkt, wenn man es nicht durch die deutsche Brille betrachtet. Denn abends und nachts wird man noch einige Jahre etwas auf der MW empfangen (dank der Raumwelle). Allerdings haben doch afaik weitere europäische Staaten wie Frankreich beschlossen sich ebenfalls von der MW zurückzuziehen.
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[1.1.1] MW Sender-Tipp
x-user antwortet auf klaus1970
22.12.2015 16:09
Benutzer klaus1970 schrieb:

(...) abends und nachts wird man noch einige Jahre etwas auf der MW empfangen (dank der Raumwelle). Allerdings haben doch afaik weitere europäische Staaten wie Frankreich beschlossen sich ebenfalls von der MW zurückzuziehen.

Ich höre gerade 'France Bleu Alsace' auf MW 1278, nachmittags 16 Uhr, und bin über 400km Luftlinie vom Elsaß entfernt.

Hoffe der Sender überlebt...

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[2] fanlog antwortet auf klaus1970
22.12.2015 09:15
Benutzer klaus1970 schrieb:
Warum wollen sie weiter Radios für 25 Euro haben, die nur
UKW und MW können - ohne DAB???? Weil sie DAB abgrundtief hassen? Bitte erkläre mal jemand hier DIESE LOGIK????????????

z.B. weil das Angebot an UKW Radios dann deutlich eingeschränkt wird. Und jemand der nur UKW will dann vielleicht sein Wunsch Radio (Ästhetik, Bedienung etc.) nicht erhält. Es gibt genügend Hörer denen UKW reicht und die DAB nicht brauchen.
Sowas sollte nicht über ein Verbot geregelt werden sondern über Angebot und Nachfrage.
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[2.1] klaus1970 antwortet auf fanlog
22.12.2015 09:59

einmal geändert am 22.12.2015 10:00
Benutzer fanlog schrieb:
Benutzer klaus1970 schrieb: Warum wollen sie weiter Radios für 25 Euro haben, die nur
UKW und MW können - ohne DAB???? Weil sie DAB abgrundtief hassen? Bitte erkläre mal jemand hier DIESE LOGIK????????????

z.B. weil das Angebot an UKW Radios dann deutlich eingeschränkt wird. Und jemand der nur UKW will dann vielleicht sein Wunsch Radio (Ästhetik, Bedienung etc.) nicht erhält. Es gibt genügend Hörer denen UKW reicht und die DAB nicht brauchen. Sowas sollte nicht über ein Verbot geregelt werden sondern über Angebot und Nachfrage.

Und ich sage nach wie vor, daß ich es nicht schlimm finde, wenn ein Radio zum gleichen Preis auch DAB beinhaltet. Was hat das mit Ästhetik zu tun? Es geht darum, dem Kunden das maximal möglich verfügbare Programmangebot zur Verfügung zu stellen. Würde ein vergleichbares DAB Radio 100 Euro mehr kosten als das UKW Modell könnte ich die Argumentation noch verstehen, denn das würde Einkommensschwache benachteiligen. Es ist aber nicht der Fall, DAB Radios sind nur noch im Schnitt 10 bis 30 Euro teurer, und bei Verpflichtung zum Digichip würde der Preis zum Analog only Gerät angeglichen.

Ich glaube es geht eher darum, daß viele Gegner von DAB Angst haben daß auch UKW schneller abgeschaltet werden kann als es ihnen lieb ist wenn es nur noch UKW/DAB Kombiradios gäbe. Ich selber bin von DAB überzeugt, nutze ich ca. 60%. Der Rest ist Internet. UKW nur hin und wieder fürs Lokalprogramm, was es noch nicht auf DAB gibt.
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[2.1.1] tokiox antwortet auf klaus1970
22.12.2015 14:45
Kann dir nur zustimmen aber manche entwickeln nur Ängste aber sich selbst nicht weiter. Jeder der glaubt in 10 oder 20 Jahren noch analog etwas zu empfangen ist schon ziemlich zukunftsscheu. Meist handelt es sich um das gleiche getrolle wie bei der Diskussion zur IP-Telefonie.
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[2.1.1.1] tomski antwortet auf tokiox
22.12.2015 16:00
Benutzer tokiox schrieb:
Meist handelt es sich um das gleiche getrolle wie bei der Diskussion zur IP-Telefonie.

Du meinst diese Telefone, bei denen mal während eines Stromausfalls noch nicht mal einen Notruf absetzen kann?
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[2.1.1.1.1] tokiox antwortet auf tomski
23.12.2015 10:50
Benutzer tomski schrieb:
Benutzer tokiox schrieb:
Meist handelt es sich um das gleiche getrolle wie bei der Diskussion zur IP-Telefonie.

Du meinst diese Telefone, bei denen mal während eines Stromausfalls noch nicht mal einen Notruf absetzen kann?

Wenn es so sehr auf Ausfallsicherheit ankommt GSM/UMTS oder USV.
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[2.1.1.2] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf tokiox
23.12.2015 11:43
Benutzer tokiox schrieb:
Kann dir nur zustimmen aber manche entwickeln nur Ängste aber sich selbst nicht weiter.

So ein Blödsinn. Die einzige und berechtigte Angst, die man bei der Realisierung der absurden Forderungen aus diesem völlig entblödeten Artikel haben kann ist, dass das Angebot an Markt maximal zusammengestaucht wird. Und diese Angst ist absolut berechtigt.

Jeder der glaubt in 10 oder 20 Jahren noch analog etwas zu empfangen ist schon ziemlich zukunftsscheu.

Man kauft sich HEUTE aber auch ganz bestimmt kein Radio/mehrere Radios für in 10 oder 20 Jahren. Zumal gerade DAB, nach heutigen Maßstäben eine Uralttechnologie des letzten Jahrtausends, mehr als fragwürdig dasteht und als Plattform zu Recht immer noch auf der Kippe steht.

Meist handelt es sich um das gleiche getrolle wie bei der Diskussion zur IP-Telefonie.

Du meinst damit wohl das Getrolle der IP-Telefoniefans. Denn hier haben wir das selbe Problem wie bei DAB - IP-Telefonie macht kaum etwas besser als zumindest ISDN und dafür ganz, ganz viel deutlich schlechter. Viele Leute sind eben nicht so dämlich, sich von einer ganzen Industrie für dumm verkaufen zu lassen. Wenn der "Mehrwert" einer neuen Technologie überwiegend in lauter Rückschritten besteht, braucht man sich doch nicht wundern, dass sich viele Leute dieser Art von "Fortschritt" verweigern.
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[3] Pagerfan antwortet auf klaus1970
22.12.2015 15:50
Benutzer klaus1970 schrieb:
>Warum gibt es Menschen, die sich dagegen wehren, daß es künftig
Radios mit DAB, UKW und vielleicht auch MW für 25 Euro geben soll? Warum wollen sie weiter Radios für 25 Euro haben, die nur UKW und MW können - ohne DAB???? Weil sie DAB abgrundtief hassen? Bitte erkläre mal jemand hier DIESE LOGIK????????????

Darum ging es mir nicht (habe selbst ein DAB-Radio zu Hause und verfolge aufmerksam die Entwicklung), habe ich aber vielleicht auch nicht richtig zum Ausdruck gebracht:
Man muss bei den "analogen" Empfängern unterscheiden, zwischen Geräten,

* die das Signal mit althergebrachter analoger Technik empfangen (diese haben i. d. R. eine Skala mit Abstimmknopf)

* und digitalen Geräten, die (aber) analogen Rundfunk empfangen, mit Sendersuchlauf, RDS usw. Zumindest im Niedrigpreissegment kommen diese "digitalen Anlalogempfänger" an den "echten Anlogempfänger im LW/MW/KW-Bereich nicht heran.

Ein "analoges Analogradio" mit brauchbarem LW/MW/KW-Empfang bekommt man immer noch wesentlich günstiger als ein "digitales Analogradio" mit den gleichen Empfangseigenschaften (wobei letzteres natürlich wesentlich mehr Komfort bietet). Ich denke jetzt gerade an Krisenländer, wo die Leute auf alternative Empfangswege angewiesen sind, um neutrale Informationen zu bekommen. Diese Leute haben meist nicht viel Geld.

Wenn ich jetzt die Hersteller verpflichte, dass ein Radio Digitalempfang haben muss, wird werden die "analogen Analogempfänger" aussterben und die meisten Radios werden kein MW Empfangsteil etc. mehr enthalten, weil das mit dieser Technik (im Lowcost-Beeich) einfach nichts taugt.

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[4] tomski antwortet auf klaus1970
22.12.2015 15:56

einmal geändert am 22.12.2015 16:09
Benutzer klaus1970 schrieb:
Warum wollen sie weiter Radios für 25 Euro haben, die nur UKW und MW können - ohne DAB???? Weil sie DAB abgrundtief hassen? Bitte erkläre mal jemand hier DIESE LOGIK????????????

Ganz einfach: Digitalradio ist ein Stromfresser vor dem Herrn. Im Katastrophenfall benötigt man aber ein Radio, dass möglichst lange mit einem Satz BATTERIEN AUSHÄLT!!!!!!!!!!!

Nur mal so ein paar Zahlen:

Eingangsdaten der Zwischenfrequenz nach dem AD-Wandler sind meist 8MSamples/s, ein Sample hat meist 8-10Bit , also so 8-10MByte/s.

Dann muss ca. jede Milisekunde eine FFT mit n=2048 Punkten gerechnet werden. Das bedingt wiederum 0.5*n*log2(n)=11264 Butterfly-Operationen, jede entspricht 4 Multiplikationen und 6 Additionen (typischerweise mit 16Bit). Gibt also in der Sekunde ca. 45Millionen Multiplikationen und ca. 67 Mio. Additionen. Und dann kommt der ganze Rest (Filterung, Korrelation zur Sync-Erkennung, DQPSK-Demodulation, Viterbie-Decoder für Fehlerschutz, Time-Interleaving und MPEG2-Decoder) , der auch nochmal ziemlich reinzieht.

Selbst wenn man einen Fleck in Mathe hat, ist es nicht schwierig, sich vorzustellen dass diese Nummer allein schon prinzipbedingt immer ein Vielfaches an Strom fressen wird als eine kleine Platine mit einem Poti, Verstärker und einem Lautsprecher.
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[4.1] RobbieG antwortet auf tomski
22.12.2015 20:56
Benutzer tomski schrieb:
Benutzer klaus1970 schrieb:
Warum wollen sie weiter Radios für 25 Euro haben, die nur UKW und MW können - ohne DAB???? Weil sie DAB abgrundtief hassen? Bitte erkläre mal jemand hier DIESE LOGIK????????????

Ganz einfach: Digitalradio ist ein Stromfresser vor dem Herrn. Im Katastrophenfall benötigt man aber ein Radio, dass möglichst lange mit einem Satz BATTERIEN AUSHÄLT!!!!!!!!!!!

Nur mal so ein paar Zahlen:

Interessante Rechnung und vom Grundsatz sicher richtig.

Nur stehen die Signale auf Digitalisierung wohin Du schaust.

Wir können das verzögern, aber nicht verhindern.

Als sind wir lieber bei der Gestaltung des Neuen mit dabei, bevor das schlechtmöglichste auf uns zu rollt :-)
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[4.1.1] tomski antwortet auf RobbieG
23.12.2015 01:22
Benutzer RobbieG schrieb:

Interessante Rechnung und vom Grundsatz sicher richtig.

Nur stehen die Signale auf Digitalisierung wohin Du schaust.

Tja, das könnte zum Verhängnis werden wenn mal wirklich (wollen wir's nicht hoffen) ein Katastrophenfall kommt und man auf das Radio angewiesen ist um lebenswichtige Informationen zu bekommen. Ein DAB-Radio hält mit 3 Batterien 3-6 Stunden durch, ein reines analoges Radio mit einer Batterie bis zu 4 Wochen.
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[4.1.2] uwest antwortet auf RobbieG
23.12.2015 10:26
Benutzer RobbieG schrieb:
Nur stehen die Signale auf Digitalisierung wohin Du schaust.

Das ist einerseits nicht richtig. Ich liebäugle ja schon lange damit, DAB mal auszuprobieren - aber leider ist der hiesige Regionalsender Antenne 1 nicht digital verfügbar. Damit ist DAB für mich tot.

Andererseits ist offenbar nicht zu Ende gedacht, was das alles für Folgen hat. Meine Schwiegereltern haben im Urlaub in Frankreich immer gerne deutsches Radio über Mittel- oder Kurzwelle gehört. Mittlerweile wird mir klar, warum das seit letztem Sommer nicht mehr funktioniert. In der Gegend gibt es übrigens auch kein DVB-T. Genau gesagt: Es gibt schon (französisches) DVB-T, aber der nächste Sender ist eben schon knapp 4km Luftlinie entfernt - und da ist schon kein Empfang mehr möglich.
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[4.1.2.1] tokiox antwortet auf uwest
24.12.2015 00:12
Das mit den 4 km ist aber wohl nicht das Problem, eher andere störende Faktoren wie Berge. Es n Lippe ist es durchaus möglich DCB-T aus Hannover und Duisburg zu empfangen, richtige Antenne vorausgesetzt.