Benutzer postb1 schrieb:
Es dürfte auch in Zukunft kaum Anwendungen dafür geben, zumindest außerhalb der ganzen Entertainment-Geschichte. Auch wenns hier keiner hören will.
Nichts für ungut, aber ich halte diese Ansicht für etwas kurzsichtig. Meiner Meinung geht es nicht unbedingt darum, ob die erreichbaren Bandbreiten sofort oder kurzfristig von Privatkunden "gebraucht" werden, sondern eher darum, dass hier eine zukunftsfähige Infrastruktur aufgebaut wird. Und diese ist in jeder Hinsicht sinnvoller als Hilfskrücken wie VDSL-Vectoring, DOCSIS etc. pp., bei denen durch verhältnismäßig hohe Investitionskosten verhältnismäßig wenig Zukunftssicherheit erreicht wird.
Den Großteil der Kosten beim Glasfaserausbau macht der unerlässliche Tiefbau aus, bei dem in der Regel gleich Leerrohre und nicht nur Kabel vergraben werden, was eine spätere Aufrüstungen und etwaige Reparaturen signifikant billiger macht. Des Weiteren finde ich es auch gut, dass viele Gemeinden selbst Glasfasernetze bauen und diese dann als Open-Access-Modell Providern zur Verfügung stellen - so bleibt die Infrastruktur in der Hand der Gemeinde und es wird dafür Sorge getragen, dass sie nicht vor sich hin gammelt wie die von der Post an die Telekom vererbten Kupferleitungen.
Das Argument, dass wir uns derzeit kaum Anwendungen für solch hohe Bandbreiten vorstellen können, will ich auch nicht so ganz gelten lassen. Ich gehe mal davon aus, dass der Kaiser beim Aufbau des Telefonnetzes auch nicht an DSL oder die Bundespost beim Aufbau des Kabel-TV-Netzes an DOCSIS bzw. das Internet generell gedacht hat.
Meiner Meinung nach tut man sich durchaus einen Gefallen, indem man das erste Mal in Deutschland ein "echtes", zukunftssicheres Datennetz aufbaut, anstatt wie bisher andere, nur subotimal geeignete Medien (Telefonkabel, TV-Kabel etc.), die nie für diesen Zweck gedacht waren, zweckzuentfremden.
Das war soweit mein Senf - jetzt beklagt euch drüber.