Benutzer mikiscom schrieb:
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Kann mich außerdem an Querverbindungsvorwahlen erinnern: Wenn man von Neuss (02131) nach Düsseldorf (0211) anrufen wollte, konnte man statt 0211 auch einfach 7 wählen also statt 0211 123456 dann 7 123456. Umgekehrt hat man statt 02131 ersatzweise 300 und dann die eigentliche Nummer gewählt. Es hieß, das wäre wenn alle Leitungen belegt wären eine Art Bypass zwischen diesen Städten. Da die Nummern aber kürzer waren, haben wir die immer genommen. Dumm nur, wenn man sich wo anders befunden hatte um anzurufen. Dann klappte das nicht. Trotz Gewohnheit.
In den 60er Jahren gab es im Rhein-Ruhrgebiet ein unter speziellen Vorwahlen erreichbares regionales Fernverkehrs-Telefonnetz.
Die direkten Nachbarstädte hatten im Ballungsgebiet eine zweistellige Orznetzvorwahl unter der der Anruf direkt ins benachbarte Ortsnetz geschaltet wurde zum Ortstarif.
So war zum Beispiel von Gelsenkirchen aus Wattenscheid unter der Vorwahl 17 erreichbar, wenn ich mich recht erinnere. (Wie oben)
Wenn man die Wattenscheider Nummer unter der normalen Vorwahl 02327 anrief, zahlte man hingegen die normale Ferngesprächsgebühr.
Bochum war jedoch über diese Kurzwahl von Gelsenkirchen nicht mehr erreichbar.
Zusätzlich gab es im regionalen Fernsprechverkehr andere Vorwahlen und günstigere Tarife als die normalen Ferngespräche.
Z.B. war Dortmund aus allen Städten der Region unter der Vorwahl 98 erreichbar und Düsseldorf (oder Köln, ich erinnere mich nicht mehr genau) unter der 91.
Es gab im Vorwahlenbuch der Bundespost eine separate Liste mit allen Ortsnetzen, die untereinander über diese Kurzwahlen erreichbar waren.
Außerhalb des Ballungsgebiets funktionierten die Vorwahlen jedoch nicht