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"Prämien" verteuern Produkte


20.09.2017 20:51 - Gestartet von whalesafer
Mit solchen Summen könnte der Staat die Netze auch selbst bauen und langfristig das Geld sogar durch Vermietung an die Betreiber wieder zurückbekommen.

Es gibt heute schon Netzentwickler, die Anschlüsse für den Kunden kostenlos bauen. Das geht, weil sich Netze mit genug Kunden rechnen, wenn man nicht nur bis zum nächsten Quartal oder bis zur nächsten Förderrunde denkt. Sollte der Staat wirklich fördern, wenn viele Kunden keinen Bedarf sehen und daher keinen Glasfaseranschluss buchen, obwohl er kostenlos angeboten wird? Nein. Förderungen sollten nur dorthin fließen, wo auch bei 100% Kundeninteresse kein wirtschaftlicher Ausbau möglich ist. Da ist es auch nicht mit 1500 Euro pro Anschluss getan.

In den Städten und Kleinstädten braucht es keine Förderung, sondern ein regulatorisches Umfeld, das vor allem Wettbewerb fördert. Die Telekom ruht sich auf VDSL aus, weil sie damit noch genug verdient, egal ob sie selbst die Kunden bedient oder ihre Leitungen an Reseller vermietet. Die Preise für die Kupferleitungen sind viel zu hoch: Mit angemessenen Preisen würden alle Kunden die maximal mögliche Geschwindigkeit buchen, weil man mit weniger praktisch nichts sparen würde. Das würde sowohl Anwendungen mit mehr Bandbreite ermöglichen als auch die Grenzen der alten Technik aufzeigen. Es stimmt nämlich: Für 50Mbit braucht man keine Glasfaser. Solange so viele damit zufrieden sind, weil sie keinen Nutzen in höheren Geschwindigkeiten sehen, sind 1500 Euro für einen nicht benötigten Anschluss nur Geldverschwendung.