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Meine Nachlese zum DABMAN i450


05.11.2017 07:33 - Gestartet von noplease
einmal geändert am 05.11.2017 07:54
Hallo liebe Lesenden,
hallo liebes Teltarif

Ein 240x320px Farbdisplay mit 2,8 Zoll ohne Touchfunktion (also der Auflösung eines PC von vor 1990) als Besonderheit zu bezeichnen, ist im Jahre 2017 offensichtlich noch immer möglich...

Es wird auch nicht 'besonderer', wenn man auf die Slide-Show-Funktion verweist, denn die gehört schon viele Jahre zum DAB Standard und wurde zuletzt 2012 um die Möglichkeit der Kategorisierung erweitert. Siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/MOT_SlideShow
'MOT_SlideShow' bei Wikipedia
Das ist also nicht mehr wirklich so neu und bereits mehrfach realisiert.
Auf UKW bleibt's sowieso bei RDS und selbst beim Internetradio ist neben Senderlogo und einer rollenden Programminfo-Zeile eigentlich ziemlich tote Hose. Wenn es also nur mit DAB+ bunt würde, warum nennt man es 'Internetradio für die Küche'?

Apropos Küche: es hat laut Beitrag oben Uhrzeit, Wecker und Sleeptimer aber keinen Countdown?
In der Anleitung findet man im Menü Uhrzeit, 2x(!) Wecker und Timer (Countdown mit Alarm zum Schluss - als Sleeptimer also denkbar ungeeignet), in der Energieverwaltung gibt es einen Auto-Standby mit 5, 15 oder 30 Minuten - das könnte man zur Not auch als Sleeptimer bezeichnen.
Den eigentlichen Sleeptimer (es gibt ihn also doch) bietet nur die Fernbedienung.

Apropos Fernbedienung...
Vor lauter Begeisterung über das 'Riesendisplay' hat man wohl im Beitrag die Fernbedienung völlig vergessen, die dem Gerät laut Hersteller beiliegt. Man kann das Gerät also auch ohne Handy/App komfortabel fernbedienen - gut zu wissen. Drauf gekommen, danach zu suchen, bin ich durch die neben dem Displayfenster erkennbare IR-Empfangsdiode.

Über dieser Diode ist noch ein kleines Loch zu sehen.
Ist das für einen Reset per Büroklammer oder doch vielleicht schon ein nachträglich aktivierbares Mikrofon für Alexa & Co.?
Weder noch.
Es ist zwar ein Mikrofon, aber das nur, um mit der Taste darunter eine Sprachnachricht aufzunehmen. Es empfiehlt sich unbedingt, etwas zu üben und sich deutlich zu artikulieren, denn wer auch immer vorbeikommt und auf die Enter-Taste drückt, erhält die Nachricht und hat sie hoffentlich auch direkt verstanden, denn ....
... eine Chance auf Wiederholung gibt es nicht, die Nachricht löscht sich selbständig direkt nach dem Abhören.
Cobra, übernehmen sie!

Es gibt noch ein Loch in der Front - einen Kopfhörer-Ausgang mit 3,5mm Klinkenbuchse, der im Beitrag ebenfalls vergessen wurde.
In Verbindung mit der rückwärtigen LineOut-Buchse wäre nun interessant, ob beide mit der Lautstärkeeinstellung verbunden sind oder der LineOut konstanten Pegel hat. Vielleicht schaltet ein Kopfhörer beim Einstecken nicht nur die integrierten Lautsprecher, sondern auch den LineOut ab - wer weiß?

Und da ist ja glatt noch eine Öffnung in der Front: die USB-Buchse. Diese ist vorne und nicht hinten - gut für Unter-/Einbauten, denn dann ist eine rückwärtige Buchse nur schwer erreichbar. Wer dauerhaft einen Musik-Datenspeicher angeschlossen haben möchte, wird das wohl lieber per UPnP/DLNA und Router oder NAS machen wollen.

Nach dem Teltarif-Artikel
https://www.teltarif.de/digitalradio-chip-...
"Modell des DAB+-Chips entscheidet über guten oder keinen Empfang" vom 08.10.2017 - also vor gerade einmal erst drei Wochen - hätte ich eigentlich erwartet, dass Teltarif den Chipsatz angibt. Da dem bislang nicht so ist, mach ich das mal aus den Technischen Daten in der Bedienungsanleitung:
Es ist ein "Magic M6".
Passt bei mir damit leider nicht in die Landschaft bzw. meinen Hardware-Zoo.

Wer schon mehrere Geräte besitzt, diese leichter mit nur einer App verwalten können und nur in einem einzigen Portal Senderlisten pflegen will, eventuell auf Multiroom-Fähigkeiten Wert legt und mit der Empfangsleistung auf der sicheren Seite sein will (wie wir hier im Grenzgebiet, die pro Sender aus dem eigenen Land jeweils zehn aus dem Nachbarland empfangen), ..., will den Chipsatz wissen.

Da es einen praktischen Unterschied macht, ob UPnP oder DLNA oder beides unterstützt wird und mit welchen Funktionen, habe ich konkretere Infos dazu vermisst. Es wird nur von UPnP geschrieben, laut Herstellerseite und Anleitung unterstützt das Gerät aber auch DLNA.

Ist der USB-Port nur sticktauglich oder gehen auch Massenspeichergeräte, HDD's oder optische Laufwerke? Die Anleitung sagt: ja. jedenfalls für 'Festplatten' und CD-Laufwerke - über den maximalen Strom gibt es keine Info.

Ist von USB die Wiedergabe ganzer Ordner möglich und welche Limits bezüglich Größe, Titel- oder Ordneranzahl gibt es?
Keine Info zu finden...

Welche Codecs beherrscht das Gerät? Laut Bedienungsanleitung MP3, AAC AAC+ und WMA jeweils bis 320kBit/s bei max 48kHz.

Welche Bluetooth-Protokolle/-Profile werden in welcher Version unterstützt?
Hier erfolgt keinerlei Angabe - weder im Beitrag, noch in der Anleitung. Schade.
Lustig:
Wenn sich ein Gerät mit dem Radio per Bluetooth verbindet, piepst das Radio und es kommt die Ansage 'Connected' wie bei so manchen BT-Ohrstöpseln.
Wenn man also wissen, will, wann ein Familienmitglied nach Hause kommt: dessen Handy vorher irgendwann koppeln, dann bei Bedarf Radio auf BT und volle Lautstärke stellen... :o

Welche WLAN-Frequenzen werden mit welcher Geschwindigkeit unterstützt?
Die Anleitung verkündet 801.11b/g mit WPA, WPA2 und WEP (64/128 Bit). Ein Access Point muss damit können, ggf. im Mixed Mode (n und b/g) laufen.
Bei nur diesen Normen und da nichts von Dualband genannt wird, also wohl leider nur 2,4GHz.

Wird die Internetverbindung im StandBy gehalten oder immer erst wieder aufgebaut? Keine Ahnung, das kann aber ganz schnell zum wichtigen Merkmal werden, wenn der Aufbau länger braucht.

Drei weitere Eigenschaften fand ich noch auf der Herstellerseite, die für den geneigten Redakteur vielleicht zu banal, aber nach meinem Ermessen erwähnenswert sind:
Das DABMAN i450 verfügt auf der Rückseite tatsächlich noch über einen Ausschalter und eine richtige LAN-Buchse für ein Netzwerkkabel - in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich und manchmal überaus nützlich.
Es liegt auch eine Wurfantenne bei - zusätzlich zur Teleskopantenne.

Wie sieht es mit der update-Politik aus (aktuell wegen 'Krack/WPA2' wieder mal im Fokus)?
Kein Hinweis irgendwo bei Telestar - also keine Ahnung, ob es sie nicht betrifft, sie noch darüber brüten oder es noch gar nicht auf dem Schirm haben.
Das i450 ist ein WPS-fähiger Client, der Roaming können könnte und ggf. sogar auch Mesh-Funktionen. Eine Aussage dazu wäre daher prima.


Leute, da fehlte ziemlich viel von dem, was Kaufinteressenten eigentlich wissen wollen/sollten und auch ohne Review schon drin wäre.
Diese Pille sollte aber in erster Linie der Hersteller schlucken, denn der sollte nicht nur fleißig key accounting betreiben und Presseportale mit besseren Fußnoten füttern (eine inzwischen überwiegende Unart, wie ich finde), sondern auch richtige Medienarbeit mit fachlicher Betreuung leisten. Als Hersteller weiß man doch eigentlich, welche Redaktionen mehr können als Copy&Paste.

Eins noch zum Schluss:
Es ist wohl echte 'Eifelphysik', von zwei Dreizöllern und einem Subwoofer zu reden, dann aber nur 2x7W RMS zu bescheinigen. Der Subwoofer wird also entweder per Passivmembran zwischen den beiden Breitbänderchen und einer Basskammer gebildet oder einfach mit geschickter Kanalführung direkt durch Luft(säulen) und Liebe erzeugt. Letzteres wäre wirklich awardverdächtig ressourcenschonend: ein 100% wiederverwertbarer Sub ohne jeglichen ökologischen Footprint.^^

Natürlich geht es um Kompaktheit. Aber ist da nun wirklich ein Bass-Chassis verbaut oder wurde hier ein Bassreflexkanal bzw. Bandpass im Gehäuse durch Marketing-Glitter zum dritten Schallwandler verhext?

So weit das Wort zum Sonntag *g*

np

P.S. Edit sagt, das Forum verwurstet Attribute anders - die Links im Text bleiben jetzt so, wie sie sind und basta.