Für deutsche Provider weitgehend uninteressant

Die FUP auf Datenvolumen ist für deutsche Provider weitgehend uninteressant. Nur ganz wenige sog. unbegrenzte Tarife wenden sie an. Weil die Inlandspreise für Daten in den anderen Tarifen so hoch ist, macht sie auch gar keinen Sinn.

Wie errechnet sich diese neue FUP?
Das geht nach einer ziemlich komplizierten Formel. Der Provider muss mindestens die doppelte Menge des Volumens ohne Aufpreise herausgeben, dass nach dem max. Vorleistungsentgelt sich errechnet.

Das max. Vorleistungsentgelt (auch "EU-Großhandelspreise" genannt) für Roamingleistungen sinkt zum Januar 2019 in der EU von 6,00 € auf 4,50 € pro GB. Da kommen noch die nationalen Steuersätze (also in Deutschland 19%) dazu. Darum schwankt der Betrag auch immer etwas von Land zu Land.

Als Faustregel für die meisten EU-Länder, wo diese FUP-Grenzen umgesetzt werden, gilt nun: Pro 10 € Verkaufspreis des Pakets müssen sie so etwa mind. 3,7-3,8 GB Daten ohne Aufpreise herausgeben.

3,7 GB für 10 € macht einen Datenpreis von ca. 2,65 € pro GB. Die meisten europ. Betreiber aus den Billigländern, die diese Volumen-FUP umsetzen, verzichten stattdessen auf die Zeit-FUP gegen dauerhaftes Roaming.

Mit einem Preis von 2,65 €/GB liegen wir im Prepaid weit unter den Angeboten der Telekom und auch noch von Vodafone. Lediglich bei 24-Monats-Verträgen kann man auf diese GB-Preise in größeren Paketen kommen. Im O2-Netz kommen die günstigsten prepaid Angebote (z.B. von AldiTalk) in größeren Paketen jedoch etwa auf dieses Niveau.

Wir haben vom Telefon-Treff die europ. Szene mal letztes Jahr genau beobachtet. Viele Provider aus den billigeren Ländern, sind entweder aus "roam like at home" ausgestiegen oder wenden FUPs an. Häufig sind das diese Volumen-Grenzen, in einigen Ländern wie Österreich auch das Zeit-Limit. Es gibt nur noch wenige günstige Tarife aus Frankreich, England, Italien oder Spanien, die davon nicht betroffen sind.

Selbst mit der Volumen-FUP nach dem EU-Satz können aber nun beispielsweise prepaid Daten im Telekom-LTE-Netz viel günstiger beschafft werden. Die Telekom verlangt bei MM Prepaid mind. 10 € für 1,5 GB. Über Roaming bekommt man selbst mit der FUP ab 2019 mehr als das Doppelte dieser Menge (3,7 GB) für 10 € ohne Aufpreise.

Das wäre eigentlich die Meldung gewesen. Wird aber von Teltarif lieber nicht gesagt.