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Geht's nicht noch später?


05.05.2020 19:09 - Gestartet von mikiscom
Nicht nur in DE ist die große Corona-Welle stetig am abschwellen und jetzt erst kommen die auf die Idee mit ner App? Also die Rede war ja schon lange aber getan hat sich bisher scheinbar nix.
Und selbst wenn: Was nützt es einem, wenn er am Abend erfährt, dass er im Laufe des Tages einem Infizierten zu nah gekommen ist und vielleicht auch krank ist? Der sollte lieber live informiert werden bevor er sich der infizierten Person nähert um sich ihr dann nicht zu nähern. Da sich das aber mit Datenschutz und Diskriminierung beißt, ist solch eine App doch gleich für die Katz. Denn auch zwischen Infektion und späterer Aufklärung "sie sind jetzt möglicherweise infiziert" liegt wieder eine Zeit wo man schon andere weiter infizieren kann. Es bringt also praktisch keinen Vorteil.
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[1] Conlupo antwortet auf mikiscom
06.05.2020 12:30
Und selbst wenn: Was nützt es einem, wenn er am Abend erfährt, dass er im Laufe des Tages einem Infizierten zu nah gekommen ist und vielleicht auch krank ist? Der sollte lieber live informiert werden bevor er sich der infizierten Person nähert um sich ihr dann nicht zu nähern.

Da hast Du einen Denkfehler drin:
Sobald man von einer Person WEISS, dass sie infiziert ist, sie also getestet wurde, wirst Du sie gar nicht mehr antreffen, sie ist dann nämlich normalerweise in Quarantäne.

Die App funktioniert genau anders herum:

Wenn am Freitag jemand positiv getestet wird, der diese App hat und die Positiv-Info dem Server zugänglich macht, erfährst Du sofort, wenn Du diese App hast, dass Du Tage vorher mit der Person zusammen warst. Und kannst dann selbst freundlich in Quarantäne gehen oder Dich testen lassen ... oder auch nicht.

UND: Du erfährst auch NICHT, dass Du mit einem Corona-Fall zusammen warst, wenn es der Person drecking geht und sie sich einfach mal ne Woche ins Bett legt und nicht testen lässt.

- Rechne also die vermeintlichen Grippe-Fälle (die tatsächlich Corona haben/hatten) raus,
- rechne außerdem die 22 Prozent der asymptomatisch Infizierten raus, die laut Heinsberg-Studie selbst gar nicht wissen, dass sie das Virus haben,
- rechne alle raus, die kein Smartphone haben (viele Ältere und kleine Kinder) und dann
- jene, die die App nicht nutzen wollen, weil die Zahlen längst gefallen sind,
- rechne auch jene raus, die trotz Benachrichtigung nicht zum Test gehen, weil sie sich ein positives Ergebnis aus Angst um den Job nicht leisten können und darauf setzen, dass sie nur leichte Symptome bekommen.

Fazit: Ein nettes Spielzeug, um so ein Tracing-Ding mal live zu testen, für Apple und Google auf jeden Fall technisch hoch interessant - und sicher auch für all jene, die eine modifizierte Form der App für ihr 4. Reich gut gebrauchen können, sei es in Asien, Südamerika oder Europa.
Für Covid eher untauglich, aber Covid machts's möglich

P.S.: Ich würde gern mal die Produktionskosten erfahren.