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mehr Staat?


11.06.2020 13:16 - Gestartet von Cartouche
Der Markt regelt es eben nicht, der Ausbau in Deutschland zeigt es überdeutlich.
Klare harte Ausbauregeln würden auch den Netzbetreibern helfen.
Politik,übernehmen sie!
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[1] blumenwiese antwortet auf Cartouche
11.06.2020 16:16
Benutzer Cartouche schrieb:
Der Markt regelt es eben nicht, der Ausbau in Deutschland zeigt es überdeutlich.
Klare harte Ausbauregeln würden auch den Netzbetreibern helfen. Politik,übernehmen sie!

Erst Probleme schaffen, die es ohne den Staat nicht gegeben hätte und dann als vermeintlicher Retter auftreten. Das ist der Staat.

Den Mobilfunkbetreibern wurden zig Milliarden Euro vom Staat abgezockt. Denn die Frequenzen, die dem Staat nicht gehören, sondern deren geordnete Nutzung er lediglich gewährleisten soll, wurden eben nicht verlost. Das wäre problemlos möglich gewesen. Nein, die gierige Krake wollte natürlich daran verdienen.

Und diese Milliarden fehlen nun natürlich für den Netzausbau und -betrieb.

Und „Markt“ bedeutet nicht, dass jeder alles für praktisch nichts bekommen kann. Markt bedeutet, dass sich Angebot und Nachfrage ausgleichen und ein entsprechender Preis dafür entwickelt.

Wer die schöne Luft, die Ruhe und die Abgeschiedenheit einer Hallig oder eines kleinen Dorfes in einem Alpental liebt und freiwillig dort lebt, muss eben im Gegenzug für diese Annehmlichkeiten auch einige Nachteile ertragen .... eine schlechtere Infrastruktur zum Beispiel. Es gibt kein Menschenrecht auf Gigabit Internet.
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[1.1] mirdochegal antwortet auf blumenwiese
11.06.2020 20:47
Benutzer blumenwiese schrieb:
Benutzer Cartouche schrieb:
Der Markt regelt es eben nicht, der Ausbau in Deutschland zeigt es überdeutlich.
Klare harte Ausbauregeln würden auch den Netzbetreibern helfen. Politik,übernehmen sie!

Erst Probleme schaffen, die es ohne den Staat nicht gegeben hätte und dann als vermeintlicher Retter auftreten. Das ist der Staat.

Den Mobilfunkbetreibern wurden zig Milliarden Euro vom Staat abgezockt. Denn die Frequenzen, die dem Staat nicht gehören, sondern deren geordnete Nutzung er lediglich gewährleisten soll, wurden eben nicht verlost. Das wäre problemlos möglich gewesen. Nein, die gierige Krake wollte natürlich daran verdienen.

Man muss allerdings einigermaßen gutgläubig sein, wenn man meint, die Mobilfunker hätten mehr in den Netzaubau investiert, wenn sie weniger staatliche Abgaben zahlen müssten. Das sind Unternehmen die in Deutschland jährliche Gewinne in Milliardenhöhe erzielen.
Auch große Unternehmen müssen das Gemeinwesen mitfinanzieren.
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[1.1.1] blumenwiese antwortet auf mirdochegal
11.06.2020 20:58
Benutzer mirdochegal schrieb:
Man muss allerdings einigermaßen gutgläubig sein, wenn man meint, die Mobilfunker hätten mehr in den Netzaubau investiert, wenn sie weniger staatliche Abgaben zahlen müssten. Das sind Unternehmen die in Deutschland jährliche Gewinne in Milliardenhöhe erzielen.
Auch große Unternehmen müssen das Gemeinwesen mitfinanzieren.

Konzerne finanzieren das Gemeinwesen durch die von ihnen gezahlten Steuern. Wer glaubt, diese seien zu niedrig, kann sie über den üblichen parlamentarischen Weg versuchen zu erhöhen.

Wer glaubt, dass Geld wäre nicht investiert worden, der kann auch fordern, Steuern auf 80 % zu erhöhen. Im Umkehrschluss würde dann ja auch nicht weniger investiert.
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[1.1.1.1] foobar99 antwortet auf blumenwiese
12.06.2020 17:41
Benutzer blumenwiese schrieb:
Wer glaubt, dass Geld wäre nicht investiert worden, der kann auch fordern, Steuern auf 80 % zu erhöhen. Im Umkehrschluss würde dann ja auch nicht weniger investiert.

Firmen investieren allgemein dort, wo es sich lohnt, also wenn sie erwarten das Geld mit Gewinn zurückzubekommen (oder sonst größere Verluste befürchten müssten), nicht weil Geld übrig ist.

Tatsächlich haben sogar alle drei großen Mobilfunkunternehmen Geld übrig. Sie schütten es als Dividende aus.

(Das Gegenbeispiel mit den Steuern funktioniert übrigens nicht: 80% Steuern bedeutet, dass man 5 mal mehr Gewinn machen muss, als der Ausbau kostet, um ihn zu rechtfertigen. Das hemmt den Ausbau natürlich. Die Lizenzkosten sind aber fest.)
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[1.1.1.1.1] blumenwiese antwortet auf foobar99
12.06.2020 18:12
Benutzer foobar99 schrieb:
Firmen investieren allgemein dort, wo es sich lohnt, also wenn sie erwarten das Geld mit Gewinn zurückzubekommen (oder sonst größere Verluste befürchten müssten), nicht weil Geld übrig ist.

Das ist grundsätzlich korrekt. Nur wenn der Staat vorher einem Unternehmen Milliarden Euro abnimmt, bleibt weniger zum Investieren übrig. Die Versteigerung der Frequenzen war nichts weiter als eine Sondersteuer des gierigen Staates. Und jeder Euro mehr Steuern fehlt dann hinterher für Investitionen.
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[1.1.1.1.1.1] TechNick antwortet auf blumenwiese
12.06.2020 18:47
Benutzer blumenwiese schrieb:

Das ist grundsätzlich korrekt. Nur wenn der Staat vorher einem Unternehmen Milliarden Euro abnimmt, bleibt weniger zum Investieren übrig. Die Versteigerung der Frequenzen war nichts weiter als eine Sondersteuer des gierigen Staates. Und jeder Euro mehr Steuern fehlt dann hinterher für Investitionen.
Es ist keine Steuer, sondern "die Erlaubnis, die Luft in Deutschland für eine bestimmte Zeit mit bestimmten Frequenzen zu nutzen".
Kein Mensch kann überdies vorhersagen, ob die zu entrichtenden Abgaben der Mobilfunker wirklich investiert worden wären, oder z.B. als Dividende ausgeschüttet worden wären.
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[1.1.1.1.1.1.1] jmposel antwortet auf TechNick
16.06.2020 14:11
Benutzer TechNick schrieb:
Es ist keine Steuer, sondern "die Erlaubnis, die Luft in Deutschland für eine bestimmte Zeit mit bestimmten Frequenzen zu nutzen".

Es ist eine Konzession, also eine Erlaubnis monopolisiert diese Frequenzen zu nutzen (und damit Geld zu verdienen).