Benutzer hrgajek schrieb:
Hallo,
Benutzer SchnittenGott schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb: [...]
Also wieder einmal ein Artikel, der vom eigentlichen Versagen der Anbieter ablenken soll.
Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.
Ich kann ja verstehen, dass ein 40m Mast in der freien Ebene optisch nicht so "attraktiv" erscheint.
Und hier sieht man genau das Gegenteil (erst vor kurzem gab es einen Artikel über einen Ort in Sachsen): Die Telekom WILL ausbauen, die Bevölkerung bzw. Ortsvertreter machen einen Rückzieher und sagen "Och nööööööö lieber doch nicht".
Das gibt es leider allzuoft.
Zum momentanen Zeitpunkt ist 5G ausschließlich für die Wirtschaft von Nutzen (Hersteller, Netzwerktechnik, Netzbetreiber...) und nicht für den Endverbraucher.
Jein. Der Netzausbau von 4G bringt 5G quasi im Gepäck mit. 5G ist im Moment ein 4G++ und wird mit dem Start von 5G SA auch
eigenständig laufen können.
Erst einmal 4G in der Fläche ausbauen, später kann man evtl. punktuell voll ausgelastete Zonen mit 5G "entlasten"!
Wo 4G aufgebaut wird, ist 5G quasi mit wenigen Handgriffen mit drin oder nachrüstbar.
Als "Zukunftshoffnung" für die breite Flächenabdeckung ist 5G komplett ungeeignet!
Für die Flächenabdeckung braucht es Antennenstandorte (Masten) Das ist ganz klar.
Hallo Henning.
An vielen Punkten liegen wir gar nicht weit auseinander. Es braucht mehr Standorte. Da sind wir uns einig. Es wird auch einiges gebaut momentan. Und es gibt sicher auch Genehmigungen, die sich ziehen oder lokalen Widerstand hervorrufen. Ich habe mir letzte Woche in Hessen einen Standort angeschaut, wo sogar ein Ersatzmast einen Aufruhr verursacht.
Dieser Artikel bezieht sich aber auf die Uckermark und dort hat sich seit der Wende eher wenig getan. Telekom und Vodafone haben gut 50 Standorte im Kreis mit LTE, bei o2 ist da fast völlige Fehlanzeige, was LTE betrifft. Darum muss man auch hier zwischen den Betreibern differenzieren. Zwischen 10% und 80% der Kreisfläche unter LTE-Abdeckung liegt schon ein kleiner Unterschied.
Die Telekom und vielleicht auch Vodafone haben an Standorten Widerstände gegen den Mast, wenn er das höchste Bauwerk im Dorf wird. Da sagen die Dorfbewohner, "geht lieber auf den Acker/Berg, in den Wald etc. damit". Sie sind sich dabei nicht bewusst, dass sie die Strahlung sogar erhöhen.
In der Uckermark gibt es aber keine Gemeinden, die bei dem Preisausschreiben der Telekom gewonnen haben und sie haben dann ein Wörtchen mitzureden, wo in ihrer Gemarkung das Bauwerk entstehen soll. Da die Dörfer so klein sind, sind auch die Betreiber bisher häufig aufs Feld ausgewichen, um damit gleich mehrere Flecken abzudecken. Da sagen die Bewohner, warum macht ihr das nicht bei uns auch so, anstatt einen höheren Turm als den der Kirche zu bauen? Leider sind diese Alternativstandorte dann doch häufig nicht ganz so gut.
Bei o2 - und das habe ich im Beitrag mit der Zahl der Sender, die ich sonst eher öffentlich nicht kommuniziere - geht es aber weiter erstmal darum, an bestehende Anlagen 4G zu hängen, denn die fehlen da zu 98% und dagegen gibt es 0 Widerstand. Die Leute haben nix dagegen, ob das jetzt eine 2G, 3G, 4G oder MultiG-Antenne ist. Das ist auch kaum optisch ein Unterschied. Der schleppende 4G-Ausbau geht einzig aufs Konto dieses Anbieters. Viele Kunden würden dort gerne etwas weniger als bei der Telekom zahlen.
Die Telekom dagegen ist bundesweit sicher führend und auch zu loben, dass sie gerade auch Standorte ausbaut, die sich auf dem ersten Blick nicht rentieren. Trotzdem solltet Ihr da auch genauer hinschauen. Bei dem Preisausschreiben übernimmt die Gemeinde praktisch das Genehmigungsverfahren, gibt eine Filetfläche auf der Gemarkung zum Nulltarif heraus, womit andere Kommunen Einnahmen erwirtschaften. Das ist eine Win-Win-Situation für die Telekom: sie ist sicher, dass die Genehmigung i.d.R. glatt läuft, muss weniger für den Standort zahlen und hat die Werbewirkung. Jetzt ging es an einer Stelle mal schief in Sachsen-Anhalt und die Telekom macht ein Riesen Fass auf. Die Telekom ist selbst schon an "gewonnenen" Standorten abgesprungen. Darüber redet keiner. Es ist ja auch ein vergifteter "Gewinn". Der Konzern schaut sich das Angebot genau an, ob es in sein Netz so passt oder nicht und entscheidet danach.
Bei 5G hast du mich immer noch nicht überzeugt. Ich bin kein Strahlungsgegner und stehe 5G offen gegenüber. Es wird kommen und 2-3G ablösen und mehr Kapazität erzeugen. Dort braucht es aber Fläche statt Kapa. Das geht nur durch mehr Standorte. Nenne mir bitte einen Standort, der irgendwo neu errichtet wurde für 5G, der mehr Fläche gebracht hat. Das ist bisher nicht bei n78 passiert, wo es viele neue Standorte braucht. Die hängen bisher an den alten Masten. Die neuen, die 5G bekommen, müssen auch 4G kriegen und n1 bei Telekom oder n28 bei Vodafone ergeben eben nicht mehr Fläche. Das Argument ist also ein verdrehtes: Wir nutzen den Hype um 5G, um 4G zu bauen, dort, wo es noch fehlt. Das meinst du wohl mit dem 4G-Baufortschritt, den es für 5G NSA braucht. Da muss man halt weiter sagen, dass dort eben eigentlich zunächst 4G und nicht 5G fehlt. Der Artikel der MOZ scheint auch an Stellen 5G mit 4G zu verwechseln, wie andere hier in Kommentaren schrieben. Soweit ist es schon gekommen. Die Leute haben nicht die Geräte, Tarife, den Bedarf, das Geld für oder das Interesse an 5G, wie es vielleicht ansatzweise in Expertengruppen anzutreffen ist. Ich bin mit Dir in einer solchen Telegram-Gruppe. Mal ehrlich, ihr "Experten" kriegt nicht mal n1 der Telekom auf Euren niegelnagelneuen "5G"-Handys für >500€ zu laufen. Ist es dann vielleicht nicht etwas viel vom Bauern in der Uckermark verlangt? Die wollen da einfach nur störungsfrei telefonieren und vielleicht was im Netz checken und ihr Handy ist i.d.R nicht so neu.
Wir haben leider immer noch keine geeigneten Instrumente gefunden, in einer Marktwirtschaft eine vernünftige Abdeckung hinzubekommen. Der "Wettbewerb" oder "Markt" scheint es nicht zu richten. Auflagen werden einfach folgenlos gerissen. Der "Staat" versucht jetzt durch viel Geld oder neue Behörden das anzutreiben. Beides kann man skeptisch oder hoffnungsvoll sehen. Für mich gilt am Ende das Resultat, egal ob über Markt oder Staat, und da haben wir noch erheblichen Nachholbedarf. Den hatten wir bei 3G. Das ist jetzt Geschichte durch 4G. Den haben wir aktuell bei 4G und das darf durch 5G eben nicht wieder Geschichte sein, weil man dann die Region wirklich vergessen kann.