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Ganz mieser Stil


21.06.2002 16:50 - Gestartet von MirkoLange
Hallo Leute,

ich möchte die Gelegenheit hier wahrnehmen, etwas zu einem ganz miesen Stil zu sagen. Allerdings nicht über ToTango (dazu später) sondern über teltarif.de, vielleicht aber auch nur über die Redakteurin diesen Artikels.

Warum? Bitte erlaubt mir, dass ich Euch etwas über die Hintergründe sage. Mein Name ist Mirko Lange und ich habe seit knapp eineinhalb Jahren mit ToTango zu tun. Ich bin Agenturinhaber, wir haben die ToTango-Website gebaut und betreuen ToTango in der Pressearbeit. Ich kenne also das Unternehmen sehr genau!

Also: ToTango hat aus meiner Sicht Fehler gemacht. Punkt. Da gibt es keine Diskussion. Das ist ein junges Unternehmen, das vor allem deswegen gestartet wurde, um surfen billiger zu machen. Und wie? Indem es alle Margen, alle Grauzonen, alle Schlupflöcher und sonstigen Möglichkeiten ausnutzt und die guten Preise an die Kunden weitergibt. So weit so gut.

Manches an dem Konzept hat nicht so geklappt, wie es sich ToTango vorgestellt hat. Manche Angebote waren schon fast fertig und dann haben Zulieferer bankrott gemacht. Das Problem wurde behoben und dann hat der Softwarehersteller für das Werbefenster das Produkt eingestellt. Durch einen formalen Fehler bei der Abbuchung wurden ein ganzer Haufen Lastschriften zurückgebucht und ToTango belastet. Das hat alles einen Haufen Geld gekostet. Da ist so ziemlich alles schief gelaufen, was schief gehen konnte. Manchmal konnte ToTango gar nichts dafür, manchmal haben sie sich vielleicht auch etwas unglücklich angestellt.

Der Hintergrund der DSL-Flatrate ist ein Disput mit T-Online. T-Online wollte ToTango nicht den Weiterkauf der Flatrate gestatten: zu klein, zu wenig Volumen. Aufgrund einer Fehlinformation eine T-Online-Vertreibspartners hat ToTango die Produkte von T-Online über einen Umweg vertrieben. Die Kunden konnten billig surfen, T-Online hat ihr Geld bekommen und ToTango hatte ein Produkt. Das ging eine Zeit lang gut aber jetzt schiebt dem T-Online ein Riegel vor. ToTango stellt sich aber der Verantwortung, warnt die Kunden vorher, ruft jetzt gerade jeden an und versucht für jeden eine adäquate Lösung zu finden. Wer sich angemeldet hat und noch nicht angeschlossen wurde, bekommt seine Anmeldegebühr vollständig zurück. Wer sich bei einem 'richtigen' Tarif bei T-Online anmeldet, wird sogar mit 15 Euro gesponsort als Aufwandsentschädigung.

Ich finde das alles sehr anständig und (hoffentlich) wird niemand auf einem Schaden sitzen bleiben. Manche werden bestimmt schlecht über ToTango reden und einige werden sogar sehr böse sein. Aber das ist in einer Gesellschaft wie der unsrigen nicht unüblich.

Eine ganze Menge Medien haben uns angerufen und haben sich nach den Hintergründen erkundigt. Die haben es verstanden. Frau Winter scheint so etwas nicht nötig zu haben. Sie weiß ja Bescheid. Und erinnert mich persönlich an einen alten Mann am Stammtisch, der auf Gott und die Welt schimpft obwohl er eigentlich von nichts richtig eine Ahnung hat.

Bin ich jetzt zu hart mit meinem Urteil? Nun ja, teltarif.de ist ein 'Medium' und unterliegt damit auch dem Pressekodex. Der Artikel hier wäre eine schöne 'Glosse'. So bezeichnet man einen Artikel, der ganz ausdrücklich und ausgewiesenermaßen polemisch oder satirisch ist.

Ist so ein Stil aber als 'Meldung' bezeichnet (wie hier), verstößt er ganz klar gegen journalistische Regeln der Objektivität. Ich finde das sehr erschreckend, weil eben Medien eine ziemlich große Macht haben. Viele Menschen glauben das, was 'in der Zeitung steht'.

Also, der langen Rede kurzer Sinn: Ich schlage jedem vor, abzuwarten und dann diesen Artikel selber zu beurteilen. Die ISDN-Tarife werden kommen. Deutlich verzögert aufgrund der oben beschreibenen Umstände, aber sie werden kommen. Ja, ToTango sammelt Adressen. Das ist bei einer Vorregistrierung ja das Ziel. Genau die werden dann auch angeschrieben, wenn der Tarif startet. Aber der Verkauf der Adressen ist nicht geplant. Und was die Website angeht: Es war unser Fehler, dass das Angebot nicht sofort aus der Homepage genommen wurde. Wir haben die Mail am Dienstg (glaube ich) verschickt, und wir haben's einfach verschwitzt.

Aber da von 'bewusster Irreführung' zu sprechen ist wohl etwas abwegig, weil ja niemand davon einen Schaden hat.

Bei Licht betrachtet, ist dieser Artikel einfach nur substanzlos. Er baut auf auf Unterstellungen, Vermutungen und aufgebauschten Nebensächlichkeiten. Und das ist - nach meiner Meinung - einfach schlechter Stil. Die Medien haben eine Verantwortung. Sie machen Meinung. Und diese Verantwortung verletzt teltarif ziemlich grob. Vor allem weil sie damit einem jungen Unternehmen das Leben schwer macht - als ob die Zeiten nicht schon schwer genug sind.

Mit freundlichem Gruß

Mirko Lange
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[1] t00i antwortet auf MirkoLange
21.06.2002 17:23
Hallo Herr Lange, hallo teltarif.de-Team,

da muss ich Ihnen, Herr Lange, teilweise recht geben.
Teilweise deshalb, weil ich nicht alle Aussagen nachpruefen kann.

Was mich aber ebenso an dem Artikel stoert, ist der Sachverhalt, dass aus der gescheiterten DSL-Flatrate auf die ISDN-Flatrate Rueckschluesse gezogen werden und diese ebenfalls als gescheitert bezeichnet wird!
Wo ist das recherchiert? teltarif.de ist der einzige Newsanbieter, der dieses schreibt. Also sehr wacklig, das ganze.
Mein Tip: a) Der Autorin auf die Finger klopfen und den Beitrag abaendern, so dass er keine halbseidenen Aussagen mehr enthaelt
oder
b) Beitrag mit recherchierten Beweisen (sofern diese existieren) erweitern.

Just my 2 Cent,
Gruss,
Thomas
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[2] Dave2000 antwortet auf MirkoLange
22.06.2002 01:41
Sorry, aber sind nicht immer die anderen schuld, wenn man selbst scheitert. Da sind nicht etwa falsch kalkulierte Angebote oder die eigene Blauäugigkeit Schuld - nein, Zulieferer, Softwareentwickler und wenn das alles nichts hilft, dann hat man ja noch die Poweruser zur Verfügung.

Ich frage mich nur, warum ToTango nicht von Anfang an klar kommuniziert hat, dass hier nur T-Online-Flatrates weiterverkauft werden. Warum wird erst nach Scheitern gesagt, 'ähm... das waren T-Online-Flatrates und T-Online will das nicht mehr...'. Hier wird doch der potenzielle Kunde nur für Dumm verkauft.

Und warum dauert es 2 Tage, bis man sich für offensichtlich nicht mehr verfügbare Tarife nicht mehr anmelden kann oder bis wenigstens ein Hinweis gesetzt wird?

Und zum Thema ISDN-Flatrate: Da kann ich nur laut lachen! Eine Schmalbandflatrate für 28 Euro?! Das ist einfach Verarschung potenzieller Kunden! Wie soll das funktionieren? Verlegt ToTango eigene Leitungen zu den Kunden?

Sorry, aber das kann nicht funktionieren und alle möglichen Varianten von Schmalbandflatrates, sogar eine mit Erotikwerbung, sind bereits gescheitert - teilweise waren das noch größere Unternehmen als ToTango wahrscheinlich ist.Haben das die Verantwortlichen von ToTango nicht mitbekommen? Waren die im Jahr 2000 im Ausland?

Aber bitte, soll jeder machen was er für richtig hält. Für mich war, ist und wird ToTango - zumindest mit den geplanten 'Tarifen' - immer eine Luftnummer bleiben!

Grüße
Dave
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[3] Kai Petzke antwortet auf MirkoLange
19.12.2002 08:18
Benutzer MirkoLange schrieb:

ich möchte die Gelegenheit hier wahrnehmen, etwas zu einem ganz miesen Stil zu sagen. Allerdings nicht über ToTango (dazu später) sondern über teltarif.de, vielleicht aber auch nur über die Redakteurin diesen Artikels.

[...]

Eine ganze Menge Medien haben uns angerufen und haben sich nach den Hintergründen erkundigt. Die haben es verstanden. Frau Winter scheint so etwas nicht nötig zu haben. Sie weiß ja Bescheid. Und erinnert mich persönlich an einen alten Mann am Stammtisch, der auf Gott und die Welt schimpft obwohl er eigentlich von nichts richtig eine Ahnung hat.

[...]

Also, der langen Rede kurzer Sinn: Ich schlage jedem vor, abzuwarten und dann diesen Artikel selber zu beurteilen. Die ISDN-Tarife werden kommen. [...]

Das oben gesagte ist jetzt ein halbes Jahr her. Und wo ist die ISDN-Flatrate? Und schreiben die Medien, die Sie nach dem Anruf bei Ihnen täuschen konnten, weiterhin gut über Totango?

Nun ja, Herr Lange, seien Sie mir nicht böse: Ich habe Ihnen damals schon am Telefon gesagt, als Sie sich über Frau Winter bei mir beschwerten, dass das mit der ISDN-Flat zu dem Preis nichts wird. Jetzt sehen Sie es - vielleicht - auch selber.

Na ja, immerhin ist die Flat weiterhin auf der Totango-Homepage angekündigt. Seriös ist das aber nicht, bereits einen Endkundenpreis anzugeben, wenn man anscheinend noch nicht einmal einen Vorlieferanten hat. Aber auf die unseriöse Berichterstattung in den Fachmedien können Sie trotzdem schimpfen.

Unten auf der Homepage von totango steht: "Der Start der ISDN-/Analog-Flatrate wird in Kürze erfolgen". Das lässt ja hoffen. Doch wer noch tiefer scrollt, bekommt dann live die Information, dass sich bei Totango seit einem Jahr nichts (oder nicht mehr viel)getan hat: "© 2001 Totango Telekommunikation GmbH & Co. KG".


Kai