Lobbyismus pur

Für was bitte braucht die Energiewirtschaft ein physikalisch separates Netz auf einer ultra-niedrigen Frequenz, die man für viele tolle (logisch separierte) andere Funktionen nutzen könnte?
Für ein bis zwei Schwarz-Starts pro zehn Jahre?!? Ich komme aus dem Kopfschütteln nicht heraus.
Ein exklusives 450MHz-Funknetz zum Stromzähler-Ablesen zu missbrauchen (weil wir es ja schon Mal haben) ist wahrlich kein Grund den Stromversorgern diese Frequenz in den Rachen zu werfen. Im Übrigen dürften alle (für Schwarz-Starts) relevanten Kraftwerke heutzutage schon doppelt (DT&VF) und oftmals dreifach (DT,VF&TEF) mit LTE800, LTE1800 und LTE2100 versorgt sein. Ein paar Akkus in die den Kraftwerken nächstgelegenen Masten nachgerüstet und ein klares 4G-Slicing (eigene Virtuelle Netzkennung auf 4G und Akku nur für diese Netzkennung) und fertig.
Und wenn dann eines Tages die E-Werke feststellen, dass die Stromzähler die für LTE700-LTE900 Fernablesung billiger sind als die für 450MHz-Fernablesung, geht der Schuss so richtig nach hinten los. Die Stromzähler-Fernablese-Frequenz sollte kein deutsches Kuriosum sein, für die es dann weltweit nur zwei auf 450MHz spezialisierte Zähler-Hersteller mit Oligopolpreisen gibt.
Ein 450MHz-Netz das nur SMS und ein paar andere Simplex-Kommunikationsandwendungen für alle überträgt, wäre eine gute Verwendung der Frequenz. Dann könnten Nachrichten wie "komm endlich aus dem Keller raus, ich will mit Dir (über das normale Netz) telefonieren", zugestellt werden, wenn die PLMN-Nutzung versagt. Auch die Möglichkeit von PLMN-Funkloch aus noch die Bergwacht an-simsen zu können, wäre wichtig. Aber den E-Werken den Aufwand zu ersparen, dass sie M2M-Verträge mit DT&VF abschließen müssen, um die Zähler-Fernauslösung gewuppt zu bekommen, ist kein Grund denen die Frequenz in den Rachen zu werfen. Im Übrigen müssen nirgends 100% der Stromzähler auf Fernablesung umgestellt werden können, um die Einsparungseffekte zu erreichen, egal welche Funktechnik zum Einsatz kommt.