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Breitbandförderung


09.11.2020 16:22 - Gestartet von Zodacuser
Die Schuld liegt nicht beim Land Brandenburg, das konsequent eine eigene Breitbandförderung aufgebaut hat, sondern beim Bund, der Jahre gebraucht hat um in die Puschen zu kommen, überhaupt erst seit 2015 den Breitbandausbau fördert und erst seit Ende 2018 überhaupt eine für die Kommunen brauchbare Breitbandförderung anbietet.

Es ist natürlich sinnvoll, dass das Land jetzt die eigene Förderung anpasst und die (inzwischen gute) Bundesförderung kofinanziert.

Den Mittelabfluss als Indikator für den Breitbandausbau zu verwenden ist ebenfalls Quatsch. Die Fördermittel fließen ja nicht kontinuierlich ab, sondern immer erst dann, wenn Kommunen einen Verwendungsnachweis einreichen. Das passiert oft erst am Ende von Projekten. Das heißt die Kommunen gehen in Vorleistung. Das heißt aber NICHT, dass nicht gebaut wird oder dass der Breitbandausbau nicht voran geht.

Und ihr Vorschlag bzgl. des Vollausbaus des Landes zeugt von einer unglaublichen Unkenntnis über die Situation des Breitbandausbaus in Deutschland. Dieser Vorschlag wäre vor 10 Jahren vielleicht sinnvoll gewesen. Heute wäre er ein Schlag ins Gesicht aller Kommunen, die selbst aktiv geworden sind und teilweise auch eigene Netze aufgebaut haben.
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[1] hrgajek antwortet auf Zodacuser
09.11.2020 18:16
Benutzer Zodacuser schrieb:

Und ihr Vorschlag bzgl. des Vollausbaus des Landes zeugt von einer unglaublichen Unkenntnis über die Situation des Breitbandausbaus in Deutschland. Dieser Vorschlag wäre vor 10 Jahren vielleicht sinnvoll gewesen. Heute wäre er ein Schlag ins Gesicht aller Kommunen, die selbst aktiv geworden sind und teilweise auch eigene Netze aufgebaut haben.

Darf ich raten,dass sie in so einer leben? Berichten sie doch mal, wie es gelaufen ist und was jetzt bei Ihnen möglich mist.

Mir ist schon klar, dass Kommunen oder Körperschaften gibt, die selbst zum Hacke und Spaten gegriffen haben und jetzt flott mit Glasfaser surfen, während anderen Regionen warten, bis Ihnen die Glasfaser "mundgerecht" serviert wird.

Bei moderner Technik sind die "early adopters" , oft die, die für die anderen das Versuchskaninchen spielen oder den Betatester und dafür ihr kostbares Geld hinlegen.

Der Förderdschungel ist für kleine Gemeinden, die sich keine Spezialisten leisten können, der Alptraum.
Wer aber solche Berichte wie aus Brandenburg liest, muss den Eindruck bekommen, es tue sich rein gar nichts.
Und der stellt sich die Frage, wie man das maximal beschleunigen könnten.
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[1.1] Zodacuser antwortet auf hrgajek
17.11.2020 14:11
Benutzer hrgajek schrieb:
Benutzer Zodacuser schrieb:

Und ihr Vorschlag bzgl. des Vollausbaus des Landes zeugt von einer unglaublichen Unkenntnis über die Situation des Breitbandausbaus in Deutschland. Dieser Vorschlag wäre vor 10 Jahren vielleicht sinnvoll gewesen. Heute wäre er ein Schlag ins Gesicht aller Kommunen, die selbst aktiv geworden sind und teilweise auch eigene Netze aufgebaut haben.

Darf ich raten,dass sie in so einer leben? Berichten sie doch mal, wie es gelaufen ist und was jetzt bei Ihnen möglich mist.

Mir ist schon klar, dass Kommunen oder Körperschaften gibt, die selbst zum Hacke und Spaten gegriffen haben und jetzt flott mit Glasfaser surfen, während anderen Regionen warten, bis Ihnen die Glasfaser "mundgerecht" serviert wird.

Bei moderner Technik sind die "early adopters" , oft die, die für die anderen das Versuchskaninchen spielen oder den Betatester und dafür ihr kostbares Geld hinlegen.

Der Förderdschungel ist für kleine Gemeinden, die sich keine Spezialisten leisten können, der Alptraum.
Wer aber solche Berichte wie aus Brandenburg liest, muss den Eindruck bekommen, es tue sich rein gar nichts. Und der stellt sich die Frage, wie man das maximal beschleunigen könnten.

Sorry - ich habe Ihre Antwort erst heute gelesen. Deshalb antworte ich erst jetzt.

Nein, ich wohne nicht in einer solchen Gemeinde - aber ich arbeite in diesem Bereich. Richtig ist, dass der Förderdschungel für kleine Gemeinden ein Alptraum ist. Deshalb übernehmen in sehr vielen Fällen die Landkreise die Koordination des Breitbandausbaus. Sprechen Sie mal mit den kommunalen Spitzenverbänden über dieses Thema.

Die Strukturen auf Kreisebene sind sehr unterschiedlich. Es gibt Zweckverbände, Beratungszentren oder einfach Kreiskoordinatoren. In manchen Fällen bauen die Kreise stellvertretend für die Kommunen, in manchen unterstützen Sie bei der Antragstellung in wieder anderen fungieren sie nur als Beratungsstelle.

Ich bin mit der Struktur in Brandenburg nur rudimentär vertraut, weil ich selbst in einem anderen Bundesland tätig bin. Bei uns haben über 90% der Kommunen schon Fördermittel für den Breitbandausbau erhalten - und sich damit auch schon mit dem Thema auseinander gesetzt. Bei uns sind nahezu alle Landkreise auf die eine oder andere Art bei dem Thema engagiert. Dort wurden in einigen Fällen bereits dreistellige Millionenbeträge bewilligt und zu einem substanziellen Teil auch schon verbaut. Hier jetzt mit einer bundesweiten Überplanung zu kommen, wäre verheerend.

Und nach allem was ich über Brandenburg weiß, gibt es dort auch entsprechende Aktivitäten - die man unterstützen und nicht abwürgen sollte.