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Das magentafarbene T


12.03.2021 19:34 - Gestartet von Zuschauer 1
Im Artikel heißt es:
Als das "T" in der Schriftform "Times New Roman" als Markenbegriff entworfen wurde [...]

Das ist so nicht richtig. Auch zu Zeiten der "Bundespost Telekom" wurde nicht die Schriftart Times New Roman verwendet. Das "T" war seit jeher gesetzt aus einer eigens für die Telekom entwickelten Hausschriftart (TeleAntiqua bzw. eine nochmals leicht abgewandelte Form für Überschriften o.ä.). In dem abgebildeten Schriftzug mit den Punkten zwischen den Buchstaben (diese Punkte wurden zwischenzeitlich mal "Digits" genannt, wer erinnert sich noch?) kann man eigentlich sehr gut sehen, dass es sich *nicht* um Times New Roman handelt, sondern um eine eigenständige Schriftart.

Am ehesten vergleichbar ist diese Schriftart noch mit den "Modern"-Schriftarten, die Anfang des 20. Jahrhunderts üblich waren (Century Schoolbook etc.), die ihrerseits aber bereits auf Vorbilder zurückblicken, die gut und gerne noch einmal ein Jahrhundert älter sind (um 1800 herum entstanden). Wer beispielsweise einmal mit dem klassischen LaTeX in Berührung gekommen ist, wird die dort üblichen "Computer Modern"-Schriftarten kennen, die ebenfalls in dieser Tradition stehen und eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen.

Heutzutage verwendet die Telekom, abgesehen vom "T"-Symbol, praktisch nur noch die serifenlose Schwester-Schriftart TeleGrotesk und hat die TeleAntiqua schon länger aufs Abstellgleis gestellt. Aber wenn man sich all diese Kapriolen des Corporate Designs im Detail anschaut, kommt man in der Tat sehr leicht in den Bereich des Marketing-Geschwafels, auf den im Artikel so treffend verwiesen wird.
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[1] hrgajek antwortet auf Zuschauer 1
13.03.2021 13:23

einmal geändert am 13.03.2021 13:24
Hallo,

Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Im Artikel heißt es:
Als das "T" in der Schriftform "Times New Roman"

Das "T" war seit jeher gesetzt aus einer eigens für die Telekom entwickelten Hausschriftart (TeleAntiqua bzw. eine nochmals...

Danke für den interessanten Hinweis. Ist korrigiert.

Henning Gajek (teltarif.de)