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Keinen praktischen Mehrwert


27.08.2021 22:36 - Gestartet von namevergeben
Könnt ihr das genauer erklären?
Wird an solchen Stationen nicht LTE+5G ausgestrahlt? Ich würde erwarten, dass dadurch die zur Verfügung stehende Kapazität steigt (um die 5G Frequenz).
Oder habe ich da was grundsätzlich falsch verstanden? Warum gibt es keinen praktischen Mehrwert?

Ich habe verstanden, daß NSA auf LTE aufsetzt, also keine super schnellen Pings zu erwarten sind - das kann nur Sa. Aber die zusätzliche Bandbreite?

Danke
Andy
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[1] Tzupa antwortet auf namevergeben
28.08.2021 11:37

einmal geändert am 28.08.2021 11:44
Benutzer namevergeben schrieb:
Könnt ihr das genauer erklären? Wird an solchen Stationen nicht LTE+5G ausgestrahlt? Ich würde erwarten, dass dadurch die zur Verfügung stehende Kapazität steigt (um die 5G Frequenz).
Oder habe ich da was grundsätzlich falsch verstanden? Warum gibt es keinen praktischen Mehrwert?

Ich habe verstanden, daß NSA auf LTE aufsetzt, also keine super schnellen Pings zu erwarten sind - das kann nur Sa. Aber die zusätzliche Bandbreite?

Danke
Andy

Die 5G Frequenz (2100 MHz, ehemals UMTS) strahlt LTE + 5G parallel (DSS). Es spielt dabei (fast) keine Rolle ob man 5G nutzt oder nicht. Im 5G Modus erreicht man theoretisch bis zu 20% mehr Durchsatz als im LTE Modus, in der Praxis macht es keinen Unterschied.
D.h., auch ein nicht-5G-fähiges Smartphone profitiert von der neuen „5G Frequenz“, denn es kann diese im LTE Modus nutzen.

Dass man auf 2100 MHz 5G zusätzlich zu LTE aktiviert hat, lag nur daran, weil es praktisch keinen Aufwand bedeutete. Die Frequenzen wurden sowieso neu aufgeschaltet. Aber wie geschrieben lässt sich die Frequenz auch im LTE Modus nutzen.

5G spielt seine Vorteile bei hohen Frequenzen aus. Auf 2100 MHz ist der einzige nennenswerte Unterschied zu LTE, dass eben „5G“ im Display steht und die Marketingabteilung der Telekom das sehr toll findet.
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[1.1] namevergeben antwortet auf Tzupa
28.08.2021 20:53
Die 5G Frequenz (2100 MHz, ehemals UMTS) strahlt LTE + 5G parallel (DSS). Es spielt dabei (fast) keine Rolle ob man 5G nutzt oder nicht. Im 5G Modus erreicht man theoretisch bis zu 20% mehr Durchsatz als im LTE Modus, in der Praxis macht es keinen Unterschied.
D.h., auch ein nicht-5G-fähiges Smartphone profitiert von der neuen „5G Frequenz“, denn es kann diese im LTE Modus nutzen.

Dass man auf 2100 MHz 5G zusätzlich zu LTE aktiviert hat, lag nur daran, weil es praktisch keinen Aufwand bedeutete. Die Frequenzen wurden sowieso neu aufgeschaltet. Aber wie geschrieben lässt sich die Frequenz auch im LTE Modus nutzen.

5G spielt seine Vorteile bei hohen Frequenzen aus. Auf 2100 MHz ist der einzige nennenswerte Unterschied zu LTE, dass eben „5G“ im Display steht und die Marketingabteilung der Telekom das sehr toll findet.

Nur für mich in einfacher Sprache:
Ein normales LTE Gerät kann die umgewidmete UMTS Frequenz nun nutzen. Es wird per Carrier Aggregation einfach eine weitere Frequenz "angehängt" und mein "einfacher" LTE Router kann dann mehr Bandbreite (eben LTE800 +LTE2100) nutzen?

Habe ich das, wenigstens ungefähr, richtig?
Es ist also kein neuer Router mit 5G nötig, wenn ich auf dem Land das Internet möglichst gut nutzen will, da 5G nur hohe Frequenzen nutzt, die ja nicht so weit senden?
Ist das "der Inhalt deiner Rede"?

Oder ist es zu einfach, was ich daraus gemacht habe?

Danke
Andy
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[1.1.1] Tzupa antwortet auf namevergeben
28.08.2021 21:04

einmal geändert am 28.08.2021 21:06
Benutzer namevergeben schrieb:.

Nur für mich in einfacher Sprache:
Ein normales LTE Gerät kann die umgewidmete UMTS Frequenz nun nutzen. Es wird per Carrier Aggregation einfach eine weitere Frequenz "angehängt" und mein "einfacher" LTE Router kann dann mehr Bandbreite (eben LTE800 +LTE2100) nutzen?

Habe ich das, wenigstens ungefähr, richtig?
Es ist also kein neuer Router mit 5G nötig, wenn ich auf dem Land das Internet möglichst gut nutzen will, da 5G nur hohe Frequenzen nutzt, die ja nicht so weit senden?
Ist das "der Inhalt deiner Rede"?

Oder ist es zu einfach, was ich daraus gemacht habe?

Danke
Andy

Ja so ist das. Meistens stehen bei der Telekom 3 Frequenzen zur Verfügung: LTE800, LTE1800 und LTE2100 (letztere inkl. „Fake“-5G). Die Aggregation aus 800 und 1800 oder 800 und 2100 stellt für die meisten Endgeräte kein Problem dar. Eine Aggregation aus 1800+2100 oder aller drei Bänder beherrschen die meisten Endgeräte nicht, da 1800 und 2100 recht nah beieinander liegen.
Was aber immer geht, ist Load Balancing, d.h. Sender und Endgerät wählen die jeweils beste unterstützte Frequenz bzw. Kombination.

Ein 5G Endgerät würde auf dem 2100er Band theoretisch bis zu 20% mehr Bandbreite rausholen. Das bezieht sich aber nur auf die Bandbreite auf eben diesem Band. Bei einer Aggregation ist der Gesamtgewinn daher auch schon in Theorie eher bei 10%. In der Praxis merkt man das aber gar nicht. Allenfalls der Upload ist mitunter etwas besser.
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[1.1.1.1] namevergeben antwortet auf Tzupa
28.08.2021 21:09
Ja so ist das. Meistens stehen bei der Telekom 3 Frequenzen zur Verfügung: LTE800, LTE1800 und LTE2100 (letztere inkl. „Fake“-5G). Die Aggregation aus 800 und 1800 oder 800 und 2100 stellt für die meisten Endgeräte kein Problem dar. Eine Aggregation aus 1800+2100 oder aller drei Bänder beherrschen die meisten Endgeräte nicht, da 1800 und 2100 recht nah beieinander liegen. Was aber immer geht, ist Load Balancing, d.h. Sender und Endgerät wählen die jeweils beste unterstützte Frequenz bzw. Kombination.

Danke.
Somit habe ich aber den Eindruck, dass für die Kunden doch ein Mehrwert entstanden ist - eine weitere Frequenz und damit breitere Auslastung der Zelle.

5G im Display ist Unfug - das hab ich verstanden.
Andy
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[1.1.1.1.1] Tzupa antwortet auf namevergeben
28.08.2021 21:12
Benutzer namevergeben schrieb:
Danke.
Somit habe ich aber den Eindruck, dass für die Kunden doch ein Mehrwert entstanden ist - eine weitere Frequenz und damit breitere Auslastung der Zelle.

5G im Display ist Unfug - das hab ich verstanden.
Andy

Ja, natürlich bedeutet die zusätzliche Frequenz mehr Gesamtbandbreite, von der alle profitieren.
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[1.1.1.1.1.1] Felixkruemel antwortet auf Tzupa
29.08.2021 08:43
Ich möchte evt. nur noch kurz eingehen, warum DSS kein deutlichen Mehrgewinn bei 5G bringt.

Einerseits wird das Spektrum ja dynamisch aufgeteilt, sind mehr 5G Nutzer in der Zelle hat das 5G Spektrum einen höheren Stellenwert, bei LTE genau andersrum. Nun rate mal was genau aktuell der Fall ist? ;)

Zudem ist durch DSS ein Signaling Overhead vorhanden, da du im gleichen Spektrum sowohl LTE signalisieren musst und 5G signalisieren musst. Das benötigt Bandbreite und klaut ~10% Geschwindigkeit.

Würden nur 5G Nutzer drin sein, wäre die Zelle so 10% schneller, aber da mehr LTE Nutzer drin sind fällt 5G hinten weg und ist meist nur genauso schnell bzw. 1-2% schneller.
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[1.1.1.1.1.1.1] namevergeben antwortet auf Felixkruemel
31.08.2021 15:16
Benutzer Felixkruemel schrieb:
Ich möchte evt. nur noch kurz eingehen, warum DSS kein deutlichen Mehrgewinn bei 5G bringt.

Einerseits wird das Spektrum ja dynamisch aufgeteilt, sind mehr 5G Nutzer in der Zelle hat das 5G Spektrum einen höheren Stellenwert, bei LTE genau andersrum. Nun rate mal was genau aktuell der Fall ist? ;)

Zudem ist durch DSS ein Signaling Overhead vorhanden, da du im gleichen Spektrum sowohl LTE signalisieren musst und 5G signalisieren musst. Das benötigt Bandbreite und klaut ~10% Geschwindigkeit.

Würden nur 5G Nutzer drin sein, wäre die Zelle so 10% schneller, aber da mehr LTE Nutzer drin sind fällt 5G hinten weg und ist meist nur genauso schnell bzw. 1-2% schneller.

Eine Frage habe ich aber noch:
Auf der Karte der Telekom zur Netzverfügbarkeit wird Edge, 4G, 5G ausgewiesen.
Beispielsweise für meinen Aufenthaltsort:
2G/GSM/GPRS/EDGE (bis zu 260 kbit/s)
4G/LTE (bis zu 300 Mbit/s)
5G (bis zu 375 Mbit/s)
Sind das die 20% von denen ihr sprecht?
Also würden sich nur 5G Geräte am Masten melden, würde 375MBit geliefert werden können, mit 4G aber nur max. 300MBit, weil etwas weniger effizient?
Oder ist das als LTE + 5G bei entsprechender Hardware bedeuten? (ich erwarte aus euren Ausführungen ein Nein)
Wenn ich nun ein 5G Device habe, wird die Telekom mich "bevorzugen" und mir 5G zugunsten des LTE2100 "einschalten" und andere Geräte auf LTE800 zurück stufen?
Wenn nein, habe ich als Anwender keinen Vorteil von schneller (teurer) Hardware und bin mit älteren Geräten genau so gut dran.

Ist das "Inhalt eurer Rede"? Oder gibt es noch andere Aspekte?
Danke
Andy
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[1.1.1.1.1.1.1.1] Tzupa antwortet auf namevergeben
31.08.2021 17:25
Benutzer namevergeben schrieb:

Eine Frage habe ich aber noch:
Auf der Karte der Telekom zur Netzverfügbarkeit wird Edge, 4G, 5G ausgewiesen.
Beispielsweise für meinen Aufenthaltsort:
2G/GSM/GPRS/EDGE (bis zu 260 kbit/s)
4G/LTE (bis zu 300 Mbit/s)
5G (bis zu 375 Mbit/s)

Das sind theoretische Werte und können auch künstlich limitiert sein. Es kommt einfach auf die Konfiguration der Zelle an. Da du aber niemals alleine eine Zelle nutzen wirst, spielt das ohnehin keine Rolle.

Sind das die 20% von denen ihr sprecht?

Siehe oben: Ich denke, das ist einfach eine Konfigurationsfragen.

Also würden sich nur 5G Geräte am Masten melden, würde 375MBit geliefert werden können, mit 4G aber nur max. 300MBit, weil etwas weniger effizient?

Wenn du alleine in der Zelle bist, dann ja. Ansonsten bekommst du den Anteil der Bandbreite, der dir zusteht.

Oder ist das als LTE + 5G bei entsprechender Hardware bedeuten? (ich erwarte aus euren Ausführungen ein Nein) Wenn ich nun ein 5G Device habe, wird die Telekom mich "bevorzugen" und mir 5G zugunsten des LTE2100 "einschalten" und andere Geräte auf LTE800 zurück stufen?

Nein. Auch ein LTE Gerät kann das 2100er Band nutzen. Ob die Telekom jemand künstlich bevorzugt, kann ich nicht sagen. Speedtests von mir ergaben immer sehr ähnliche Bandbreiten im 5G und 4G Mode.

Wenn nein, habe ich als Anwender keinen Vorteil von schneller (teurer) Hardware und bin mit älteren Geräten genau so gut dran.

Genauso ist es, allerdings nur da, wo 5G nur auf 2100 MHz funkt. In Zellen, die auf 3600 MHz funken, sieht es anders aus, obwohl es auch dort natürlich immer noch NSA ist und die 5G-Bandbreite nur on top kommt. Da in solchen Bereichen oftmals auch LTE auf 1800 und 2600 MHz anliegt, kommst du da auch mit LTE-only in hohe dreistellige Geschwindigkeitsbereiche. Aber nur mit 5G kannst du dann Geschwindigkeiten nahe 1 GBit erreichen.


Ist das "Inhalt eurer Rede"? Oder gibt es noch andere Aspekte?
Danke
Andy
Menü
[1.1.1.1.1.1.1.2] Felixkruemel antwortet auf namevergeben
31.08.2021 19:09
Um jetzt 5G aber nicht schlecht zureden, 5G-NSA ist eine Top-Sache wenn kein DSS benutzt werden würde.

Wir schauen mal ins Nachbarland Niederlande, dort hat die Telekom (T-Mobile NL) auf 700MHz 5G-NSA ohne DSS am laufen, d.h. die Frequenz ist nur 5G und kein LTE und bietet deutlich mehr Geschwindigkeit als wenn man da LTE drauf laufen lassen würde. Und man hat dadurch quasi 5G überall, da 700MHz/n28 weiter kommt als LTE800/B20.

Die Telekom hat ja, wie auch in vielen Artikeln hier schon erwähnt, auch vor auf 700MHz 5G-NSA zu starten. Da man ja quasi das schon in den Niederlanden testen konnte kann ich mir nur vorstellen, dass auch bei uns kein DSS benutzt wird, sondern man direkt nur mit NSA sendet.