Benutzer marsimoto schrieb:
Natürlich können Sie für sich persönlich vergleichen was Sie wollen. Wenn Sie einen solchen Vergleich aber z.B. in einer wissenschaftlichen Arbeit ziehen würden, wären Sie direkt durchgefallen, weil es sich um zwei völlig verschiedene Vergleichsgruppen bzw. Stichproben handelt.
Das erschließt sich aber vielleicht auch nicht jedem.
1) Auch das ist so nicht richtig.
Die Frage ist "Was ist gleich?" und "Was ist identisch? Wenn etwas identisch ist, es also keine Unterschiede gibt, erübrigt sich ein Vergleich. Gleichheit aber, setzt immer ein gewisses Maß an Verschiedenheit voraus, sie ergibt sich jeweils nur in besonderen Hinsichten und im Rückgriff auf das sogenannte tertium comparationis. Man braucht ein passendes Vergleichskriterium. Im Fall der Früchte: Vitamin C oder Destillierbarkeit. Aber Ähnliches gilt etwa auch für Eier, ob weiß oder braun, oder sogar für Zwillinge. Äpfel und Birnen gehören beide zur Pflanzensippe der Kernobstgewächse. Sie sind roh genießbar, trotz Schale. Äpfel haben oft mehr Vitamin C und weniger Kalorien, Birnen dafür einen geringeren Säuregehalt und mehr Mineralstoffe. Man kann aus beiden Früchten Saft und auch Schnaps machen. Zuckergehalt, Vitamingehalt, Anteil Fruchtfleisch, Anteil Schale, usw. können relevante Vergleichsgrößen sein, die bei bestimmten Zielsetzungen Sinn machen und auch wissenschaftlich durchzuführen sind. Allein der Preis von Äpfeln und Birnen ist Gegenstand nicht weniger wissenschaftlich durchaus relevanter Arbeiten u.a. in der Statistik und ist sogar in Schulbüchern Thema.
Wissenschaftlich sieht man das auch in ganz anderen Bereichen so: https://www.rheindata.com/
powerbi-aepfel-mit-birnen-vergleichen. Aber nehmen wir einmal ein konkretes Beispiel, sprich andere Äpfel und Birnen in wissenschaftlichen Studien & Forschungen: https://www.yumpu.com/de/document/read/809668/bioinformatik-apfel-mit-birnen-vergleichen-science-communications (Ab Seite 4)
Ich habe hier einige Exzerpte aus "Äpfel und Birnen vergleichen? Das geht!" des Deutschlandfunk entliehen und möchte dort speziell auf den Abschnitt "Fruchtlose Debatten" hinweisen. Hier ist dieses Thema in seiner Fülle nachzuvollziehen: https://www.deutschlandfunkkultur.de/kritik-der-karpologischen-vernunft-aepfel-mit-birnen.2162.de.html?dram:article_id=479872 [Quelle]
Zitat: "Beide Strategien die Behauptung prinzipieller Unvergleichbarkeit ebenso wie die differenzblinde Gleichmacherei mögen intellektuell für eine gewisse Entlastung sorgen. Aber, um im Bilde zu bleiben: Sie sind beide fruchtlos."
2) Ganz abgesehen davon, und damit ist ihr ganzes scheinintelligentes Gerede hinfällig, handelt es sich hier weder beim Artikel selbst noch bei meinem Kommentar um einen wissenschaftlichen Vergleich sondern um unsere ganz subjektive Wahrnehmung und die durch uns daraus gezogenen Konsequenzen. Und das ist für einen normal intelligenten Menschen auch von Anfang an ersichtlich. Eine, wie sagte man beim Deutschlandfunk so schön: "intellektuelle Entlastung" ist also absolut nicht erforderlich. ;-)