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Von wegen Auslaufmodell...


20.10.2021 12:18 - Gestartet von RollinCHK
Das Schlimme ist, durch Corona erfährt das "Auslaufmodell" gerade erst irgendwie einen Boom. Es zahlen gefühlt wesentlich mehr Leute mit "Karte" und was meiner Meinung nach richtig krass ist und überhaupt nicht geht, unser Bürgeramt nimmt kein Bargeld mehr, sondern NUR noch die EC-Karte... Ich meine, es gibt ja nun doch inzwischen genug Konten, wos statt einer Girocard ne Master- oder Visa-Debit Card gibt. Ich frag mich ernsthaft, wie man in so einem Fall seinen Personalausweis bezahlt...
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[1] mici01 antwortet auf RollinCHK
20.10.2021 16:15
Benutzer RollinCHK schrieb:
Das Schlimme ist, durch Corona erfährt das "Auslaufmodell" gerade erst irgendwie einen Boom. Es zahlen gefühlt wesentlich mehr Leute mit "Karte" und was meiner Meinung nach richtig krass ist und überhaupt nicht geht, unser Bürgeramt nimmt kein Bargeld mehr, sondern NUR noch die EC-Karte... Ich meine, es gibt ja nun doch inzwischen genug Konten, wos statt einer Girocard ne Master- oder Visa-Debit Card gibt. Ich frag mich ernsthaft, wie man in so einem Fall seinen Personalausweis bezahlt...

Bei den meisten Konten wo du ne kostenloase Visa oder MasterCard-Debit dazu bekommst (z.B. ING, DKB, comdirect, norisbank) bekommst du zwei Karten: Die Visa/MC-Debit und eine Girocard (die dann meistens wie bei den Filialbanken ein Maestro Co-Badge hat).

Konten wo du NUR ne Visa-Debit oder Mastercard-Debit bekommstsidn eher Selten, da fällt mir auf die schnelle nur N26 ein die keine Girocard raus geben.
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[1.1] RollinCHK antwortet auf mici01
20.10.2021 16:32
Na ja, N26, Vivid, die C24 Bank nur gegen Gebühr bzw. bei aktiver Nutzung (2 Dauerlastschriften pro Monat) usw.

Aber nehmen wir mal die großen Direktbanken, dann ist da bei der DKB z. B. ja auch was in der Mache:

https://www.teltarif.de/dkb-kreditkarte-...

Die 1822direkt verlangt ab Januar 6 Euro pro Jahr für ihre SparkassenCard... Gut, da gibts keine Alternative, aber es tut sich was.
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[1.2] Vodka-Redbull antwortet auf mici01
21.10.2021 07:29
Benutzer mici01 schrieb:
Bei den meisten Konten wo du ne kostenloase Visa oder MasterCard-Debit dazu bekommst (z.B. ING, DKB, comdirect, norisbank) bekommst du zwei Karten: Die Visa/MC-Debit und eine Girocard (die dann meistens wie bei den Filialbanken ein Maestro Co-Badge hat).

Konten wo du NUR ne Visa-Debit oder Mastercard-Debit bekommstsidn eher Selten, da fällt mir auf die schnelle nur N26 ein die keine Girocard raus geben.

Also die Girocard bei der Comdirect hat kein Co-Branding mehr. Seit es Visa Debit Karten gibt sind die neuen Girogarten ohne V-Pay. Daher hatte ich gedacht dass Visa die Einstellung von V-pay längst beschlossen hatte.
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[2] blumenwiese antwortet auf RollinCHK
20.10.2021 18:53
Benutzer RollinCHK schrieb:
Das Schlimme ist, durch Corona erfährt das "Auslaufmodell" gerade erst irgendwie einen Boom. Es zahlen gefühlt wesentlich mehr Leute mit "Karte" und was meiner Meinung nach richtig krass ist und überhaupt nicht geht, unser Bürgeramt nimmt kein Bargeld mehr, sondern NUR noch die EC-Karte...

Ist das sicher? Falls ja, dürfte das Amt gegen das Gesetz verstoßen. Es ist verpflichtet Bargeld anzunehmen. Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel, jedenfalls solange die Gesetze nicht geändert werden.

Es sollte durchaus möglich sein, hier einen aufstrebenden Anwalt zu finden, der pro bono das auch durch ein Gericht bestätigen lässt. Sein Gehalt bezahlt dann die Kommune.
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[2.1] RollinCHK antwortet auf blumenwiese
20.10.2021 19:06
Das ist sicher. Unser Bürgeramt vergibt aktuell nur online Termine. Das ist seit Corona so und durch Überflutungen noch einmal problematischer geworden, weil das zentrale Bürgeramt betroffen war und man nun in die Stadtteile ausweichen muss.

Bucht man einen Termin, z. B. um einen neuen Personalausweis zu beantragen etc. dann enthält die E-Mail den folgenden Text (nur den Namen der Stadt habe ich durch XXX ersetzt):

"Wenn Sie ein gebührenpflichtiges Anliegen ausgewählt haben, beachten Sie bitte, dass bei einem Termin ausschließlich per EC-Karte gezahlt werden kann. Die Stadt XXX ist bemüht ihren Bargeldbestand zu senken, daher ist eine Zahlung mit Bargeld im Zusammenhang mit einem Termin nicht möglich!"

Man beachte das ! am Ende... Das ist frech und der Text ist darüber hinaus fett und rot hervorgehoben.
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[2.1.1] blumenwiese antwortet auf RollinCHK
20.10.2021 19:29
Alles klar, danke für die Details. Also das ist klar rechtswidrig. Die Stadt hat Bargeld im üblichen Umfang anzunehmen. Weil sie ihren Bargeldbestand senken will, darf sie selbstverständlich nicht die alten Name eines gesetzlichen Zahlungsmittelsverweigern.

Wenn du einen entsprechenden Anwalt findest, der das ebenfalls frech findet, dann ist dir der Sieg vor Gericht sicher. du musst halt einen entsprechenden Anwalt finden. Gesamten Kosten des Verfahrens und auch die Kosten eines Anwalts über die Stadt bezahlen müssen.

Das Problem ist natürlich, dass zunächst die Stadt am längeren Hebel sitzt. Denn du bist ja gesetzlich verpflichtet bestimmte Dokumente zu haben. Und du bekommst diese ja in deiner Stadt nur, wenn du nicht bar bezahlst.

Was ich aber krass finde ist, dass die Stadt natürlich sehr wohl um die Rechtswidrigkeit eines solchen Vorgehens weiß. Da arbeiten schließlich genügend Juristen. Und trotzdem, dass sie weiß dass sie gegen geltendes Recht verstößt, versucht sie es dennoch.

Wenn sich der Staat nicht an seine eigenen Gesetze hält, dann leben wir in einer Bananenrepublik. Beziehungsweise in einer Bananenstadt wie bei dir. Das mag für viele vielleicht nur eine Kleinigkeit sein. Ich rege mich da tierisch drüber auf. Weil es mich halt an die dunkelsten Zeiten unserer Geschichte erinnert, wenn der Staat selbst, sich nicht an geltendes Recht hat.

Du könntest selbstverständlich auch versuchen, an Gemeinderatsmitglieder heranzutreten. Solltest du Gemeinderatsmitglieder finden, die dieser Sache aufgeschlossen gegenüberstehen, kann bereits ein Schreiben von Gemeinderatsvertretern an die Verwaltung oder eine entsprechende Anfrage im Gemeinderat Wunder bewirken.
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[3] jumper1399 antwortet auf RollinCHK
21.10.2021 15:35
Benutzer RollinCHK schrieb:
Das Schlimme ist, durch Corona erfährt das "Auslaufmodell" gerade erst irgendwie einen Boom. Es zahlen gefühlt wesentlich mehr Leute mit "Karte" und was meiner Meinung nach richtig krass ist und überhaupt nicht geht, unser Bürgeramt nimmt kein Bargeld mehr, sondern NUR noch die EC-Karte... Ich meine, es gibt ja nun doch inzwischen genug Konten, wos statt einer Girocard ne Master- oder Visa-Debit Card gibt. Ich frag mich ernsthaft, wie man in so einem Fall seinen Personalausweis bezahlt...

Das ist doch eindeutig zu begrüßen, dass das Amt nur "bargeldlose" Bezahlung akzeptiert.
Im April hatte ich mich wegen Umzug umgemeldet und war äusserts positiv überrascht, das man die Gebühren mit der ec-Karte zahlen konnte.

Leider brauchte es Corona, damit vor praktisch jeder Kasse im Handel ein Hinweisschild steht "bitte bargeldlos" zahlen.
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[3.1] RollinCHK antwortet auf jumper1399
21.10.2021 15:53
Gehen wir mal logisch an die Sache:

Es ist völlig richtig und wichtig, dass durch Corona an vielen Stellen erst die bargeldlose Zahlung möglich geworden ist. Es ist aber schon mal gar nicht angemessen, wenn stattdessen eine Zahlung mit Bargeld ausgeschlossen wird, jedenfalls nicht von einer BEHÖRDE. Warum?

Man muss mal über den Tellerrand schauen. Nicht jeder Mensch hat überhaupt ne eigene Karte. Da gibts ein Konto, es wird einmal im Monat der Lohn, das Gehalt, die Rente, oder was auch immer man braucht bar abgehoben und dann sieht man am Ende des Monats auch, ob oder was noch übrig ist. Nicht Jeder hat die Fähigkeit, bei Buchgeld den Überblick zu behalten. Es gibt für viele Leute daher gute Gründe, weiterhin auf Bargeld zu setzen. Wenn ein einzelner Händler auf die reine Kartenzahlung setzt, dann ist das seine freie Entscheidung und sein gutes Recht. Ich kann mich darauf einstellen, oder den Händler meiden. Bei einer Behörde sieht das aber ganz anders aus.

Das ist übrigens keine Aluhut Debatte. Was aber sicher auch nicht zu verachten ist, ist folgende Tatsache: Verzichtet man komplett auf Bargeld und zahlt alles mit Karte, dann ist man in jeder Hinsicht gläsern. Jede Kleinigkeit, die man einkauft, jede Pizza die man bestellt und im Grunde noch nach JAHREN nachvollziehbar. Ich weiß nicht, ob man das immer und an jeder Stelle so haben muss.
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[3.1.1] nurmalso antwortet auf RollinCHK
22.10.2021 10:52
Ist richtig, Behörden müssen anfallende Gebühren auch in bar akzeptieren.