Tschüß Festnetz!

Sehr nett, aber für mich kommt der Ausbau ca. zwei Jahrzehnte zu spät. Internet per Festnetz nach Hause ist für mich inzwischen obsolet und überflüssig.

Ein Blick nach Schweden zeigt: Die haben vor ungefähr 25 Jahren mit dem Glasfaserausbau angefangen hatten gute zwei Jahrzehnte lang eine Menge Spaß mit einem interessanten, vielfältigen und vor allem schnellen Internet. Die milliardenschwere IT-Industrie dort zeugt heute noch davon. Auch Linux ist in Skandinavien entstanden, während in Deutschland der frisch privatisierte Incumbent die Verbindungspreise verzehnfachte.

Von diesem Internet ist 2022 aber rein gar nichts mehr übrig. Denn um bei fünf Konzernen glattpolierte Streaming-Unterhaltung mitsamt Unterbrecherwerbung kaufen zu dürfen, werde ich Magenta nicht jeden Monat viel Geld in den Rachen werfen. Und Festnetz braucht man heute weder um zu telefonieren, noch um soziale Medien zu scrollen, auch für essentielle Dienste wie Online-Banking ist es überflüssig. Und die PackStation steht gar nicht erst in Reichweite des eigenen WLANs.

Ein Internet-Anschluß zu Hause ist für mich daher 2022 so nötig wie ein Kabel-TV-Anschluß im Jahr 2002. Da habe ich diesen nämlich gekündigt. Abgesehen davon sind Glasfaseranschlüsse mit Geschwindigkeiten von maximal 1000/200 Mbit/s angesichts des 5G-Rollouts komplett lächerlich. Andere Länder legen da mit 10 und 25 Gbit vor, aber das ändert nichts daran, daß es nichts mehr gibt, was man privat damit machen kann.