Benutzer basti99 schrieb:
Für Jobs bei denen Kreativität eine Rolle spielt, auch mal nach links und rechts geschaut werden muss, die vom Input durch und Austausch mit anderen Leuten abhängig sind, geht das nicht. Mein Arbeitgeber schraubt das HomeOffice drastisch zurück.
Ja, wenn der Arbeitnehmer es in den letzten zwei Jahren nicht auf die Reihe bekommen hat, eine asynchrone Kommunikationskultur zu etablieren, bleibt ihm wohl nichts anderes übrig.
In der IT-Branche speziell hat die Produktivität im Allgemeinen jedenfalls nicht gelitten. Viele Mitarbeiter möchten auch gar nicht mehr Vollzeit ins Büro. Und da sie überall dringend gesucht sind, liegt die Macht auch bei ihnen, das zu erreichen. Ich kenne mehrere Firmen, die Homeoffice zumindest Teilzeit zugesagt haben.
Besonders irriitierend im Telekom- Beispiel- Darmstadt: viele dieser Angestellten werden in horrend teuren Wohnungen des Rhein- Main- Gebiets zur Miete wohnen. Mir kann niemand erzählen, dass die alle zu Hause ein großzügiges Arbeitszimmer haben bzw. zwei Arbeitszimmer, wenn der /die Partner(in) auch zu Hause arbeitet. Dass die Arbeit auf Wohnzimmer- Sofas, an Küchentischen oder 60 x 40 Kommoden im Schlafzimmer besonders produktiv sein soll, glaubt doch wirklich niemand ernsthaft.
Doch, ich glaube ernsthaft, dass man nicht den arbeitsrechtlich vorgeschriebenen 140cm Schreibtisch braucht, wenn man nicht gerade in einer Papierschubser-Branche arbeitet. Vielen Berufen reicht ein hinreichend großer Bildschirm und eine Tastatur. Davon kann einer im Wohnzimmer, der andere im Schlafzimmer stehen und fertig. Früher hatte doch auch jeder zu Hause Platz für einen Desktop-Rechner. (Heute vielleicht der Gaming-Schreibtisch?)
Wer seit zwei Jahren tatsächlich im völligen Provisorium arbeitet, nimmt seinen Job vielleicht nicht auch so ernst. Ich kenne da aber keinen einzigen.
Übrigens, ich habe tatsächlich Kollegen, die sind in der Zwischenzeit ins Dorf gezogen. Geht jetzt ja ohne Probleme.