Benutzer sleepyjoe schrieb:
Benutzer trzuno schrieb:
Was für ein Trauerspiel. Deutschland ist international abgehängt und macht höchstens noch anderen unterentwickelten Ländern was vor. Und ihr wedelt euch einen auf niedrige Betriebskosten von Glasfasern in der Theorie. Weil praktisch gibt es ja fast nirgends Glasfaser. wenn man den Propagandameldungen folgt, steht natürlich eine Vollversorgung mit ultraschnellem günstigem Internet vor der Tür.
Also bei uns in einer Stadt mit 18.000 Einwohnern und 9.000 Haushalten baut die Telekom gerade FTTH für etwa 4.000 Haushalte. Nachdem der Ausbau von xDSL von der Telekom für beendet erklärt wurde, geht es jetzt viel schneller mit FTTH voran. Die meisten haben hier bisher Vodafone DOCSIS. Man kann die Abschreibung der Investition für FTTH ruhig auf 20 oder 30 Jahre ansetzen. In den Verteilerkästen und im Boden werden dann nur noch passive Komponenten stehen, wo außer minimaler Wartung keine Betriebskosten anfallen werden. Im Umkreis von etwa 9 km vom Knoten ist bei FTTH alles nur passiv ohne Stromverbrauch und wartungsfrei. Da kann die Telekom (oder irgendwelche Weiterverkäufer) sicherlich konkurrenzfähige Preise anbieten. Es gibt keinen Grund, die Preise am Anfang künstlich hoch zu halten, außer um den Ansturm der Neukunden so zu begrenzen bis man ausgebaut hat, dass man die eigenen Kapazitäten nicht überlastet.
Bei DOCSIS werden die Kosten weiterhin steigen. Es wurde ab Mitte 2022 ein Ausbau auf 1,2 GHz und auf High-Split für mehr Upstream angekündigt. Dafür sind weitere Investitionen notwendig. Es müssen alle aktiven Komponenten ausgetauscht werden und u.U. auch einige Verteiler/Abzweiger. Auch hier ist Tiefbau angesagt. Statt weniger aktiver Komponenten, verschiebt sich die aktive Ebene des Netzes näher an den Kunden heran, was die Betriebskosten weiter steigern wird. Wenn Vodafone dann einige Kunden an FTTH verlieren wird und die Betriebskosten steigen werden, wird man noch sehen, ob die relativ günstigen Preise weiterhin möglich sein werden. Die Energiepreise werden noch viel höher werden. Die Diskussion über den Stromverbrauch ist nicht nur eine theoretische, sondern hat einen wirklichen Einfluss auf die Endkundenpreise.