Wen wundert's?

Die Ergebnisse der Umfrage werden wohl kaum jemanden überraschen. Ich denke, die Ergebnisse decken sich weitesgehend mit dem, was die allermeisten von uns sich eh schon gedacht haben.

Es ist traurig, dass in einem der am dichtesten besiedelten Länder Europas der Netz Ausbau in großen Bereichen auf dem Niveau eines Dritte-Welt Landes ist. Dabei bieten gerade dicht besiedelte Länder wie Deutschland einen deutlich günstigeren Kostenfaktor beim Netz Ausbau. Man erreicht mit weniger Investitionen einfach sehr viel mehr Menschen, als es zum Beispiel bei großen Flächenländern wie Australien oder Kanada oder auch in weiten Teilen der USA der Fall ist.

Die Privatisierung der Telekommunikation kam leider viel zu spät nach Deutschland. Daran sind die damaligen Politiker schuld. Und als die Privatisierung dann kam, machte man den größten Kardinal Fehler, man gab die gesamte letzte Meile der Telekom.

Und so besitzt die Telekom selbst heute noch deutlich über 95 % der letzten Meile. Ausgenommen sind nur neugebaute Häuser oder Wohnungen, bei denen ganz bewusst ein anderer Anbieter gewählt wurde. Aber durch die massive Behinderung des Wohnungsbaus in Deutschland durch die Politik wächst dieser Anteil nur extrem langsam. Und es löst natürlich auch nicht die Probleme beim Altbestand.

Selbst in deutschen Großstädten ist die Versorgung mit Glasfaser bis in das Haus nicht etwa die Regel sondern die absolute Ausnahme. Und die Ursachen sind, neben den von mir genannten grundsätzlichen Fehlern, die in der Vergangenheit begangen wurden, sehr komplex. Hoher regulatorischer Aufwand, politische Hürden, künstlich hochgetriebene Kosten und so weiter und sofort.

Und da die Deutschen ein Volk von Bedenkenträgern sind, habe ich auch nicht die Hoffnung, dass sich hier in naher Zukunft etwas grundlegend ändern wird. Dazu fehlt den Deutschen, und ja ich verallgemeinere jetzt, einfach der Mut.