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Komplett anderer Meinung


07.12.2022 20:21 - Gestartet von PeterR
Auch wenn ich die sachlichen und fundierten Artikel von Herrn Gajek sehr schätze - mit dem geschriebenen bin ich hier absolut konträr.

1) Die Mär von der niedrigeren Strahlenbelastung, wenn der Mast nur nah genug an der Bevölkerung steht
- Wenn ich Mobilfunk ablehne habe ich durch den weit weg stehenden Masten natürlich eine deutlich niedrigere Strahlung zu erwarten als durch die minimal höhere Leistung die die Handys derjenigen exponieren, die eben im Gegensatz zu mir das Handy nutzen wollen.
Hier wird so getan als würde die Mastengegner per se gleich der Gruppe der Dauertelefonierer sein. Das ist normalerweise aber nicht so.

Man kann allein entscheiden ob man sich der höheren Sendeleistung des Handys aussetzt oder eben nicht - gegen die Exposition eines nahen Masten kann ich mich nicht entscheiden

2) Was soll denn das ständige Thema "Notfallvorsorge" ? Das ist die typische Salamitaktik - erst den Mast aufstellen wegen "GSM Notruftelefonien" - dann weiteren Technologien anschrauben - bis dann jeder in der letzten Kellerecke auch ja mit dem Smartphone 3 HD Streams parallel anschauen kann.

Für Notrufe gibt es ein Zwangsroaming, dafür braucht man keine lokale Abdeckung von jedem Netzbetreiber an jedem Ort

3) Einfach mal hinnehmen, dass in einem 76 Einwohnerflecken eben nicht ausgebaut wird, wenn es die einheimische Bevölkerung nicht will. Ende und aus.
Ständig dieses "hach wir müssen doch aber ausbauen". Ich kenne keine Verpflichtung zur 100% Bevölkerungsabdeckung - wo soll das geschrieben stehn ?

Wenn die Mehrheit in dem 76 Einwohner Ort dagegen ist spielt es keine Rolle ob sie sich an der Strahlung oder an der Optik oder an der Farbe des Masten stören - wenn sie ihn nicht wollen - dann wird er eben nicht gebaut. Was soll diese rumnölen derjenigen, die dort nicht wohnen ?
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[1] abrazzo antwortet auf PeterR
08.12.2022 10:09
Benutzer PeterR schrieb:

Wenn die Mehrheit in dem 76 Einwohner Ort dagegen ist spielt es keine Rolle ob sie sich an der Strahlung oder an der Optik oder an der Farbe des Masten stören - wenn sie ihn nicht wollen -
dann wird er eben nicht gebaut.

Genau diese egoistische Denkweise ist es, die so manche Situation so absurd erscheinen lässt. Jeder Hans und Franz tritt für seine persönlichen Rechte ein und die Mehrheit der Bevölkerung hat sich gefälligst nach jedem Pups zu richten. Jeder will heutzutage etwas überhaupt nicht, egal welche Konsequenzen das für die Allgemeinheit hat. Wohnungsbau, Straßenbau, Überlandleitungen, Mobillfunkmasten, es findet sich immer jemand der einfach nur dagegen ist. Und wenn es auch nur die Farbe der Masten ist. Früher nannte man so etwas en asoziales Verhalten.
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[2] Kai Petzke antwortet auf PeterR
08.12.2022 11:30
Benutzer PeterR schrieb:

- Wenn ich Mobilfunk ablehne habe ich durch den weit weg stehenden Masten natürlich eine deutlich niedrigere Strahlung zu erwarten

Nicht grundsätzlich. Es kann auch passieren, dass der Netzbetreiber aus größerer Entfernung dann mit höherer Leistung oder höherer Richtcharakteristik zu Ihrem Ort sendet und die Belastung dadurch insgesamt in etwa gleich bleibt.

als durch die minimal höhere Leistung die die Handys derjenigen exponieren, die eben im Gegensatz zu mir das Handy nutzen wollen.

Wenn das Handy Ihres Nachbarn wegen schlechtem Empfang auf einem GSM-900-Sprachkanal "voll aufdreht", dann sendet es mit 2 Watt. Bei 15 Metern Entfernung zum Nachbarn kriegen Sie da davon mehr Streustrahlung ab, als wenn in 150 Metern Entfernung ein Mobilfunkturm steht. Letzterer sendet zwar mit insgesamt ca. 100 Watt, aber zehnfache Entfernung reduziert das Signal im Verhältnis auf ein Hundertsel.

Zudem sind die Mobilfunkantennen der Basisstationen so konstruiert, dass sie zugunsten einer allgemein guten Reichweite den Signalanteil im Umfeld der Antenne noch weiter verringern, indem sie (bei Antennen in flachen Regionen) überwiegend horizontal abstrahlen.

Ja, ich kenne das Argument, dass Ihr Nachbar sicher nicht dauernd telefoniert, während die Basisstation natürlich rund um die Uhr in Betrieb ist. Nur: Moderne Smartphones stehen dauernd im Datenaustausch, weil sie Daten in die Cloud sichern oder nach Updates fragen. Alles Funktionen, die sie auch gerne nachts machen. Und dann haben Sie natürlich bestimmt nicht nur einen Nachbarn mit einem Smartphone, sondern deren mehrere.

Bezüglich Notfallvorsorge: Da geht es ja nicht nur darum, einen Krankenwagen zu rufen, sondern auch darum, dass sich die Feuerwehr bei einem Waldbrand Lagebilder austauschen kann. Und da sind schnelle Netze nunmal besser für geeignet als GSM.
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[2.1] helmut-wk antwortet auf Kai Petzke
09.12.2022 14:03
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Moderne Smartphones stehen dauernd im Datenaustausch, weil sie Daten in die Cloud sichern oder nach Updates fragen. Alles Funktionen, die sie auch gerne nachts machen.

Nachts sind sie zuhause, und machen das typischerweise über WLAN. da muss die Strahlenbelastung durch das WLAN des Nachbars genommen werden ...
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[3] servicecenter antwortet auf PeterR
08.12.2022 16:45
Benutzer PeterR schrieb:
Auch wenn ich die sachlichen und fundierten Artikel von Herrn Gajek sehr schätze - mit dem geschriebenen bin ich hier absolut konträr.

Scheinbar gehören Sie nicht nur zur Gruppe der egoistischen Menschen, sondern auch zu den Personen die dem Physikunterricht zu oft fern geblieben sind.