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Mehr Inhalte, mehr Kosten


09.01.2023 16:26 - Gestartet von foobar99
"Für Film- und Serienfans muss das wiederum keine schlechte Nachricht sein. Es besteht somit eine gute Chance, dass wieder mehr Inhalte auf einer geringeren Zahl von Plattformen zusammenkommen und man schließlich bei Netflix & Co. wieder mehr für sein Geld bekommt"

Im Satz davor ist noch von kräftigen Kürzungen die Rede, wo soll das "mehr" also herkommen?

Kann schon sein, dass es momentan mehr Streaming-Dienste gibt, als der Markt tragen kann, aber weniger Einnahmen bedeuten ganz offensichtlich auch weniger Produktionen. Wenn der Markt konsolidiert, gibt es sicherlich nicht mehr Inhalte für's Geld als in einer expansiven Konkurrenzsituation, wo jeder Anbieter versucht mit hochklassigen Exlusivinhalten zu punkten.

Das Wort "wieder" passt erst recht nicht, denn in der "guten alten Zeit" gab es bei Netflix größtenteils Konserven in der Zweitverwertung. Die Finanzierung kam ja damals durchs klassische Fernsehen oder Kino. Netflix & Co. können diese Menge nicht finanzieren.

Irgendwo muss das Geld ja herkommen. Verlangt der Markt mehr Inhalte, werden auch die durchschnittlichen Abo-Ausgaben steigen. Wenn das zu viel ist, und sich nicht genug verdienen lässt, schrumpft auch das Angebot wieder. Ich glaube nicht, dass sich an dieser Gleichung groß etwas ändern wird, auch nicht wenn Anbieter fusionieren.
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[1] Bjoern_Koenig antwortet auf foobar99
09.01.2023 16:39
Benutzer foobar99 schrieb:
"Für Film- und Serienfans muss das wiederum keine schlechte Nachricht sein. Es besteht somit eine gute Chance, dass wieder mehr Inhalte auf einer geringeren Zahl von Plattformen zusammenkommen und man schließlich bei Netflix & Co. wieder mehr für sein Geld bekommt"

Im Satz davor ist noch von kräftigen Kürzungen die Rede, wo soll das "mehr" also herkommen?

Hallo,

der entscheidende Punkt ist das Thema Lizenzen. Große US-Studios vermarkten ihre Inhalte über eigene Streaming-Plattformen. Mal angenommen, Comcast zieht sich mit Sky/Peacock aus dem deutschen Markt zurück. Trotzdem möchte man ja sicherlich weiter die eigenen Inhalte in Deutschland vermarkten. Wenn nicht über die eigene Plattform, dann über andere Streaming-Dienste. Als Netflix startete, war der Großteil der eigenen Bibliothek Lizenz-Content, was sich nun in Richtung Originals umkehrt. Das hat zu weniger Vielfalt im Katalog geführt.

Und Kürzungen sind natürlich nicht in Stein gemeißelt. Die wirtschaftliche Situation der Studios (und auch der Privathaushalte) kann sich wieder ändern, sodass in Zukunft wieder mehr Geld für Produktionen und Streaming ausgegeben wird.

Viele Grüße
Björn König (teltarif.de)