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Zu spät


17.02.2023 12:40 - Gestartet von Wechseler
Der Grund ist einleuchtend: Die unklare Wirtschaftslage, explodierende Kosten und Zurückhaltung bei potenziellen Kunden. Viele Bürger lassen sich maximal die Glasfaser ins Haus legen, buchen aber keinen Anschluss

Glasfaser ist und bleibt eine Festnetz-Technologie und das Festnetz ist im Privatkundenbereich, also für die "Bürger", langfristig tot. Alles hat seine Zeit, so wie der Radioempfang per Kabelnetz, der ist auch Geschichte.

Lohnt sich Glasfaserausbau nicht mehr? Höhere Kapitalmarktzinsen und gestiegene Baukosten haben vielen Investoren "kalte Füße" beschert. Sie rechnen nochmal nach.

Das Zeitfenster für den wirtschaftlichen Überbau der Kupfernetze mit Glasfaser hat sich geschlossen. Die anderen Länder haben ihre Netze längst fertig und fahren jetzt die Dividende ein. Deutschland bleibt auf dem Stand eines Entwicklungslandes stehen. Die 270 rumfuhrwerkenden Glasfaserfirmen werden genauso wieder verschwinden, wie die früher in Kolonien eingefallenen Eisenbahn-Unternehmer.

Aber das ist nicht schlimm, Entwicklungsländer bauen und unterhalten erst gar keine Festnetze, sondern binden schon seit jeher ihre Privatkunden exklusiv per sich weiterentwickelnder Funktechnologie an, natürlich deutlich unbürokratischer.

Das wird (so wie auch GPON der Telekom) natürlich für alle etwas langsamer werden als in Schweden oder in der Schweiz mit P2P-Glasfaser in jedes Haus, aber das ist dann eben der Unterschied zur ersten Welt, wo man eben gut und gerne lebt.
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[1] RE: Nein nicht zu spät. (gerade noch) rechtzeitig, letzte Eisenbahn!
Wechseler antwortet auf Wechseler
17.02.2023 23:30
Benutzer Blue_Fire schrieb:
Jetzt steigt er an.

Wo steigt der BEDARF für spezifisch Glasfaseranschlüsse bei Privatkunden?

Die Glasfaserbuden gehen doch gerade alle pleite, weil es genau diesen Bedarf nicht (mehr) gibt.

Glasfaser ist und bleibt eine Festnetz-Technologie und das Festnetz ist im Privatkundenbereich, also für die "Bürger", langfristig tot. Alles hat seine Zeit, so wie der Radioempfang per Kabelnetz, der ist auch Geschichte.

Auch nein. In Südeuropa wo die Mobilfunknetze durch Preiskampf sich in Grund und Boden wirtschaften ggf., aber doch ist Festnetz weiter sehr relevant. Allein um eben auch dem Mobilfunk das Abführen von Daten zu ermöglichen.

Daten abführen vom Mobilfunk hat nichts mit Glasfaser-Privatkundenanschlüssen zu tun.

Aber das ist nicht schlimm, Entwicklungsländer bauen und unterhalten erst gar keine Festnetze, sondern binden schon seit jeher ihre Privatkunden exklusiv per sich weiterentwickelnder Funktechnologie an, natürlich deutlich unbürokratischer.

Da gibt es aber auch ganz andere Probleme. Wenn Du teilweise keine öffentliche Ordnung mehr hast, was soll man da noch tun?

"Entwicklungsland" ist nicht gleichbedeutend mit "Bürgerkriegsgebiet". Entwicklungsland ist, wer in der Entwicklung anderen Ländern um mehrere Jahrzehnte hinterherhängt. Zum Beispiel weil man keine P2P-Eisenbahnlinien, kein asphaltiertes P2P-Straßennetz oder kein P2P-Glasfasernetz gebaut hat.

Glasfaser ist eher etwas was zur Industrialisierung gehört.

"Industrialisierung" ist nichts, was das Thema Glasfaser-Privatkundenanschlüsse berührt. Industriebetriebe sind keine Privatkunden.

Ich lebe hier gut und gerne, also wenn die Welt daran untergeht, weil man GPON statt P2P hat, dann verstehe ich das nicht.

Es ist teuer (Neubau und Betriebskosten) und trotzdem langsam (< 1 GBit/s), weil es keinen Wettbewerb gibt. Es lohnt sich schlicht nicht und deshalb springen Privatkunden nicht drauf auf und die Glasfaserbuden gehen pleite.
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[1.1] Wechseler antwortet auf Wechseler
18.02.2023 05:56
Benutzer Blue_Fire schrieb:
Benutzer Wechseler schrieb:

Wo steigt der BEDARF für spezifisch Glasfaseranschlüsse bei Privatkunden?

Homeoffice, Cloud, streaming usw. Die Anwendungen brauchen mehr.

Die funktionieren ganz prima ohne Glasfaser. Rest spare ich mir mal, ist eh komplett vom Thema Privatkundenanschlüsse abgekommen.
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[1.1.1] Wechseler antwortet auf Wechseler
18.02.2023 14:14
Du hast behauptet, daß die großen Netzbetreiber die Glasfasern irgendwelcher Glücksritter-Glasfaser-Buden bräuchten, um ihre Mobilfunkstationen und irgendwelche Industriebetriebe anzuschließen:

Fun Fact: Die großen Netzbetreiber haben bereits ihre eigenen Glasfasernetze und Leerrohre dafür liegen. Kein Mensch braucht FTTH per Tiefbau bis in jede Hundehütte, um industrielle Infrastruktur aufzubauen.

Und FTTH ist nun mal das (nun scheiternde) Geschäft der Glasfaser-Glückritter, deshalb gehen sie gerade insolvent. Weil die meisten Privatkunden ihr Zeug schlicht nicht (mehr) brauchen.
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[2] RE: Nein nicht zu spät. (gerade noch) rechtzeitig, letzte Eisenbahn!
Max1234 antwortet auf Wechseler
18.02.2023 18:58

Wer baut bitte ohne Anschlussbestellung? Entweder in Fördergebieten oder die Telekom. Ich kenne sonst keine Glasfaseranbieter die bauen, ohne dass Du ein Produkt buchen musst. Vorvermarktungsquote lässt grüßen.

Also dazu kann ich Folgendes sagen: Bei uns (ländliche Kleinstadt) baut der regionale Energieversorger sein FTTC Netz weiter zu einem FTTB/FTTH Netz aus.
Merkwürdigerweise wird ein Stadtteil ohne eine Vorvermarktungsquote ausgebaut, der Rest der Stadtteile nur mit dieser.