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Was heißt das für die Zukunft?


15.04.2023 10:58 - Gestartet von wolfbln
3x geändert, zuletzt am 15.04.2023 11:46
Das Ausbautempo der Telekom ist wirklich hoch. 1000 neue Standorte mit 4G und 5G. Ok, nicht alle sind völlig neue Standorte, weil sie noch GSM-only Stationen haben, die upgegradet wurden. Und an manchen Stellen haben sie sich auch auf Standorte der Anderen drauf gesetzt oder MOCN, aber momentan baut die DFMG deutlich mehr Masten neu als etwa Vantage, ATC und 1&1 zusammen.

Bei den Whitespot-Standorten haben sie ja gedrittelt und kommen von VF und O2 gleich viel, aber daneben gibt es noch viele eigene Telekom-Ausbauten. Standorte, die VF und o2 auch gut täten, aber zunächst oft für deren Kunden Funkloch oder dünnes Netz bleibt.

Man kann die Ausbaupolitik auf dem Land auch sehr gut an den Standorten sehen. Während die Telekom oft möglichst nahe an die Siedlungen herangehen will, suchen sich o2 und VF in dünner besiedelten Gebieten dagegen eher siedlungsferne Standorte, die dafür gleichzeitig mehrere Orte abdecken. Das geht dem Konflikt mit den Besorgnisträgern an manchen Orten zwar etwas aus dem Weg, schafft aber oft kein besseres Netz, weil sie weiter weg stehen.

Was heißt das jetzt konkret für die Zukunft? Die Telekom hat heute schon das beste Netz in Deutschland. Das heißt nicht, dass es überall gut läuft und nicht da oder dort die Konkurrenz besser ist.
In vielen Orten ist sie aber alternativlos, da der einzige brauchbare Anbieter.
Und der Unterschied scheint zu wachsen. Damit meine ich nicht ihr 5G Blabla sondern die Abdeckungslücken, die konsequenter als bei anderen geschlossen werden.

Desto ärgerlicher sind die weiter bestehenden Löcher: Warum ist es immer noch nicht gelungen ganze Städte etwa an der polnischen Grenze (ich meine z.B. konkret Gartz und Lebus) zumindest mit 4G zu versorgen?

Die Vormachtstellung der Telekom wird weiter ausgebaut. Das wird sich bald auch in den Tests zeigen. O2 wird sich auf die Ballungsgebiete konzentrieren, wo es ganz gut ist und VF wird es schwer haben, eine Marktlücke zu finden, 1&1 lasse ich mal außen vor.

Die Telekom wird immer mehr zum Maßstab der Dinge. Wenn das so weiter geht, müssen auch die Netztests die anderen abwerten und können sie nicht mehr mit dem gleichen Qualitätsurteil belegen.

In den Städten macht das weniger aus und da wohnen die Kunden. Aber selbst in Berlin merken Wechsler von Telekom zu Vodafone starke Qualitätseinbußen, selbst bei Voice.

Damit haben wir effektiv eine Drei- oder Vierteilung des Marktes: Telekom für Premiumkunden, o2 und VF für die Massen mit weniger Ansprüchen und 1&1, wenn es mal läuft als Billignetz in Städten.

Was heißt das für die Preise? Vodafone muss sich davon verabschieden, Telekompreise zu kopieren. So gut sind sie in den meisten Regionen nicht (mehr). O2 hat das nie getan, muss sich aber auch von Erhöhungen verabschieden, denn die Kunden kommen nur, weil sie billiger sind.

Und es wird in den nächsten paar Jahren noch eine weitere Fragmentierung geben: LTE-Tarife ggü. 5G-Tarifen. Gerade mit LTE kann die Telekom auch günstig sein, bei 5G nimmt sie internationale Spitzenpreise. Das könnte eine Lücke sein für Kunden, die das beste Netz, aber vielleicht nicht die Spitzengeschwindigkeit brauchen.
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[1] MarkusM72 antwortet auf wolfbln
16.04.2023 10:50
Benutzer wolfbln schrieb:
Das Ausbautempo der Telekom ist wirklich hoch. 1000 neue Standorte mit 4G und 5G. Ok, nicht alle sind völlig neue Standorte, weil sie noch GSM-only Stationen haben, die upgegradet wurden. Und an manchen Stellen haben sie sich auch auf Standorte der Anderen drauf gesetzt oder MOCN, aber momentan baut die DFMG deutlich mehr Masten neu als etwa Vantage, ATC und 1&1 zusammen.


Wenn man die PM genau liest, erkennt man, dass ca. 170 Standorte komplett neu gebaut wurden und bei den restlichen 830 die Kapazitäten erweitert wurden. Beides ist aber auch gut, die Tk kommt auf ca. 1500-2000 komplett neue Standorte pro Jahr. Parallel wird im Moment viel modernisiert und ehemalige b1,3,8 Standorte auf b1,3,8,20,32 und n28, teilweise auch n78 aufgerüstet. Gut für die Verbesserung der Kapa und der Indoor Versorgung.
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[2] dk5ras antwortet auf wolfbln
17.04.2023 19:22
Für mich wirkt das auch so, die Telekom baut ihre jahre/jahrzehntealte Spitzenposition weiter aus. Im Vergleich aller Netze auf ganz Deutschland gesehen kommt nach der Telekom erst mal lang nix, dann erst der Wettbewerb.