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Zukunft


23.06.2023 19:39 - Gestartet von kommodore
einmal geändert am 23.06.2023 19:40
Wenn man an Zukunftsvisionen wie "Autonomes Fahren" oder Flugtaxis denkt, dann wird 5G hierfür eine wesentliche Rolle spielen. Grundvoraussetzung für den Erfolg solcher Zukunftsthemen ist das Vertrauen darauf dass die digitale Infrastruktur sicher und nicht manipulierbar ist.

Fazit: Es geht bei der aktuellen Debatte nicht nur darum, ob man Huawei Hardware austauscht und welche Kosten entstehen, sondern auch ob Deutschland bei Zukunftsthemen vorne mit dabei ist, oder dies anderen (europäischen) Ländern überlassen will.
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[1] uhr antwortet auf kommodore
23.06.2023 20:52
Benutzer kommodore schrieb:
Wenn man an Zukunftsvisionen wie "Autonomes Fahren" oder Flugtaxis denkt, dann wird 5G hierfür eine wesentliche Rolle spielen. Grundvoraussetzung für den Erfolg solcher Zukunftsthemen ist das Vertrauen darauf dass die digitale Infrastruktur sicher und nicht manipulierbar ist.

Fazit: Es geht bei der aktuellen Debatte nicht nur darum, ob man Huawei Hardware austauscht und welche Kosten entstehen, sondern auch ob Deutschland bei Zukunftsthemen vorne mit dabei ist, oder dies anderen (europäischen) Ländern

Sämtliche Ausrüster sollten schon bei der Ausschreibung entsprechend den deutschen Standards verpflichtet werden.
Wo ist das Problem
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[2] justii antwortet auf kommodore
23.06.2023 22:06
Benutzer kommodore schrieb:
Wenn man an Zukunftsvisionen wie "Autonomes Fahren" oder Flugtaxis denkt, dann wird 5G hierfür eine wesentliche Rolle spielen. Grundvoraussetzung für den Erfolg solcher Zukunftsthemen ist das Vertrauen darauf dass die digitale Infrastruktur sicher und nicht manipulierbar ist.

Und sie glauben wirklich, wenn man Anbieter A gegen Anbieter B tauscht, ist die Infrastruktur sicher und nicht manipulierbar? Ich befürchte, das ist eine Illusion. Es manipuliert dann halt ein anderer ...




Fazit: Es geht bei der aktuellen Debatte nicht nur darum, ob man Huawei Hardware austauscht und welche Kosten entstehen, sondern auch ob Deutschland bei Zukunftsthemen vorne mit dabei ist, ....

Hahaha, ein guter Scherz. "Vorne mit dabei" 😂😂😂
Deutschland müsste erstmal aus dem Dornröschenschlaf aufwachen und erkennen, dass wir hier inzwischen in so vielen Bereichen 10 bis 15 Jahre hinten sind. Klar können wir das in den nächsten 10 Jahren aufholen, ..... wenn die anderen derweil stehen bleiben würden. Doch das tun die nicht. Also muss man andere Lösungen finden um diese "auszubremsen". Diese unfeinen Tricks sehen wir gerade im Falle von Huawei.

Wenn man nicht durch bessere Leistung punkten kann, dann zumindest damit, dass man anderen Prügel zwischen die Beine wirft. Kann vielleicht funktionieren. Kann aber auch so laufen wie der Tausch von günstigem Pipeline-Erdgas zu teurem und um die halbe Welt transportierem (Fracking)Erdgas. Der Schuss ging nach hinten los, für die Folgen aufkommen dürfen allerdings die Menschen und nicht jene, die ihre Fehler immer noch nicht zugeben wollen. Sie tun halt so, als könnte man Konflikte lösen, indem man nicht miteinander spricht. Eigentlich weiß jedes Kind, dass das nicht funktioniert sondern allenfalls zu verhärteten Fronten führt, an Ende also alles nur noch schlimmer wird.

Und weil wir solchen Menschen, die immer wieder gegen jeden gesunden Menschenverstand handeln die Geschicke unseres Landes in die Hand gegeben haben, wird uns nichts anderes übrig bleiben als die Folgen zu tragen. Im einen wie im anderen Fall. Ich befürchte, in beiden Fällen werden wir am Ende die Gelackmeierten sein. Die ganze Welt wird es sehen aber eine Clique von Verantwortlichen wird weiterhin behaupten: "wir haben alles richtig gemacht".

Nun denn, dann beißen wir halt in den sauren Apfel. Aber ich bin absolut dafür, dass wir endlich die Grundlagen schaffen, Verantwortliche ggf. für Folgen haftbar machen zu können.
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[2.1] justii antwortet auf justii
24.06.2023 15:34
Benutzer Blue_Fire schrieb:
Wenn Deutschland etwas nach langen Überlegungen macht, hat es Hand und Fuß.

Hahaha, ein guter Scherz.
Das mit den langen Überlegungen stimmt zwar, aber dass das Ergebnis immer Hand und Fuß hat, das zu glauben ist schlichtweg Selbstbetrug. Wer des öfteren in anderen Ländern unterwegs ist, wird dies bestätigen können.
Wenn bereits Millionen Menschen dies so sehen wäre es wohl höchste Zeit, Mal darüber nachzudenken. Die Missstände und Mängel sind an jeder Ecke offensichtlich.
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[2.2] Thomas1981 antwortet auf justii
26.06.2023 06:55

Wenn man nicht durch bessere Leistung punkten kann, dann zumindest damit, dass man anderen Prügel zwischen die Beine wirft. Kann vielleicht funktionieren. Kann aber auch so laufen wie der Tausch von günstigem Pipeline-Erdgas zu teurem und um die halbe Welt transportierem (Fracking)Erdgas. Der Schuss ging nach hinten los, für die Folgen aufkommen dürfen allerdings die Menschen und nicht jene, die ihre Fehler immer noch nicht zugeben wollen. Sie tun halt so, als könnte man Konflikte lösen, indem man nicht miteinander spricht. Eigentlich weiß jedes Kind, dass das nicht funktioniert sondern allenfalls zu verhärteten Fronten führt, an Ende also alles nur noch schlimmer wird.

Und weil wir solchen Menschen, die immer wieder gegen jeden gesunden Menschenverstand handeln die Geschicke unseres Landes in die Hand gegeben haben, wird uns nichts anderes übrig bleiben als die Folgen zu tragen. Im einen wie im anderen Fall. Ich befürchte, in beiden Fällen werden wir am Ende die Gelackmeierten sein. Die ganze Welt wird es sehen aber eine Clique von Verantwortlichen wird weiterhin behaupten: "wir haben alles richtig gemacht".

Nun denn, dann beißen wir halt in den sauren Apfel. Aber ich bin absolut dafür, dass wir endlich die Grundlagen schaffen, Verantwortliche ggf. für Folgen haftbar machen zu können.

Manchmal gibt es nur schlechte Lösungen, und es geht darum die am wenigsten schlechte "Lösung" zu wählen, die aber immer noch eine ziemliche (finanzielle) Zumutung für uns Normalbürger sein kann. Ich beneide die Politiker nicht für diese Aufgabe. Man wird es nie allen recht machen können. Beim Gas war es soweit ich mich erinnere vor 1 Jahr Putin der uns den Hahn zugedreht hat (und nicht wir) und der eine reparierte Gasturbine partout nicht zurückhaben wollte... man hätte natürlich so eine Situation vermeiden können, indem man die Aggression gegen die Ukraine stillschweigend hinnimmt und nicht verurteilt (siehe China..) und keine Sanktionen gegen Russland macht - in so einem Land möchte ich aber nicht leben;) aber ich glaube das ist hier ohnehin nicht die richtige Plattform für so eine Gas- oder Russland-Diskussion ;)
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[2.2.1] justii antwortet auf Thomas1981
26.06.2023 09:53
Benutzer Thomas1981 schrieb:

Wenn man nicht durch bessere Leistung punkten kann, dann zumindest damit, dass man anderen Prügel zwischen die Beine wirft. Kann vielleicht funktionieren. Kann aber auch so laufen wie der Tausch von günstigem Pipeline-Erdgas zu teurem und um die halbe Welt transportierem (Fracking)Erdgas. Der Schuss ging nach hinten los, für die Folgen aufkommen dürfen allerdings die Menschen und nicht jene, die ihre Fehler immer noch nicht zugeben wollen. Sie tun halt so, als könnte man Konflikte lösen, indem man nicht miteinander spricht. Eigentlich weiß jedes Kind, dass das nicht funktioniert sondern allenfalls zu verhärteten Fronten führt, an Ende also alles nur noch schlimmer wird.

Manchmal gibt es nur schlechte Lösungen, und es geht darum die am wenigsten schlechte "Lösung" zu wählen, die aber immer noch eine ziemliche (finanzielle) Zumutung für uns Normalbürger sein kann. Ich beneide die Politiker nicht für diese Aufgabe. Man wird es nie allen recht machen können. Beim Gas war es soweit ich mich erinnere vor 1 Jahr Putin der uns den Hahn zugedreht hat (und nicht wir) ...

So funktioniert politische Geschichtsfälschung, denn zunächst wollte uns Putin sehr gerne weiter beliefern, nur hatte unsere Regierung damals längst kund getan, das Gas nicht mehr abnehmen zu wollen. Die Tatsache, dass wir Tag für Tag Millionen bezahlen müssen ohne das Gas abzunehmen verschwand allerdings ganz schnell wieder aus den Medien. Man brauchte allerdings einen Grund, Putin den schwarzen Peter zuschieben zu können. Also hat man zunächst fehlende Papiere vorgeschützt, dann hat man zeitweise angeblich gar nicht mehr gewusst, wo sich die Turbine genau befindet um deren Versand nach Russland zeitnah durchzuführen. Wenns nicht so traurig wäre, dass Menschen solche Ausreden glauben, man könnte sich den Bauch halten vor Lachen. Wenn ich in China ein Wlan-Thermometer oder Schuhe im Wert von unter 10€ bestelle, dann kann ich diese spätestens nach dem chinesischen Zoll bis zur Ablieferung bei mir ununterbrochen tracken und jeden Tag nachsehen, wo sich die Ware gerade befindet. Aber wenn eine Gasturbine mit Millionenwert von Kanada (womöglich über Europa) nach Russland verschickt wird ist wochenlang nicht nachvollziehbar, wo sich diese befindet .... Hahahaha ....
By the way: Ich erinnere mich, dass sowohl Kanada als auch die Siemens-Tochter, welche damals mit der Wartung der Turbine betraut war damals sagten: "Also wenn es nach uns geht, wir könnten die Turbine sofort liefern, es ist eine politische Entscheidung ...es geht um die Sanktionen, die Europa beschlossen hat ...". (https://www.focus.de/politik/ausland/gaspipeline-nord-stream-1-siemens-will-reparierte-turbine-so-schnell-wie-moeglich-in-russland-installieren_id­_114027047.html)
Europa hatte also mit Zustimmung Deutschlands Sanktionen gegen Russland beschlossen, nach denen die Turbine nicht mehr nach Russland geliefert werden dürfte. Ob diese richtig oder falsch waren, ist eine ganz andere Sache - bislang waren diese aber offensichtlich weitgehend wirkungslos. Was vielleicht auch daran lag, dass diese großartigen Sanktionen ja nicht so umfassend waren wie die Menschen geglaubt haben. Seit dem 23. Feb, 2022 hat man inzwischen 10 Sanktionspakete gegen Russland beschlossen und damit man darf wieder lachen, 29 Milliarden Euro an Vermögen eingefroren und Transaktionen im Wert von 196 Milliarden Euro blockiert. Sorry, aber damit wird klar, dass das erste Sanktionspaket (das ganz einfach nachrecherchiert werden kann), eigentlich eine Lachnummer war. Allerdings fiel halt, absichtlich oder unabsichtlich diese Turbine darunter und weder Siemens noch Kanada wollten gegen die von Europa erlassenenen Sanktionen verstoßen. Wenn man sich allerdings die tatsächliche Liste dieses ersten Sanktionspaketes ansieht, dann fällt es sehr schwer zu glauben, dass es sich dabei um einen Zufall gehandelt hat. Es passte halt perfekt in die Situation, würde ich mal sagen.
Wenn man damit allerdings wirklich ein Ende des Krieges hätte erreichen wollen, dann hätte man von Anfang an nicht mit dem Wattebausch sanktionieren dürfen sondern tatsächlich Maßnahmen ergreifen müssen, die auch kurzfristig echte Auswirkungen haben, und zwar nicht (nur auf uns selber) sondern vor allem auf Russland.

Ein paar Beispiele:
Während wir hier für Sprit teilweise weit übert 2€ pro Liter bezahlt haben und jetzt immer noch über 1,70€ bezahlen, fahren russische Autofahrer für sage und schreibe 60cent. Während Autogas-Fahrer hier teilweise bis über 1,30€ für LPG bezahlt haben, zahlen russische Autogas-Fahrer 25ct pro Liter.
Während private Stromkunden hier inzwischen bis über 77ct pro kWh bezahlen müssen (meine Ex-Gattin hat so einen Stromanbieter), zahlen russische Stromkunden 5ct pro kWh ... und den Preis den russische Privathaushalte für Erdgas bezahlen müssen wage ich hier gar nicht mehr zu schreiben, denn da kommen den deutschen Gaskunden zu Recht die Tränen: https://de.globalpetrolprices.com/Russia/

Wenn man den Krieg tatsächlich beenden hätte wollen, dann wären sicherlich von Anfang an wirklich wirkungsvolle Sanktionen nötig gewesen. Vielleicht hätten diese uns für eine kurze Zeit sehr viel härter getroffen als die bisher tatsächlich ergriffenen Sanktionen aber es hätte am Ende viel Leid, viele Tote und Verletzte und viele zerstörte Existenzen erspart. Und sicherlich wäre dann auch unsere Bevölkerung 100%ig dahinter gestanden. Das jetzige Katz-und-Maus-Spiel allerdings, das auf Kriegsebene wahrlich "Nichts" bringt (nochmal, es wurden bisher nur 29 Milliarden an Vermögen eingefroren usw) aber uns allein in 2022 mindestens satte 100 bis 120 Milliarden Euro gekostet hat, und das ist nur der monetäre Schaden, die tatsächlichen Schäden gehen sehr weit darüber hinaus: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/kriegskosten-inflation-wiederaufbau-ukraine-krieg-russland-100.html, weil z.B. sehr viel Zeit und Geld für den Aufbau neuer Lieferketten aufgewendet werden muss führt ohne Zweifel dazu, dass die Unterstützung der Sanktionen schwindet. Diese Lieferkettenprobleme spüren wir ja nach wie vor Tag für Tag.

Manchmal ist halt ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende.
Aber dann hätte man womöglich Farbe bekennen müssen und könnte sich nicht hinter schlecht gemachter Geschichtsfälschung verstecken.

Allerdings wusste man ja schon vorher von den zwischen 2014 und 2020 gegen Russland erlassenen Sanktionen, dass uns diese mehr kosten als sie Russland schaden: https://www.ifo.de/publikationen/2020/monographie-autorenschaft/die-volkswirtschaftlichen-kosten-der-sanktionen-bezug

Und wenn wir uns den Iran ansehen oder Nordkorea, .... die inzwischen seit Jahrzehnten von strengsten Sanktionen der Weltgemeinschaft betroffen sind, wie lange also will man dieses Katz-und-Maus-Spiel mit Russland zu Lasten der Ukraine und auf der anderen Seite mit den Menschen hier bei uns betreiben? Die Krim-Annexion jährt sich in 2024 zum 10. Mal. Wirkung der Sanktionen seit 2014 .... gleich Null.

Sicher ist die Annexion der Krim und der Überfall auf die Ukraine zu verurteilen und absolut nicht akzeptabel. Aber für die uns treffenden Folgen aufgrund ungeeigneter Maßnahmen ist unsere Politik mindestens genauso verantwortlich wie Putin der Agressor ist. Das zu leugnen und zu ignorieren mag zwar dem Zeigeist zu entsprechen, Kritiker sind nirgends gerne gesehen, aber sich selbst zu belügen oder belügen zu lassen bringt ja nun gar nichts Positives zu Tage. Wann überhaupt haben Propaganda und Geschichtsfälschung schon mal Positives zuwege gebracht?
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[2.2.1.1] Thomas1981 antwortet auf justii
27.06.2023 04:33
Letztendlich geht es hier nicht um angebliche Geschichtsfälschung sondern um den richtigen Weg im Umgang mit Autokratien, ob das nun China mit Huawei-Technik oder Russland mit der Ukraine-Thematik ist. Aus den o.g. genannten Schilderungen glaube ich herauszulesen, dass Sie entweder keine Sanktionen möchten (da diese eh unwirksam sind..), um uns Bürgern keine (finanziellen) Härten zumuten zu müssen (kann ich nachvollziehen - allerdings finanzieren wir dann weiter die Kriegsmaschinerie eines Aggressors mit dem Geld, das wir für billiges Gas bezahlen..) oder aber dass Sie "richtige" bzw. viel härtere Sanktionen befürworten, die wirklich wirksam sind (ein Ende mit Schrecken) -falls es die überhaupt gibt-, die uns Normalbürger dann aber genauso hart oder noch viel härter träfen. Sanktionen, die nur dem Aggressor schaden und uns nicht, sind wahrscheinlich die eierlegende Wollmilchsau, die es nicht gibt. Zumal es immer auch Gegensanktionen gäbe, die uns dann doch beträfen.
Den Standpunkt, dass die deutsche (Sanktions-/Russland-/Ukraine-)-Politik verfehlt ist, kann ich teilweise nachvollziehen, aber:
Wer genau weiss, welches denn die richtigen Massnahmen und Sanktionen wären, oder wie man es genau richtig macht, kann ja in die Politik gehen, und nicht vergessen: hier müssen in einer Demokratie auch politische Mehrheiten beschafft und Kompromisse gemacht werden.
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[2.2.1.1.1] justii antwortet auf Thomas1981
27.06.2023 12:20
Benutzer Thomas1981 schrieb:
Letztendlich geht es hier nicht um angebliche Geschichtsfälschung sondern um den richtigen Weg im Umgang mit Autokratien, ob das nun China mit Huawei-Technik oder Russland mit der Ukraine-Thematik ist. Aus den o.g. genannten Schilderungen glaube ich herauszulesen, dass Sie entweder keine Sanktionen möchten (da diese eh unwirksam sind..), um uns Bürgern keine (finanziellen) Härten zumuten zu müssen (kann ich nachvollziehen - allerdings finanzieren wir dann weiter die Kriegsmaschinerie eines Aggressors mit dem Geld, das wir für billiges Gas bezahlen..)

Es ist eine Illusion, dass wir dies nicht tun, wenn wir das Gas nicht abnehmen. Dafür sorgen langfristige Verträge. Wir zahlen bis mindestens 2030, in vielen Vertragskonstellationen sogar bis zu 30 Jahre weiterhin für das Gas, auch wenn wir es nicht abnehmen: https://www.zdf.de/politik/frontal/basf-milliardengeschaefte-gier-nach-russischem-gas-100.html bzw. https://taz.de/Vertraege-beguenstigen-Kriegsstaat/!5848002/

Die Lüge, dass Putin es ist der nicht mehr liefern will, obwohl er das Geld aber doch für seine Kriegsmaschinerie braucht, ist so offensichtlich wie die Tomate rot ist, auch wenn man das in den Medien zu vertuschen sucht bzw. Putin diesbezüglich den schwarzen Peter zuschieben will. Mit der Ausrede, dass Putin nicht mehr liefert, mit der "seltsamen" Explosion an der Gasleitung .... an der ebenfalls Putin vor allem sich selber schaden würde .... ist doch offensichtlich, dass man sich hier mit Lügen versucht um die Vertragsverpflichtungen herum zu mogeln. Ob das wirklich funktioniert ist eher unwahrscheinlich, denn "es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch alles an die Sonnen". Und dann liebes Deutschland, dann heißt es erst recht: "Zahlemann & Söhne".

Was hat man am Ende erreicht?
1) Deutschland offenbart sich als Vertragspartner, dem nicht zu vertrauen ist, der sich ggf. mit windigen und höchst zweifelhaften Tricks versucht, sich aus der Affäre zu winden. Der (Image)Schaden ist nicht zu beziffern, wird aber immens sein.
2) Deutschland zahlt doppelt: jetzt für die Alternativen aus den USA & Co und gleichzeitig bzw. später ein zweites Mal für das nicht abgenommene Gas von Russland. Deutschland wird an den Rand einer Staatspleite gedrängt werden, von der Studien renommierter Banken übrigens bereits in 2006 geschrieben haben, dass sie bis 2030 mit etwa 94 Prozent Wahrscheinlichkeit eintreten wird. Finanzkrise, Energiekrise, Kriegsfinanzierung, Corona, Entlastungspakete führen dazu, dass diese immer wahrscheinlicher werden und der Zeitpunkt eher nach vorne rückt. Was eine Staatspleite in Deutschland für die Menschen bedeutet, soll jeder mal in den Geschichtsbüchern nachlesen.
3) Die deutsche Industrie wird massiv in Mitleidenschaft genommen, viele Unternehmen gehen Pleite (das haben wir schon und es wird sich weiter verschlimmern). Der Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft an die Wand gefahren. Sollte tatsächlich die Staatspleite kommen, was immer wahrscheinlicher wird, ist Deutschland wirtschaftlich tot.
4) Die deutschen Privathaushalte werden ebenfalls an die Wand gedrängt und durch Inflation geplagt, durch Lieferengpässe genauso geplagt wie die Unternehmen und die Zahl der Privatinsolvenzen und versteigerten Privatimmobiliien wird in den nächsten Jahren steigen und steigen. Im Falle einer Staatspleite werden die Menschen auch einen Großteil von Hab & Gut verlieren. Das Ende des Wohlstandes eines ganzen Landes für Lügenmärchen und Scheinsanktionen um etwas vorzutäuschen, das nicht ist.
5) die Sanktionen zeigen viel zu wenig Wirkung, weil es sich wie ich vorhin schon ausgeführt habe, zum großen Teil um "Wattebausch"-Sanktionen handelt, von denen man groß spricht, deren Auswirkungen aber gering sind. Erinnert mich ein wenig an das alte Sprichwort: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".


oder aber dass Sie "richtige" bzw. viel härtere Sanktionen befürworten, die wirklich wirksam sind (ein Ende mit Schrecken) -falls es die überhaupt gibt-, die uns Normalbürger dann aber genauso hart oder noch viel härter träfen.

Das mag sein, aber wirklich wirksame Sanktionen würden sich nicht ewig hin ziehen, würden nicht durch eine lange Dauerbelastung die Rücklagen von Unternehmen und Menschen auffressen, würden den Ruf-/Imageschaden Deutschlands begrenzen .... und und und

Sanktionen, die nur dem Aggressor schaden und uns nicht, sind wahrscheinlich die eierlegende Wollmilchsau, die es nicht gibt. Zumal es immer auch Gegensanktionen gäbe, die uns dann doch beträfen.

Ja natürlich, aber halt nicht auf unabsehbare Zeit sondern in einem zeitlich begrenzten Rahmen.

Den Standpunkt, dass die deutsche (Sanktions-/Russland-/Ukraine-)-Politik verfehlt ist, kann ich teilweise nachvollziehen, aber: Wer genau weiss, welches denn die richtigen Massnahmen und Sanktionen wären, oder wie man es genau > richtig macht, kann ja in die Politik gehen,

Wer weiß schon, was die richtigen Maßnahmen sind. Das ist natürlich ein Punkt. Aber aus den Sanktionen 2014 bis 2020 hätte man immerhin wissen können und wissen müssen, was ungeeignete Maßnahmen sind. Darüber gab und gibt es ja ausreichend Studien und wissenschaftliche Analysen. Doch diese hat man komplett ignoriert. Bei uns wird die Wissenschaft immer nur so lange bemüht, wie sie der Politik dient und nach dem Munde redet. Widerspricht sie der Politik, wird sie ignroiert oder unter den Tisch gekehrt. Seit Corona wissen wir ja, dass die Politik in solchen Fällen nicht einmal davor zurück scheut, renommierte Wissenschaftler als "Quacksalber" und "Querdenker" zu diffamieren und sich selbst als die "Besserwisser" hinzustellen. Es gab da ja einige, die hoffiert wurden so lange sie brav gesagt haben was man hören wollte, die aber massiv angegriffen wurden als sie Kritik geäußert haben, als sie belastbare Studien gefordert haben, als sie eine wissenschaftliche Nachbearbeitung der Coronakrise verlangt haben.
Der daraus resultierende Schaden in der Gesellschaft auch hier massiv.

und nicht vergessen: hier müssen in einer Demokratie auch politische Mehrheiten beschafft und Kompromisse gemacht werden.

Hat man das denn? Hat man den Willen des Souveräns, sprich des Volkes umgesetzt? Oder hat man begonnen, den Menschen die Hucke voll zu lügen um den Willen des Volkes so zu verbiegen, bis dieser zum Willen der politischen Elite gepasst hat? Der Riss in der Gesellschaft spricht ein deutliches Bild, denke ich. Entsprechend schwer sind Mehrheiten zu beschaffen, denn in unserer Politik versucht ja jeder sein Klientel zu bedienen anstatt konsequent den Auftrag des Volkes auszuführen und den Volkeswillen umzusetzen.

"Wer den Teich austrockenen will, darf doch nicht die Frösche fragen" [Ph. Rösler (FDP) & F. Merz (CSU)]
"Wir haben uns die Legitimation der Menschen für vier Jahre geholt, da frage ich doch jetzt nicht jedes Mal wieder nach deren Zustimmung" [A. Merkel (CSU)]
... oder die Aussage nach einer verlorenen Wahl: "Wir müssen jetzt erstmal analysieren, warum wir die Menschen nicht abholen und mitnehmen konnten" ....
Das alles sind Bestrebungen die aufzeigen, dass die Politik der Meinung ist, das Volk müsse ihren Ansichten und ihrem Willen folgen anstatt das zu tun wofür sie gewählt wurden: den Willen des Volkes umzusetzen. Dies schlägt sich auch nieder in der heutigen Definition von "Politische Partei" nieder:
Eine politische Partei (lateinisch pars, Genitiv partis ‚Teil‘, ‚Richtung‘) ist ein auf unterschiedliche Weise organisierter Zusammenschluss von Menschen, die innerhalb eines umfassenderen politischen Verbandes (eines Staates o. Ä.) danach streben, möglichst viel politische Mitsprache zu erringen, um IHRE EIGENEN SACHLICHEN oder IDEELLEN ZIELE zu verwirklichen UND/ODER PERSÖNLICHE VORTEILE zu erlangen. [Quelle: Wikipedia]

Da geht es nicht (mehr) um das Wohl des Landes oder der Menschen, es geht nicht darum das zu tun, was der eigentliche Wahlauftrag ist, den Willen des Volkes umzusetzen und diesen nach außen zu repräsentieren. Man möchte fast schon sagen, wir folgen langsam aber sicher dem Vorbild der USA, welche bereits wieder einen Schritt weiter ist: https://www.bbc.com/news/blogs-echochambers-27074746.
Glückliche Menschen brauchen keine Radikalisierung, brauchen keine Polarisierung, brauchen keinen Extremismus, ... und es gibt keine gespaltene Gesellschaft, die heute so oft beklagt wird. Entscheidungen die das Volk nicht mitträgt oder nur mitträgt, weil man ihm ein X für ein U vorgemacht hat sind nicht das Papier wert, auf das sie geschrieben sind. Das beweist auch die Geschichte.

Und so verhält es sich auch mit den Mehrheiten, die oftmals nicht mehr durch den Volkeswillen, also wirklich demokratisch gebildet werden sondern die nur noch die sachlichen und/oder ideellen Ziele und Vorstellungen der handelnden Politiker und "ihrer Freunde" widerspiegeln. Je mehr es den Handelnden nur um ihre eigenen, egoistisch motivierten Ziele und Vorstellungen geht, umso schwerer wird es Kompromisse einzugehen und dafür Mehrheiten zu bekommen. Denn die anderen halten wiederrum mit ihren eigenen egoisitschen Zielen und Vorstellungen dagegen. Eigentlich logisch.

Würde die Politik den Volkeswillen konsequent ermitteln und alles daran setzen, diesen umzusetzen, dann gäbe es zwar auch unterschiedliche Wege, aber da das Ziel das gleiche ist, wäre es viel leichter, Kompromisse zu schließen und Mehrheiten zu finden. Schnellere und bessere Entscheidungen wären die Folge (und wir bräuchten keine Bundeswehr und Polizei, die für den Einsatz gegen das eigene Volk ausgebildet werden: https://taz.de/Bundeswehreinsatz-im-Inneren/!5086741/)

Ob der großen Probleme unserer Zeit brauchen wir keine Politiker die uns trennen, die gegenseitig mit dem Finger auf die Fehler des anderen zeigen, wir brauchen Politiker, die verstanden haben, dass wir und sie nur gewinnen können, wenn wir/sie zusammen halten. Doch davon sind wir weit entfernt.
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[2.2.1.1.1.1] Thomas1981 antwortet auf justii
27.06.2023 18:08
Es ist eine Illusion, dass wir dies nicht tun, wenn wir das Gas nicht abnehmen. Dafür sorgen langfristige Verträge. Wir zahlen bis mindestens 2030, in vielen Vertragskonstellationen sogar bis zu 30 Jahre weiterhin für das Gas, auch wenn wir es nicht abnehmen:
https://www.zdf.de/politik/frontal/basf-milliardengeschaefte-gier-nach-russischem-gas-100.html

Sie bringen hier -bewusst oder unbewusst- einige falsche Fakten und/oder fake news, um nur ein Beispiel zu nennen: im o.g. angeführten Artikel vom ZDF steht auch: "frontal-Update
Text aktualisiert am 29.08.2022: Die Lage hat sich zwischenzeitlich umgekehrt. Nicht Deutschland boykottiert russische Gasimporte, sondern Russland. Damit ist Gazprom vertragsbrüchig geworden. Deutschland muss also nicht für das nicht gelieferte Gas bezahlen. Deutschland hätte nur dann bezahlen müssen, wenn Gazprom das Gas geliefert, Deutschland es aber nicht abgenommen hätte."

-> Dass die deutsche Politik durch Sanktionen gegen Russland und Unterstützung der Ukraine selbstverständlich eine Mitverantwortung dafür trägt, dass Putin den Gashahn zugedreht hat, habe ich nie bestritten. Es geht nicht darum, Putin den schwarzen Peter zuzuschieben oder Geschichtsfälschung zu betreiben, aber einzige Ursache ist nun mal der Krieg des Kremls gegen einen souveränen kleineren schwächeren Staat. Und den führt Putin nun mal mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, auch mit Gas. Es geht darum, dass Putin hofft, durch den kalten Gas-Entzug Deutschland zum Umdenken zu bewegen, dass wir die Sanktionen zurücknehmen und die Ukraine nicht mehr unterstützen, und dass wir daraufhin wieder billiges Gas aus Russland kaufen und seine Kriegsmaschinerie finanzieren. Man nennt das auch Erpressung.

-> Ich kann Ihre Meinung teilweise nachvollziehen, wonach eine abgehobene politische Klasse losgelöst vom Volk nur ihre eigenen Interessen oder die ihrer Lobbys vertritt. Diese zunehmende Politikverdrossenheit führt zu zunehmenden Wahlerfolgen des rechten Randes und sollte den etablierten Parteien der Mitte wirklich zu denken geben... letztendlich bieten Sie in Ihrer Fundamental-Opposition aber auch keine bessere Lösung an. So lange wirklich harte Sanktionen nicht auch von grossen Ländern wie Indien, China, Brasilien mitgetragen werden, bleibt der Erfolg leider vorerst begrenzt und man muss abwarten, wie sich ein von westlicher Technologie abgeschnittenes Russland über Jahre entwickelt..
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[2.2.1.1.1.1.1] justii antwortet auf Thomas1981
27.06.2023 19:07
Benutzer Thomas1981 schrieb:
Es ist eine Illusion, dass wir dies nicht tun, wenn wir das Gas nicht abnehmen. Dafür sorgen langfristige Verträge. Wir zahlen bis mindestens 2030, in vielen Vertragskonstellationen sogar bis zu 30 Jahre weiterhin für das Gas, auch wenn wir es nicht abnehmen:
https://www.zdf.de/politik/frontal/basf-milliardengeschaefte-gier-nach-russischem-gas-100.html

... aber einzige Ursache ist nun mal der Krieg des Kremls gegen einen souveränen kleineren schwächeren Staat.

Nun, Russland führt einen illegalen Krieg gegen die Ukraine.
Wir blähen uns auf und veranlassen all das, worüber wir schon gesprochen haben.
Wie könnte man auch Öl oder Gas von einem Land beziehen, das illegale Kriege gegen kleinere Länder führt.

Aber seien wir doch mal ehrlich:
Kaufen wir Gas von den USA?
Wie oft haben die USA in den letzten 50 Jahre illegale Kriege geführt? Ich befürchte, die Bilanz ist deutlich schlechter als die Russlands. Allein die letzten 20 Jahre gegen Afghanistan, die Irak-Kriege, deren Begründung erwiesener Maßen erstunken und erlogen war.
Kaufen wir Gas/Energie von Norwegen? Ich meine, Norwegen hat ohne Berechtigung Libyen bombardiert.
Erst kürzlich waren deutsche Politiker in Katar um Gas-& Öl-Lieferungen zu erschließen. Auch Katar hat unberechtigt Libyen bombardiert.
Wieviele Deutsche fahren jährlich in die Türkei und verbringen dort ihren Urlaub = bringen ihre Euros in die Türkei? Die Türkei überschreitet regelmäßig die Grenze u.a. zu Syrien um dort Kurdengebiete anzugreifen und zu beschießen.
Wieviel Öl kaufen wir jedes Jahr aus Saudi Arabien?
Saudi Arabien führt gerade einen Krieg gegen den Jemen.
Also wir kaufen doch seit Jahrzehnten Öl aus dem friedlichen Großbritannien (BP & Co), .... wie siehts denn da aus? Großbritannien war mit in den US-Kriegsbetrug für die Irak-Kriege verwickelt und hat illegal den Irak angegriffen. Haben wir deshalb den Ölbezug aus Großbritannien gestoppt? Wäre doch wohl das mindestes gewesen. Aber nein, wir sind gemeinsam in die EU zusammen gegangen.
Wenn wir alle Länder weg lassen, die in den letzten 20 Jahren illegale Kriege geführt haben, dann bleiben nicht mehr viele Lieferländer übrig.

Es soll mir also keiner erzählen, ..... Wie ich schon sagte, uns wird hier ein X für ein U vorgemacht und es wird versucht, massiv Geschichtsfälschung zu betreiben. Und es soll sogar Leute geben, die darauf herein fallen.
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[2.2.1.1.1.1.1.1] Thomas1981 antwortet auf justii
28.06.2023 01:13
Es hat nie jemand behauptet, dass es makellose Lieferanten fossiler Energien gibt.
Auch in China, woher wir 5G-Komponenten, Kleidung, Elektronik, Solarpanels etc. beziehen schaut bei uns niemand so genau auf die Menschenrechte dort. Man drückt ein Auge zu oder auch zwei. Auch und gerade bei Ländern wie Katar und der Türkei. Ein gewisses Mass an Doppelmoral ist hier und da sichtbar.

Nur ist eben die Situation in der Ukraine in der heutigen Zeit beispiellos an Grausamkeit und Brutalität. Oder führen die USA einen brutalen Eroberungskrieg, bombardieren die Zivilbevölkerung und Infrastruktur eines Landes pausenlos und annektieren dabei fremdes Staatsgebiet unter Androhung eines Atomschlages gegen jeden der nicht einverstanden ist ? Von Kriegsverbrechen und Verschleppen von Kindern ganz zu schweigen.
Was war denn in den 20 Jahren fremder Besatzung (von westlichen Ländern) in Afghanistan ?
Durften nicht auf einmal auch Mädchen und Frauen Schulen und Unis besuchen und Freiheiten geniessen, die jetzt unter den Taliban wieder völlig tabu sind ?
Und wie sieht es in den besetzten Gebieten der Ukraine aus ? Gibt es Freiheit(en), oder ein brutales Besatzungsregime ? Kadyrow und Co. lassen grüssen...
Man kann es drehen und wenden wie man will, ich glaube nicht, dass es zur Zeit eine gesellschaftliche Mehrheit für billiges Gas aus Russland gibt. Zahlemann und Söhne wäre in dieser Situation unter jeder Regierung auf uns zugekommen, egal ob Mitte-links, Mitte-rechts, GroKo, konservativ-liberal, grün, Ampel oder was auch immer.
Bei jeder berechtigten und sachlichen Kritik an "denen da oben", die ich zum Teil auch teile, aber wenn man von absichtlicher Geschichtsfälschung und Propaganda redet ist man nicht weit entfernt von Verschwörungstheorien, Lügenpresse und Querdenkern und/oder im ganz linken oder ganz rechten Milieu verortet und spielt dabei unbewusst auch Putin in die Hände, dem die relative Einigkeit und Stabilität des Westens in Sachen Ukraine ein Dorn im Auge ist.
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[2.2.1.1.1.1.1.1.1] justii antwortet auf Thomas1981
28.06.2023 06:45
Benutzer Thomas1981 schrieb:
Es hat nie jemand behauptet, dass es makellose Lieferanten fossiler Energien gibt.
Auch in China, woher wir 5G-Komponenten, Kleidung, Elektronik, Solarpanels etc. beziehen schaut bei uns niemand so genau auf die Menschenrechte dort. Man drückt ein Auge zu oder auch zwei. Auch und gerade bei Ländern wie Katar und der Türkei. Ein gewisses Mass an Doppelmoral ist hier und da sichtbar.

Nur ist eben die Situation in der Ukraine in der heutigen Zeit beispiellos an Grausamkeit und Brutalität. Oder führen die USA einen brutalen Eroberungskrieg, bombardieren die Zivilbevölkerung und Infrastruktur eines Landes pausenlos und annektieren dabei fremdes Staatsgebiet unter Androhung eines Atomschlages gegen jeden der nicht einverstanden ist ? Von Kriegsverbrechen und Verschleppen von Kindern ganz zu schweigen.
Was war denn in den 20 Jahren fremder Besatzung (von westlichen Ländern) in Afghanistan ?
Durften nicht auf einmal auch Mädchen und Frauen Schulen und Unis besuchen und Freiheiten geniessen, ... ?

Nun, mehr als 40.000 Tote PRO Jahr allein in Afghanistan, insgesamt also über 800.000, das war wirklich sehr humanitär [Ironie Ende]

Im absolut illegalen Irak-Krieg über 1,8 Millionen Tote ... und dabei wurden von der UNO Tote nur gezählt, wenn sie als Zivilisten galten. Beinahe jede Familie in Afghanistan und im Irak hat mindestens einen Toten zu beklagen. Söhne, Väter, Töchter, Mütter ..... https://www.berliner-zeitung.de/open-source/wie-viele-menschen-starben-im-krieg-gegen-den-terror-li.183169

So macht man sich Freunde. Und dann wundern sich die USA, warum die Zahl der Terroristen wächst? Wie schön, dass man sich die Welt hier aus dem Wohnzimmer mit Schulen und weniger Verschleierung schön reden kann. Aber der Hinweis auf die Taliban ist gut, denn daran sehen wir, was das Töten von Millionen Menschen am Ende den Menschen vor Ort wirklich gebracht hat, welche die USA und auch unsere Regierung am Ende einfach sitzen gelassen hat. Die Wahrheit sieht so aus und wird von den Medien inzwischen auch so kommuniziert: „Während die USA gezwungen sind, das Land zu verlassen, nachdem sie es zerstört haben, kann Chinas Hilfe zum Hoffnungsstrahl für die kriegsgeschundene Nation werden.“

Um das Wohl der Menschen ging es nämlich nicht, von Anfang an nicht. Wer glaubt denn ernsthaft, dass kämpfende Truppen das Equipment für das Finden von Bodenschätzen und Ressourcen mit sich führen? https://www.spiegel.de/politik/ausland/multimilliarden-schatz-usa-finden-riesige-rohstofflager-in-afghanistan-a-700503.html
Auch die gesamten Goldreserven des Landes haben die Amis ganz schnell in die USA verbracht. Ja, man war wirklich am Wohl der afghanischen Männer, Frauen, Familien interessiert. :D :D :D

Allerdings scheinen die Chinesen beim Verhandeln um den Teil der Rohstoffe, den sich die Amis nicht gesichert haben, erfolgreicher zu sein als der Westen. Wundert mich aber nicht, denn während der Westen seine Begehrlichkeiten mit Lügen und "schein-humanitären" Kriegen durchsetzt (KEIN Krieg ist humanitär - außer in den
Lügen der Angreifer) und die Menschen danach im Dreck sitzen lässt, baut China in vielen Ländern Schulen, Straßen, Krankenhäuser, Bahnstrecken/-höfe und sichert sich dafür langfristig Rechte an Rohstoffen und günstigen Rohstoffpreisen. Auch mit Hintergedanken, natürlich, aber mit deutlich weniger Toten: https://www.missio.at/als-die-chinesen-kamen/
Teilweise hat man sich so schon vor Jahren die damals günstigen Rohstoffpreise für bis zu 99 Jahre in die Zukunft gesichert, während unsere Regierungen vollkommen verpennt haben und unsere Preise horrend weiter steigen werden.

Achja, da fällt mir ein: In der Ukraine und Russland liegen rein zufällig unfassbare Bodenschätze. Da war doch mal was ... https://de.wikipedia.org/wiki/Burisma_Holdings
Aber hey, wer könnte schon seltsame Vorgänge vermuten, wenn ein Alkohol- und Drogensüchtiger US-Präsidentensohn und z.B. zwei weitere enge Mitarbeiter vom damaligen US-Außenminister John Kerry in dem Unternehmen maßgebliche Positionen übernehmen, das in der Ukraine über 9% der Gasförderung und weitere Explorationslizenzen für Schiefergas- und Ölfelder in allen drei ukrainischen Schlüsselregionen verfügt. Wenn da so eine böse Aggression gegen "die Menschen" vorliegt, muss man natürlich sofort "humanitär" eingreifen. Das ist gut für die Medien und wenn schon nicht früher, so macht man es diesmal sicherlich nur aus "den besten Absichten". Und wie gesagt, egal wie gelogen wird, mancher glaubt die Lügen nur zu gerne. Wie toll sich doch so ein "gutes Gewissen" anfühlt, nicht wahr?
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[2.2.1.1.1.1.1.1.1.1] Thomas1981 antwortet auf justii
28.06.2023 08:01
Ich bin auch kein "Fan" der USA und habe Einiges an dem Land und seiner Politik zu kritisieren, und mit Sicherheit ist nicht jeder von den USA vom Zaun gebrochene Krieg (moralisch) legitim, aber Ihr Bild vom "bösen" dekadenten Westen ist sehr holzschnittartig und fast zu 100% deckungsgleich mit dem, was ich täglich zum Beispiel in russischen Medien, die inzwischen alle vom Kreml "gleichgeschaltet" wurden, lesen, sehen und hören kann. Propaganda-Medien, in denen übrigens gerne mal sehr rechte AfD-Mitglieder ein Interview zum Besten geben (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/deutsche-seien-gegen-waffenlieferungen-afd-politiker-schwurbelt-in-russischer-propaganda-sendung_id_184753908.html) - was sogar innerhalb dieser Partei umstritten ist.
Ich schliesse mich im Übrigen einem der Vorredner an, der meinte ein typisch deutsches Problem sei die ewige Unzufriedenheit und Nörglerei. Ich würde vorschlagen, mal nach China oder Russland zu gehen und dort die Meinungsfreiheit
natürlich spiegelbildlich mit China- und Russland-Bashing auszutesten - viel Spass dabei (Ironie Ende). Ansonsten sehe ich keinen weiteren Sinn in dieser emotional aufgeheizten Wutbürger-Debatte, die hier auf einer Telekommunikationsplattform sowieso mehr oder weniger fehl am Platz ist.
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[2.2.1.1.1.1.1.1.1.1.1] justii antwortet auf Thomas1981
28.06.2023 08:36
Benutzer Thomas1981 schrieb:
Ich bin auch kein "Fan" der USA und habe Einiges an dem Land und seiner Politik zu kritisieren, und mit Sicherheit ist nicht jeder von den USA vom Zaun gebrochene Krieg (moralisch) legitim, aber Ihr Bild vom "bösen" dekadenten Westen ist sehr holzschnittartig und fast zu 100% deckungsgleich mit dem, was ich täglich zum Beispiel in russischen Medien, die inzwischen alle vom Kreml "gleichgeschaltet" wurden, lesen, sehen und hören kann. Propaganda-Medien, in denen übrigens gerne mal sehr rechte AfD-Mitglieder ein Interview zum Besten geben (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/deutsche-se ien-gegen-waffenlieferungen-afd-politiker-schwurbelt-in-russisch er-propaganda-sendung_id_184753908.html) - was sogar innerhalb
dieser Partei umstritten ist.
Ich schliesse mich im Übrigen einem der Vorredner an, der meinte ein typisch deutsches Problem sei die ewige Unzufriedenheit und Nörglerei. Ich würde vorschlagen, mal nach China oder Russland zu gehen und dort die Meinungsfreiheit natürlich spiegelbildlich mit China- und Russland-Bashing auszutesten - viel Spass dabei (Ironie Ende). Ansonsten sehe ich keinen weiteren Sinn in dieser emotional aufgeheizten Wutbürger-Debatte, die hier auf einer Telekommunikationsplattform sowieso mehr oder weniger fehl am Platz ist.

Oh, da hat mich jemand total falsch verstanden.
Ich bin eigentlich ein Fan der USA (mehr noch von Kanada) und ich habe viele liebe Freunde und sogar ganz liebe Familienangehörige dort. Ich bin in Sorge um das was dort (und hier) passiert. Ich bin absolut kein Freund oder Anhänger der AfD oder überhaupt des rechten Spektrums - absolut im Gegenteil, ich bin ein strikter Gegner. Und ich bin auch kein sog. Putin-Versteher oder Putin-Freund. Ich neige nur dazu mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, meinen Verstand zu nutzen, ich neige dazu meine Erfahrungen und Beobachtungen meiner doch immerhin mehr als 50 Lebensjahre zu nutzen und nicht jede Propaganda zu glauben, ich höre täglich schon frühmorgens Nachrichten aus den USA, aus Kanada, aus Frankreich und aus Deutschland und mache mir Gedanken über die doch recht erheblichen Unterschiede in den Darstellungen und Sichtweisen, spreche regelmäßig mit meinen Freunden und Bekannten in diesen und weiteren Ländern über aktuelle und historische politische Angelegenheiten, ich bewerte die Unterschiede zwischen "reden" und "tatsächlichem Handeln" von Menschen und Regierungen ... und stelle gern auch persönlich an den richtigen Stellen auch mal unangenehme Fragen. So hat mich Oscar Lafontain schon zu Zeiten kennen gelernt als er noch SPD-Vorsitzender war, so hat mich Hans Dietrich Genscher kennen gelernt, so haben mich "die Vogel-Brüder" kennen gelernt (als ich noch jung an Jahren war) und seitdem viele andere nicht unwichtige Menschen der Zeitgeschichte.

Aber eines wird hier ganz sicher offensichtlich: wer mich in die rechte Ecke stellt, der hat vermutlich nur wenig Menschenkenntnis und bildet sich eine (offenbar falsche) Meinung aufgrund mangelnder Informationen. Und vielleicht betrifft das eben nicht nur meine Person .... ;-)
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[2.2.1.1.1.1.1.1.1.1.2] justii antwortet auf Thomas1981
28.06.2023 10:20
Benutzer Thomas1981 schrieb:
Ansonsten sehe ich keinen weiteren Sinn in dieser emotional aufgeheizten Wutbürger-Debatte, die hier auf einer Telekommunikationsplattform sowieso mehr > oder weniger fehl am Platz ist.

Nun denn, zurück zur Infrastruktur hier bei uns.

Nehmen wir nur mal ein Beispiel, das die Situation sehr schön beschreibt:
Der rund 186km lange Coquihalla Highway in British Columbia, Kanada [bekannt aus der TV-Serie "Highway Heroes Canada" bzw. "Highway thru Hell"] wurde trotz schwierigem Gelände binnen 20 Monaten gebaut. Wenn ich damit unsere nahe A94 vergleiche, deren rund 150km lange Strecke zwischen München und Passau man in meiner Kindheit vor über 45 Jahren zu bauen begonnen hat und deren Fertigstellung immer noch in weiter Ferne liegt. Gestern habe ich gesehen, dass die Planung inzwischen sogar schon das Jahr 2030 überschreitet ... (Es ist zum in Grund und Boden schämen).

Die gleiche Situation haben wir hier doch beim Ausbau der Telekommunikation insgesamt. Es wird zwar eine Unmenge an Geld verpulvert, aber wir sind gegenüber anderen Industrie- und Technologienationen Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurück. Während anderswo das Gigabit-Zeitalter schon seit über 10 Jahren Realität ist, können viele Regionen hier immer noch froh sein, wenn sie auf eine 30'er Leitung kommen, denn andere haben noch immer kein schnelles Internet, wenn überhaupt. Es soll sogar noch Menschen geben, die z.B. ein Panasonic KX-TW211 für Festnetz via SIM-Karte nutzen müssen, weil für sie keine Leitung frei ist oder sie tatsächlich nicht angeschlossen sind. Es gibt zwar ein "Recht auf Festnetz", aber wie sagte mal ein Mitarbeiter eines großen deutschen TK-Konzerns zu mir: "Natürlich können sie auf Ihr Recht bestehen, dann muss die .... richtig Geld in die Hand nehmen und eine Telefonleitung zu ihnen verlegen. Dann können sie aber vergessen, dass wir auf absehbare Zeit nochmal Geld ausgeben um auch noch Internet in Form von VDSL oder Glasfaser zu ihnen zu verlegen. Besser sie halten jetzt still, sicher tut sich in den nächsten Jahren was." Und nach drei Jahren war es dann tatsächlich auch soweit.

Wir sind also jetzt schon abgeschlagen zurückliegend und jetzt wollen wir auch noch teuer gekaufte, funktionierende Technik ausbauen um diese durch noch teurere, ähnliche Technik zu ersetzen, wegen UNbewiesener, politischer Unbefindlichkeiten? Sorry, dafür hab ich absolut kein Verständnis.