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Vielfaltsverhinderung nicht nur beim analogen UKW-Rundfunk


26.06.2023 04:46 - Gestartet von 4G-Freak
Wenn man Vielfalt verhindern will, findet man immer einen Grund.
Leider haben wir in Deutschland zudem eine überaus komplizierte Rechtslage, bei der neben der BNetzA auch noch die Landesmedienanstalten darüber entscheiden, wer dauerhaft Übertragungskapazitäten erhält und wer nicht.
Dass auf diese Weise Strukturen entstanden sind, welche die Platzhirsche begünstigen, ist kein Geheimnis. Die Zeitungsverlage verzichten halt nicht gerne auf ihre Einnahmen.
Solange man irgendwo in der Pampa sendet, wo in Sachen Werbung ohnehin nicht viel verdient werden kann und man mitunter sogar noch Geld draufzahlen muss, um on air sein zu können, hat man als kleiner Multiplexbetreiber vielleicht noch eine Chance; sobald jedoch das Risiko besteht, in den Ballungsräumen den Zeitungsradios Hörer abspenstig zu machen, wissen diese, sich durch ihre Kontakte in die Politik zu wehren.
Nirgendwo gedeiht der politische Filz so gut wie außerhalb eines öffentlichen Fokusses. Außer ein paar Freaks interessiert sich leider niemand für die Entscheidungen der Landesmedienanstalten. Wer mit der Auswahl auf UKW und DAB nicht zufrieden ist, hört Webradio oder greift auf Streamingdienste zurück.
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[1] flatburger antwortet auf 4G-Freak
26.06.2023 07:02

einmal geändert am 26.06.2023 07:04
Benutzer 4G-Freak schrieb:
Wenn man Vielfalt verhindern will, findet man immer einen Grund. Nirgendwo gedeiht der politische Filz so gut wie außerhalb eines öffentlichen Fokusses.

Das stimmt so nicht ganz.
in Nordrhein-Westfalen wehren sich die Zeitungsvertage gegen Konkurrenz im Radiogeschäft. Die Landesmedienanstalt hat Multiplexe ausgeschrieben wobei sich die Lokalradios nicht beworben haben.

https://www.medienanstalt-nrw.de/presse/pressemitteilungen-2021/2021/mai/zuweisungsentscheidung-fuer-dab-getroffen.html

2023 will die Landesmedienanstalt lokale Multiplexe in Betrieb nehmen.
https://www.radioszene.de/172172/regionaler-dab-multiplex-nrw-call-for-interest.html
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[1.1] 4G-Freak antwortet auf flatburger
26.06.2023 07:26
Aber schau doch mal, wer die Betreiber hinter den Programmen im landesweiten Multiplex sind!
Dahinter stehen ebenfalls die großen Verlagshäuser aus anderen Bundesländern.
Wer ist denn für Antenne NRW, Radio Bollerwagen usw. verantwortlich? Entsprechend gleichförmig klingen dann auch die Inhalte.
Erst wenn es regionale und lokale Multiplexe gibt, wird es wirklich spannend, denn dann könnten auch Spartenradios mit einem geringeren finanziellen Budget auf Sendung gehen. Für Städte wie Köln, Düsseldorf oder Dortmund dürften sich sicher ausreichend Interessenten finden lassen.
Ich glaube das allerdings erst, wenn es soweit ist, d.h. wenn die Betreiber und ein Startdatum feststehen.
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[1.1.1] flatburger antwortet auf 4G-Freak
26.06.2023 09:24

einmal geändert am 26.06.2023 09:37
Benutzer 4G-Freak schrieb:
Erst wenn es regionale und lokale Multiplexe gibt, wird es wirklich spannend Ich glaube das allerdings erst, wenn es soweit ist, d.h. wenn die Betreiber und ein Startdatum feststehen.

Von der Koordinierung und Planung beginnt man zuerst mit den großen Netzabdeckungen damit es keine technischen Beeinflussungen gibt.
Danach geht es immer mehr in die Fläche.

Hier eine Grafik wie die Entwicklung prinzipiell geplant ist. (leider etwas veraltet)
http://www.dehnmedia.de/img_radio/blockkonzept.gif